Hochsaison in der Backstube
"Momentan schieben wir ein paar Überstunden"
In der Backstube der Konditorei Regner in Seckau herrscht Hochbetrieb. Täglich werden hier rund 900 Kilo Lebkuchenteig verarbeitet. Selbst am anderen Ende der Welt ist man Fan vom würzig - süßen Weihnachtsgebäck.
STEIERMARK. Bereits im alten Ägypten und im antiken Rom gab es sie - kleine, gewürzte Honigkuchen, die in die Gräber mitgegeben wurden. Auch in Klöstern war es seinerzeit beliebt und besonders während der Fastenzeit gefragt. Heute schmeckt kein anderes Gebäck aber so sehr nach Weihnachten wie der Lebkuchen. Kein Wunder, dass der süße, würzige Keks fester Bestandteil des Weihnachtsgebäcks ist und bis heute noch in keiner Keksdose fehlen darf.
Echte Handarbeit
Weit über die Grenzen des Murtals hinaus bekannt ist auch der Lebkuchen der Familie Regner aus Seckau. Seit über 350 Jahren wird im Hause gebacken, auch heute noch zeichnet die Handarbeit den Lebkuchen aus. Aktuell ist Hochsaison in der Backstube wie Juniorchef und Konditormeister Gregor Regner verrät:
"Bei uns geht's rund. Momentan absolvieren wir alle ein paar Überstunden. Derzeit verarbeiten wir in der Woche zwischen drei- und neuntausend Eier, die alle per Hand aufgeschlagen werden", erzählt Gregor Regner, Konditormeister.
Auch die restlichen Zutaten wie den Honig, das Mehl und die Milchprodukte beziehen die Regners ausschließlich von Betrieben der Region. "Darauf sind wir richtig stolz", so Gregor. Gemeinsam mit seinem 45-köpfigen Team werden täglich rund 900 Kilo Lebkuchenteig verarbeitet.
Daraus entstehen dann verführerische Köstlichkeiten wie der Amaretto-Marzipan-Lebkuchen, das Marillen-Lebkuchenbusserl, der gefüllte Murtaler-Lebkuchen, das Pflaumen-Nougat-Stangerl oder Klassiker wie der Elisen-Lebkuchen. "Am beliebtesten bei unseren Käufern ist die Hausmischung - da ist aufgrund der acht verschiedenen Sorten für jeden was dabei", so Gregor. Auch für all jene, die das Aranzini-Zitronat nicht mögen, hat der Konditormeister eine Alternative parat. "In diesem Fall würde ich die Lebkuchen-Stücke empfehlen, die Oblaten-Lebkuchen - auch Glutenfrei - und unseren veganen Lebkuchen". Heuer neu ist das Weichkrokant-Lebkuchenstangerl, ein exklusiver Genuss wie Gregor verrät. Diese Köstlichkeiten weiß man auch im fernen Hongkong zu schätzen - dahin geht aktuell nämlich die weiteste Lebkuchen-Lieferung. Ein Fan des würzigen Gebäcks ist neben Friedrich von Thun und Gerald Pichowetz auch die chinesische Botschafterin, für die diese Woche ein Paket zusammengestellt wurde.
Prominenter Helfer
Bei der Zubereitung hatte die Regner-Crew jüngst prominente Unterstützung. Ö3-Moderator Andi Knoll hat die Backstube besucht und nicht nur große Reden geschwungen, sondern auch kräftig geknetet. "Er war nicht ungeschickt", lacht Gregor und "hat ordentlich mitangepackt". Nach getaner Arbeit wurde auch fleißig verkostet - "das gehört selbstverständlich bei uns dazu".
Kleine Wissenschaft
Damit dir auch dein Lebkuchen gelingt, rät Gregor dazu "viel Ei zu nehmen, dann wird er saftiger. Der Honig macht ihn weich und auch der Ausback-Moment im Rohr ist entscheidend: nicht zu lange, denn dann wird er zu trocken. Den Großmutter-Tipp vom Apfel in der Aufbewahrungsdose kennt der Konditormeister natürlich auch "der funktioniert auch, weil das Gebäck vom Apfel die Feuchtigkeit nimmt", schmunzelt Gregor aber mit einer "sauberen Dose und etwas Frischhaltefolie müsste das Gebäck lange saftig bleiben. Aber schaden tut der Apfel auch nicht".
Auf der Homepage der Konditorei Regner (www.lebkuchen-regner.at) wird ein leckeres Lebkuchen-Rezept zur Verfügung gestellt. "Es ist mit etwas mehr Honig damit er weicher wird und sollte es wider Erwarten nichts werden, kann man ihn ja notfalls bei uns im Geschäft kaufen", lacht Gregor.
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