Pilotprojekt „KISA“
Kindergartensozialarbeit der Caritas gut angenommen

Das KISA-Team mit  Magdalena Burkart, Gerlinde Landauf-Stöger und Jolande Bosch (v. links) gewinnt das Vertrauen von Eltern und Kindergartenpersonal | Foto: Caritas/Streif
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  • Das KISA-Team mit  Magdalena Burkart, Gerlinde Landauf-Stöger und Jolande Bosch (v. links) gewinnt das Vertrauen von Eltern und Kindergartenpersonal
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Die Kindergartensozialarbeit der Caritas ist erfolgreich gestartet: Bereits 370 Beratungen in drei Monaten zeigen den großen Bedarf. Dieses Pilotprojekt „KISA“ soll langfristig zu einem festen Bestandteil der Bildungslandschaft werden.

STEIERMARK. Rund 370 Beratungen in drei Monaten – das ist die Bilanz der Kindergartensozialarbeit der Caritas, die im November gestartet ist. Das Projekt wird bereits gut angenommen. An 19 Grazer Kindergärten hat sich das niederschwellige Angebot als leicht erreichbare Anlaufstelle für Eltern zu sozialen Themen fest etabliert. Die Sozialarbeiterinnen sind zu fixen Zeiten vor Ort, und die Eltern können mit unterschiedlichen Fragen an das Team herantreten.

„Die positive Resonanz seitens der Eltern ebenso wie vom pädagogischen Personal zeigt, dass dieses Pilotprojekt ein wichtiges Instrument in der Bildungs- und Beratungslandschaft ist“, betont Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler.

Pilotprojekt für die Steiermark

Friedrich Mayer, Leiter der Schul- und Kindergartensozialarbeit der Caritas, und Alexandra Strohmeier-Wieser, Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin der Pfarrkindergärten-Stiftung der Diözese KIB3, haben das Modell als Pilotprojekt für die Steiermark unter dem Titel „KISA“ entwickelt. Es orientiert sich an international erprobten sozialarbeiterischen Konzepten und richtet sich an alle Familien – insbesondere an jene, die von Armut oder Ausgrenzung betroffen sind. „Als Caritas ist es uns ein großes Anliegen, früh anzusetzen, damit Menschen gar nicht erst in eine benachteiligte Situation geraten“, betont Tödtling-Musenbichler.

Die Eltern können ungezwungen mit den Pädagoginnen und Pädagogen reden. | Foto: Caritas/Streif
  • Die Eltern können ungezwungen mit den Pädagoginnen und Pädagogen reden.
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Seit November sind an 19 Standorten in Graz drei Sozialarbeiterinnen mit wöchentlichen Sprechstunden vor Ort. Sie bieten kostenlose und vertrauliche Beratung sowie Unterstützung für Erziehungsberechtigte von über 1.000 Kindergartenkindern an.

Entlastung für Pädagogen und Eltern

Zusätzlich sollen durch das Pilotprojekt auch die Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen entlastet werden. „Im Kindergarten steht das Kind im Mittelpunkt. Wenn aber der Rucksack, den das Kind von zu Hause mitbringt, zu schwer ist, dann heißt es, genau hinzusehen. Oftmals bleibt jedoch keine Zeit für intensive Elternarbeit – und wir sind auch nicht dafür ausgebildet. Genau hier setzt die Kindergartensozialarbeit an und richtet sich an die Eltern oder Erziehungsberechtigten", erklärt Strohmeier-Wieser. Die Sozialarbeiterinnen bieten auch Workshops und Elternvorträge an und stehen dem pädagogischen Personal mit ihrer sozialarbeiterischen Expertise zur Seite.

„In den Gesprächen geht es oft um erhöhten Förderbedarf und Erziehungsfragen. Häufig ist es hilfreich, Orientierung im Bildungssystem zu geben. Und wenn das Vertrauen erst einmal hergestellt ist, kommen auch gesundheitliche Schwierigkeiten oder psychische Belastungen zur Sprache“, berichtet Gerlinde Landauf-Stöger für das dreiköpfige Sozialarbeiterteam.

Präventiver Ansatz wirkt gegen Armut und für Bildungsgerechtigkeit: Mayer (Caritas) und Strohmeier-Wieser (KIB3) wünschen sich Ausweitung auf alle Kindergärten in der Steiermark. | Foto: Caritas/Streif
  • Präventiver Ansatz wirkt gegen Armut und für Bildungsgerechtigkeit: Mayer (Caritas) und Strohmeier-Wieser (KIB3) wünschen sich Ausweitung auf alle Kindergärten in der Steiermark.
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Das Projekt soll aber auch Eltern niederschwellig dabei unterstützen, psychosoziale Herausforderungen zu bewältigen und bestehende Hilfsangebote anzunehmen. „Nicht zuletzt wollen wir erreichen, dass Eltern das Bildungssystem nicht als ein System erleben, in dem sie und ihre Kinder hauptsächlich mit Problemen konfrontiert werden, sondern es als hilfreich für die Entwicklung ihrer Kinder wahrnehmen", ergänzt Mayer.

Mit diesem Angebot soll auch eine Versorgungslücke zwischen den Frühen Hilfen und der Schulsozialarbeit geschlossen werden.

Siegerprojekt im Ideenwettbewerb

Finanziert wird das Projekt durch einen Fördercall des Sozialministeriums, der den Caritasorganisationen Steiermark, Salzburg und Oberösterreich zugesprochen wurde, sowie durch die „Bildungsmillion“ der MEGA Bildungsstiftung. Auch die Diözese Graz-Seckau unterstützt die Umsetzung mit Mitteln aus dem Innovationstopf.

Das Pionierprojekt läuft bis Juli 2026 und wird von der Universität Graz wissenschaftlich evaluiert, um seine Wirksamkeit nachzuweisen. Langfristig ist geplant, aus diesem Pilotprojekt ein dauerhaftes Angebot für alle steirischen Kindergärten zu machen.

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