Corona-Impfung: Menschen verlieren Vertrauen in Politik
St. Pöltens Stadtchef Stadler über Impfstrategie verärgert

- Matthias Stadler zeigt sich über derzeitige Impfstrategie der Bundesregierung verärgert - "es fehle die Kommunikation".
- Foto: Foto: Werilly/Archiv
- hochgeladen von Alisa Gerstl
St. Pöltens Stadtoberhaupt Matthias Stadler äußert sich jüngst in einer Presseaussendung über die gescheiterte Impfstrategie der Bundesregierung. Er sieht dadurch eine Spaltung der Gesellschaft, die auf dem verlorenen Vertrauen in die Politik fuße.
ST. PÖLTEN. „Viele Leute, von RisikopatientInnen, die nicht in Heimen wohnen, über Personen, die beruflich aufs Reisen angewiesen sind, bis hin zu jungen Menschen, die sich nach einem normalen Leben sehnen, wenden sich an mich und fragen, wo sie sich impfen lassen können, wann sie drankommen werden und wer eigentlich für die Impfung zuständig ist“, so der Bürgermeister. „Gerüchte besagen, dass im Jänner 37.000 und im Februar 60.000 Dosen vorhanden sein werden. Bei zweimaliger Impfung würde der Impfstoff nicht einmal dafür reichen, die St. PöltnerInnen zu impfen.“ Deswegen fordert der Bürgermeister und Städtebund NÖ-Vorsitzender Mag. Matthias Stadler klare Perspektiven und ehrliche, transparente Kommunikation im Bezug auf die Impfstrategie. Im Impfratenvergleich hinkt Österreich weit hinterher. Während in Israel 12,6%, in Großbritannien 1,4% und in Deutschland 0,3% der Bevölkerung bereits geimpft wurden, liegt diese Rate in Österreich bei 0,07%.
Fehlende Kommunikation
Die Spaltung der Gesellschaft wird durch fehlende Kommunikation befeuert. Den einen, die aufgrund der Showpolitik das Vertrauen in die Regierung verloren haben und sich nicht impfen lassen wollen, stehen jene gegenüber, die sich gerne impfen lassen würden, aber keine klaren Informationen haben - fasst Stadler zusammen. „Um das Vertrauen der Menschen in die Politik und die Impfung zu stärken, braucht es einen klar kommunizierten Plan. Uns allen ist bewusst, dass nicht von heute auf morgen genug Impfstoff für alle da ist. Aber Österreich kann es sich nicht erlauben, dass durch fehlende Kommunikation die Impfwilligkeit der Leute noch weiter sinkt“, so Bürgermeister Stadler.
„Es geht hier nicht um Parteipolitik, sondern um unsere Gesundheit, unser gewohntes Leben, das wir alle so schmerzhaft vermissen, und auch um das Ansehen Österreichs,“
stellt Stader fest.
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