Die Jungen sind unzufrieden
Der Schwazer Gemeinderat Philipp Ostermann-Binder fordert mehr Konsequenzen für politische Entscheidungen.
SCHWAZ. Mit einem Facebook-Posting sorgte der junge Schwazer ÖVP-Gemeinderat Philipp Ostermann-Binder für Aufsehen. Darin fordert er mehr Verantwortlichkeit für Politiker im Staat. "Im Gegensatz zur Wirtschaft haftet kein Entscheidungsträger für sein Handeln, Leistungsträger werden ausgequetscht, Unternehmen durch Auflagen und schlechte Standortpolitik zum Umdenken gezwungen", ist in dem Posting zu lesen.
Ohne jegliche Verantwortung
Als Stadtpolitiker sieht er sich, wie seine Gemeinderatskollegen, direkt mit den Menschen verbunden und weiß, was der Bürger auf der Straße denkt. "In Gemeinden läuft vieles anders, direkt in Kontakt mit den Menschen. Es denken alle gleich, warum ändert sich dann nichts? Mir kommt vor, Charakter ist weniger gefragt als gehorsam."
Langfristige Sicht fehlt
"In der Gemeinde fühle ich mich verantwortlich. Ich sehe ein Problem und möchte handeln. Je nach Thema braucht es Experten. In Wien scheint das anders zu sein. Die Wirkung und langfristigen Perspektiven sieht man nicht", ärgert sich Ostermann-Binder im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN.
"Handeln und haften gehört zusammen"
"Die Entscheidungsträger in unserem Staat treffen Entscheidungen für Millionen von Menschen, ohne jegliche Verantwortung. Handeln und haften gehört aus meiner Sicht zusammen", empört sich der ÖVP Politiker, vor allem im Zusammenhang mit dem Hypo-Debakel, weiter. "Nur dieses Haftbar-machen führt dazu, dass Entscheidungen besser ausdiskutiert werden. Mit diesem Ansatz werden mehr kompetente und verantwortungsbewusste Menschen in der Politik haben."
Schwierige Rekrutierung
Ostermann-Binder ist besonders damit beschäftigt, auf junge Menschen zuzugehen und sie für ein aktives Amt in der Politik zu gewinnen. "Wenn die jetzigen Politiker unsere Vorbilder sind, will das keiner machen. Es braucht Persönlichkeiten", so der junge Politiker.
Vergleich mit Unternehmen
Laut Ostermann-Binder sollte der Staat mehr wie ein Unternehmen geführt werden, bei dem auch die Manager für ihre Entscheidungen gerade stehen müssen und haftbar gemacht werden. "Aus meiner Sicht braucht es mehr Unternehmer in der Politik", erklärt er. Diese würden viele Attribute mitbringen, die wichtig wären, wie etwa ordentliche Personalpolitik oder Managementkompetenz.
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