Wenn die Kirche tanzt und springt

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Stadtblatt-Interview mit Conny Böhnisch vom Toihaus Salzburg
SALZBURG lg). Worauf dürfen sich die Zuschauer bei dem Jahresprojekt "Tanzwut" besonders freuen?
CONNY BÖHNISCH: Auf den bevorstehenden Höhepunkt, beginnend am 10. Oktober mit der Premiere der Produktion "Tanzwut Ecclesia Saltans", übersetzt „die springende, hüpfende, tanzende Kirche“. Also viel Lust am Pathos, sich durch die Vergangenheit unserer Kultur wühlend, und einen philosophischen Bezug zum jetzt herstellend.
Bei der Auftaktveranstaltung geht es um Kirche, Musik und Tanz - wie kam diese Mischung zustande
CONNY BÖHNISCH: Die Tanzwut war ein mittelalterliches Phänomen, das natürlich durch die dominante Kirche beeinflusst war. Es gab Zeiten, in denen die Priester in der Kirche Tänze aufführten und es gab Zeiten, in denen die Kirche den Tanz verbot.
Sie selbst sind Choreografin, Tänzerin und Schauspielerin - stehen Sie lieber vor oder hinter der Bühne?
CONNY BÖHNISCH: Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Wenn ich choreographiere, dann möchte ich lieber Tänzerin sein und umgekehrt.
Wurde Ihnen die Liebe zum Theater und zur Kunst bereits in die Wiege gelegt oder hat sich diese erst später entwickelt?
CONNY BÖHNISCH: Ich komme aus der klassischen Musik, bin mit Geige und Klavier aufgewachsen, dann über die Schauspielerei sehr spät - aber doch - zum Tanz gekommen.
Sie haben eine besondere Verbindung zur japanischen Kultur - was würden Sie sagen, wodurch sich diese besonders von der europäischen Kultur unterscheidet?
CONNY BÖHNISCH: Das persönliche Verständnis der Wichtigkeit der eigenen Person ist ein völlig anderes, meiner Meinung nach. Bei uns steht doch das Individuum sehr im Vordergrund in der Gesellschaft, wobei es in Japan um das Gemeinschaftliche große ganze geht.
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