„Ohne Warum“ im Interview mit Konstantin Wecker

Foto: Thomas Karsten

Was war der Anlass für die neue CD „Ohne Warum“?
KONSTANTIN WECKER:
So wie alle Anlässe für eine neue CD: Mir fielen endlich wieder Gedichte ein. Ich muss darauf warten. Das geht nicht auf Kommando. Es muss passieren. Den kreativen Schub dafür bekam ich wie fast immer in Italien. Vier Tage, 14 Gedichte.

Wie stehen Sie in Ihren Songs zu Asylwerber-Integration und Asylwerber-Politik?
In den Songs, in den Konzerten. Ich habe einen Traum: Offene Grenzen, Willkommenskultur. Dagegen verspricht die EU dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan Milliarden, damit er die Flüchtlinge mit brutalen Methoden davon abhält die Grenze zu überqueren. Eine verlogene Politik, die gefährlich ist. Ich befürchte eine „Orbanisierung“ Europas. (Viktor Orban - Ungarns nationalistischer Premier). Jetzt geht es erst mal darum den hunderttausenden notleidenden Mitmenschen, die unter manchmal unmenschlichsten Bedingungen, frierend und hungernd an unseren Aussengrenzen ausharren müssen, zu helfen. Wer anderen die Herberge verweigert, verdient es, sein Heim zu verlieren.

Wie nimmt der Markt, sprich Ihre Fans, die neue CD „Ohne Warum“ an?
Zur Zeit geht es mir in erster Linie darum all denen in meinem Publikum die ähnlich denken und fühlen Mut zu machen. Und ich glaube, das ist mir auch gelungen. Vor allem eben auch mit Liedern dieser CD „Ohne Warum“.

An welchem Ort schreiben Sie Lyrik, Gedichte und Songs?
In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich fast alles in Italien geschrieben und komponiert. Ich genieße dort vor allem die Ruhe und die Natur. Und meinen heiß geliebten Maulbeerbaum, der, wie er es mir einmal zugeflüstert hat, der eigentliche Urheber meiner Gedichte ist.

Kommt zuerst der Text und dann die Musik?
Immer vorher der Text. Es war noch nie anders. Ich folge da gerne der Tradition des deutschen sogenannten Kunstliedes.

Was hat sich in diesen 40 Jahren an Ihnen und durch Sie verändert?
Sehr viel hat sich in mir verändert. Ich hab auch ein Buch darüber geschrieben: „Die Kunst des Scheiterns.“ Was gleich geblieben ist: meine pazifistische und humanistische Grundeinstellung, die ich meinen Eltern verdanke. Das waren keine Nazis. Ich konnte mit meinen Eltern über diese schreckliche Zeit reden. Die meisten meiner Mitschüler leider nicht. Deren Eltern haben über diese Zeit aus Scham geschwiegen.

Sie tragen meist eine Halskette, angeordnet in den Regenbogenfarben. Was verbinden Sie damit?
Ich bin im Irak gewesen, 2003, und habe mit Freunden und PazifistInnen aus der ganzen Welt gegen den Einmarsch der Amerikaner demonstriert. Wir haben mit dem Verkauf dieser Holzkette irakische Patenkinder unterstützt. Die Regenbogenfarben symbolisieren den Frieden.

Für das Konzert am 10. März 2016 im „Haus für Mozart“, Salzburg, haben Bezirksblätter eine Kooperation. Freuen Sie sich schon auf dieses Konzert?
Ich freue mich sehr. Seit 40 Jahren sind Konzerte in Österreich wie ein Heimspiel. Viele Norddeutsche denken ja auch ich sei Österreicher.

Konstantin Wecker im Wordrap

Alter: 68
Spitzname... vor allem in der Schule: „Stanzi“
Als ich klein war, wollte ich werden… Opernkomponist
Was lieben Sie am meisten... dass es diese großartige Willkommenskultur weiter geben wird
Dieses Buch habe ich zuletzt gelesen… „Mystik und Widerstand“ von der evangelischen Theologin Dorothee Sölle

Herzlichen Dank für dieses Exklusiv-Interview.

Karten für Konstantin Wecker & Band, Programm "Ohne Warum", 10.3.2016, 20 Uhr, 5020 Salzburg, Haus für Mozart, in allen Raiffeisen- und Volksbanken, Librofilialen, Kartenbüros. Kartenzusendung per Post, Tel. 0664/2119204, Online-Kartenbestellung unter www.aufgeigen.at

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