Pride Week
Salzburg strahlte beim CSD in den Farben des Regenbogens
Mit der CSD-Demo in Salzburg neigt sich die "Pride Week" ihrem Ende zu. Vereint unter dem Regenbogen wurde bei der Demo noch ein klares Zeichen für Vielfalt, Buntheit, Gleichberechtigung und Akzeptanz gesetzt.
SALZBURG. Seit dem 29. August steht die Stadt Salzburg eine gesamte Woche im Zeichen des Regenbogens. Erstmals veranstaltete die Homosexuellen Initiative Salzburg (HOSI) eine "Pride Week" und will damit die Sichtbarkeit der LGBTQIA+ Community in der breiten Bevölkerung erhöhen. Unter dem Motto "Be visible" standen 30 Veranstaltungen auf dem Programm - Höhepunkt war der CSD-Walk am 3. September durch die Stadt Salzburg.
Drag Queens brachten Partystimmung
Mit Regenbogenfahnen, Musik und guter Laune zogen die Teilnehmer des CSD vom Salzburger Hauptbahnhof über die Schwarzstraße, den Mirabellplatz, Staatsbrücke bis zur Uni Nonntal und zur Arge Kultur - dort fand im Anschluss an den CSD das Pride-HOSI-Fest statt.
Für Partystimmung sorgten auch die schillernden Drag Queens, die am CSD teilnahmen, etwa die "Haus- und Hof-Drag Queen" der HOSI Salzburg, Gigi La Pajette. Sie versammelte auf "ihrem" Truck Drag Queens aus ganz Österreich und sorgte gemeinsam mit den Queens für ausgelassene Stimmung - Seifenblasen und Konfetti inklusive. Die Diven zeigten einmal mehr, dass das Leben einfach schöner ist, wenn es von Vielfalt und Buntheit geprägt ist.
Mit dabei am CSD freilich auch das gesamte Organisationsteam der Pride Week der HOSI Salzburg rund um Conny Felice, Klaus Horvath-Unterdorfer, Bernhard Damoser, Gernot Lindner, Nikolaus Glaser, Herwig Jäger-Timischl, Conny Maier, Doris Posch, Astrid Pracher und Sarah Thome.
Politische Forderungen
Trotz der bunten Bilder in allen Farben des Regenbogens und der guten Laune versteht sich der CSD dennoch nicht "nur" als große Party-Veranstaltung. Vielmehr dient er auch dazu, Missstände, Benachteiligungen und Diskriminierungen von queeren Menschen aufzuzeigen und sichtbar zu machen. An mehreren Stationen, etwa vor dem Schloss Mirabell, beim Hauptbahnhof und vor der Arbeiterkammer fanden Reden statt, in denen die politischen Forderungen der LGBTQIA+ Community klar formuliert wurden.
Auch Vertreter der Salzburger Stadt- und Landespolitik von SPÖ, Grünen und Neos nahmen am CSD teil und bekräftigten in kurzen Statements einmal mehr die klare Haltung: Salzburg ist vielfältig und ein Ort, in dem jeder sein Leben nach seinen individuellen Lebensentwürfen gestalten kann. Unter den teilnehmenden Politikern waren unter anderem die Klubobfrau der Grünen Kimbie Humer-Vogl, Bürgerlisten-Stadträtin Martina Berthold, SPÖ-Landesparteichef David Egger, SPÖ-Sozialstadträtin Anja Hagenauer, Neos-Landesrätin Andrea Klambauer und der Zweite Landtagspräsident Sebastian Huber von den Neos.
Pride Week als sozialpolitisches Thema
LHStv. Heinrich Schellhorn von den Grünen hob anlässlich der Pride-Week die zentrale Bedeutung des "Sichtbar-Machens" hervor: "Erst wenn etwas sichtbar wird, wird es auch von der breiten Bevölkerung akzeptiert. Das heurige Motto 'be visible' ist ein zentrales sozialpolitisches Anliegen: alle Menschen müssen gleiche Rechte und Möglichkeiten haben. Und auch die gleiche Aufmerksamkeit bekommen", so Schellhorn.
SPÖ-Sozialstadträtin Anja Hagenauer betont: "Zerfetzten Regenbogenfahnen, umgesägten Fahnenmasten und beschmierten bunten Zebrastreifen setzen wir Leuchtturmprojekte der gesellschaftlichen Akzeptanz und des gegenseitigen Respekts gegenüber. Salzburg ist bunt und vielfältig und das soll nach innen und außen sichtbar sein", so Hagenauer im Vorfeld der Pride Week.
Neos-Landesrätin Andrea Klambauer will über die Grenzen Salzburgs zeigen, dass "Gleichberechtigung für uns selbstverständlich ist und wir uns gemeinsam gegen Diskriminierung stellen."
CSD erinnert an 28. Juni 1969
Der CSD findet in Salzburg jährlich im September statt und geht auf den Christopher Street Day im Jahr 1969 zurück. Er erinnert an den Aufstand von homo-, bisexuellen und Trans*Menschen gegen Polizeiwillkür vor dem Stonewall Inn in der Christopher Street in New York.
In den vergangenen Jahren hat sich vielfach auch das Wort "Pride" für diese weltweite Bewegung etabliert - der Begriff CSD wird fast nur mehr im deutschsprachigen Raum verwendet.
Einen Kommentar zum CSD Salzburg findet ihr hier:
Ein Interview mit Drag Queen Gigi La Pajette könnt ihr hier lesen:
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