Gesunder Schlaf
Schlafstörungen sind heute keine Seltenheit mehr

- Wie man sich bettet so schläft man - das Bett ist nur fürs Schlafen gedacht. Negative Gedanken oder der Lernstoff haben hier nichts verloren.
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Gesunder Schlaf ist wichtig für die Produktivität bei der Arbeit aber auch für die Gesundheit an sich. Trotzdem leidet jeder dritte in Salzburg an Schlafstörungen. In Österreich ist es sogar jeder vierte.
SALZBURG. Wer kennt das nicht? Einmal zu lange aufgeblieben und am nächsten Tag früh aufgestanden und schon fühlt man sich gerädert. Oder vielleicht quälst du dich jeden Tag aus dem Bett und ohne Kaffee geht gar nichts? Probleme mit dem Schlaf werden laut Information des Sozialministeriums aber lange ignoriert. Kurzfristig benötigen wir die Nachtruhe für mehr Produktivität am nächsten Tag. Langfristig hat schlechter Schlaf Auswirkungen auf die Funktion des Immunsystems, das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel.
Für unser Gehirn ist der Schlaf besonders wichtig. Während der Nachtruhe reinigt sich unsere Schaltzentrale von den Eindrücken während des Tages. Was wichtig ist wandert ins Langzeitgedächtnis, worauf wir verzichten können wird einfach gelöscht. Fehlt der Schlaf kann sich das Gehirn nicht mehr ausreichend regenerieren.
Wie viel Schlaf pro Nacht brauchen wir?
Prinzipiell ist das Schlafbedürfnis individuell und kurz vorweg - ja es gibt sie die Personen, die nach dem falschen Biorhythmus leben und sich gerädert fühlen, wenn sie bereits um sechs Uhr in der früh in der Arbeit erscheinen sollen.
Deshalb wird zwischen verschiedenen Schlaftypen unterschieden - die Lerche und die Eule. Während die Lerche in der früh bestens gelaunt ist und leicht aus dem Bett kommt würde die Eule es bevorzugen weiterzuschlafen. Die Eule befindet sich deshalb jeden Tag in einem sozialen Jetlag - am produktivsten ist sie nämlich erst nach Mittag. Die optimale Schlafdauer für einen Erwachsenen liegt im Normalfall zwischen sieben und neun Stunden.
Bei extremen Ausprägungen der jeweiligen Schlaftypen sollte ärztlich abgeklärt werden, ob eine Erkrankung vorliegt. Wenn Ausbildung oder Beruf darunter leiden, besteht klarer Handlungsbedarf.

- Betreibst du gerne das Wecker-Spiel? Am besten für das Aufwachen ist es, wenn du direkt aufstehst und dich dem Tageslicht aussetzt.
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Schlafqualität im Schlaflabor analysieren lassen
Im Schlaflabor wird der Ursache für Schlafstörungen auf den Grund gegangen. Der Patient übernachtet im Labor und sein Schlaf wird die ganze Nacht überwacht. Die Atmung und Schlafphasen werden durch die Forscher analysiert, um Erkrankungen wie Schlafapnoe ( Sauerstoffmangel im Schlaf) oder Restless-Legs auszuschließen. Beim Restless-Legs Syndrom führt eine Nervenstörung dazu, dass sich Arme und Beine in der Nacht unruhig bewegen und so die Schlafqualität stören.
In manchen Fällen kann der Schlaf auch aufgezeichnet werden, wenn besondere Verhaltensmuster im Schlaf dokumentiert werden sollen. Nach der Untersuchung im Schlaflabor werden die Daten ausgewertet und Empfehlungen für die Therapie ausgegeben.
Die Schlafqualität verbessern
Eine Erfindung von Salzburger Forschern soll die Schlaflabore in Österreich zukünftig als Alternative mit einer digitalen Analyse entlasten. Das Virtual Sleep Lab liefert Personen mit Schlafproblemen Informationen zur Verbesserung ihrer Schlafqualität. Derzeit arbeiten die Forscher an einer ambulanten Sensorkonfiguration. Diese soll wissenschaftlich fundierte Analysen durchführen und diese an das Smartphone weiterleiten können. Das entwickelte Modell wird an 30 Personen getestet werden.
Viele Faktoren können die Schlafqualität beeinflussen. Beispielsweise weil die Luft im Schlafzimmer zu trocken ist oder man keinen Schlafrhythmus einhält. Bestimmte Rituale, die entspannen können dabei unterstützen besser zu schlafen. Vor dem Schlafen gehen solltest du auch nur mehr wenig trinken - Ausnahme Kräutertees mit Baldrian oder Melisse - diese wirken sich positiv auf die Nachtruhe aus. Insbesondere Alkohol und Kaffee sind kurz vor der Nachtruhe ein Tabu.
Sich während dem Tag sportlich zu betätigen ist ebenfalls förderlich für einen gesunden Schlaf. Dadurch verbrennt der Körper Energie, die er nachts wieder aufholen muss. Zu später Stunde Sport treiben ist wiederum kontraproduktiv. In diesem Fall wirkt Sport aufputschend und erschwert das Einschlafen.
Nutze dein Bett außerdem wirklich nur fürs Schlafen. Negative Gedanken, dein Lernstoff oder das nächtliche Fernsehprogramm haben im Schlafzimmer nichts verloren. Das führt nämlich dazu, dass der Körper das Stresshormon Adrenalin produziert und den Körper in Alarmsituation versetzt. Hilfreich können stattdessen können entspannende Yoga-Übungen, ein angenehmes Hörspiel oder eine heißes Bad sein.
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