Druckkammerzentrum in Salzburg
Hier ist Sauerstoff das Medikament

Das Innere der Druckkammer. Hier kann eine Lufthöhe von bis zu 8.000 Metern simuliert werden oder eine Tiefe von 14 Metern. Patienten bekommen 100 Prozent Sauerstoff durch die Masken. Wichtig sei diese Art der Behandlung unter anderem im Bereich Long Covid, dem diabetischen Fuß oder Migräne. | Foto: Schrofner
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  • Das Innere der Druckkammer. Hier kann eine Lufthöhe von bis zu 8.000 Metern simuliert werden oder eine Tiefe von 14 Metern. Patienten bekommen 100 Prozent Sauerstoff durch die Masken. Wichtig sei diese Art der Behandlung unter anderem im Bereich Long Covid, dem diabetischen Fuß oder Migräne.
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Die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) wird sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen, die von erhöhtem Sauerstoffangebot profitieren, angewandt. Unter anderem beim diabetischen Fuß, beim akuten Hörsturz oder bei Knochen-Erkrankungen. Eine solche Druckkammer, mit der die HBO-Therapie möglich ist, gibt es seit vergangenem Herbst in der Stadt Salzburg. In der HBO-Therapie ist Sauerstoff (100 Prozent O₂) das Medikament.

SALZBURG.

"Wir hatten einen 34-jährigen Mann bei uns im Druckkammerzentrum, der an einer Hüftkopfnekrose leidete und es bestand die Gefahr, dass er eine künstliche Hüfte benötigte und das in seinem jungen Alter. Die Probleme kamen vom Fußballspielen",

erzählt Marcus Mairinger, ärztliche Leiter des Druckkammerzentrums im Salvida Gesundheitszentrum in der Stadt Salzburg und fährt fort: "Der Mann kam dann zu uns ins Zentrum und wir konnten ihn mithilfe der Hyperbaren Sauerstofftherapie in der Druckkammer so weit stabilisieren, dass die künstliche Hüfte vorerst vom Tisch ist." Seit vergangenem Herbst gibt es nun die Druckkammer in der Landeshauptstadt, es ist die einzige im Alpenvorland. Eine weitere gibt es noch in Graz, die aber bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat und noch eine im bayrischen Traunstein.

30 Tonnen wiegt die Druckkammer im Erdgeschoss des Gesundheitszentrums Salvida. | Foto: Schrofner
  • 30 Tonnen wiegt die Druckkammer im Erdgeschoss des Gesundheitszentrums Salvida.
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Druck wie 14 Meter unter der Wasseroberfläche

Die Geschichte vom 34-Jährigen, der fast ein künstliches Hüftgelenk benötigte, ist nur eine von vielen. Eine weitere betrifft eine junge Patientin, die im Kiefer chronische Knochenschmerzen wegen einer Zahnbehandlung entwickelt hat. Nach 40 Behandlungen in der Druckkammer sind die Schmerzen massiv zurückgegangen und es hat sich sogar neuer Knochen gebildet.

"Weitere Indikationen zur Hyperbaren Sauerstofftherapie sind das diabetische Fußsyndrom, Knochen-Erkrankungen und akute Innenohrfunktionsstörungen wie einem aktuen Hörsturz, der aber weniger als vier Wochen alt sein muss",

sagt Mairinger. Auch bei Augenerkrankunge, Knochenmarktödemsyndrom und aseptische Osteonekrose kommt die HBO-Therapie zum Einsatz. Dabei werden die Patienten in die Druckkammer gesetzt und der Druck auf 1,4 Bar gesenkt (also 14 Meter Wassertiefe). Dort atmen die Personen dann für eine gewisse Zeitspanne reinen Sauerstoff über eine komplett dichte Maske ein. Während der Behandlung in der Druckkammer können sie lesen oder sich einen Film anschauen.

"Wichtig ist, dass die Patienten keinen Schnupfen haben und nichts zugeschwollen ist. Das schauen wir uns aber vorher genau an",

so der ärztliche Leiter, der einige Kontraindikatoren nennt, wie Menschen mit einem Herzschrittmacher, die einmal reanimiert worden sind oder Menschen, bei denen sich ein Spontan-Pneumothorax entwickeln kann.

Marcus Mairinger, ärztliche Leiter der Druckkammer: "Indikationen zur Hyperbaren Sauerstofftherapie sind unter anderem das diabetische Fußsyndrom, Knochen-Erkrankungen und akute Innenohrfunktionsstörungen wie einem aktuen Hörsturz, der aber weniger als vier Wochen alt sein muss." | Foto: Schrofner
  • Marcus Mairinger, ärztliche Leiter der Druckkammer: "Indikationen zur Hyperbaren Sauerstofftherapie sind unter anderem das diabetische Fußsyndrom, Knochen-Erkrankungen und akute Innenohrfunktionsstörungen wie einem aktuen Hörsturz, der aber weniger als vier Wochen alt sein muss."
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Platzangst ist ein großes Thema

Die Patienten verbringen einige Zeit in der Druckkammer, meist bis zu zweieinhalb Stunden. Zwei Themen kommen dabei immer wieder auf: Platzangst und Toilettengang. Bei Ersterem wird den Personen vorab alles genau gezeigt, es gibt eine Begehung des Settings und sie ist sehr gut ausgeleuchtet. Dennoch kann sich, wenn die Türen sich schließen, eine Engegefühl entwickeln. Bei Zweiterem ist vorher unbedingt auf die Toilette zu gehen. Denn so schnell kommt man aus der Druckkammer nicht hinaus, wenn man druckmäßig auf 14 Meter Wassertiefe hinabgefahren ist. Für solche Fälle beziehungsweise Notfälle, die auch auftreten können, gibt es eine Vorkammer, die dann auf das gleiche Druckniveau gebracht wird. Es ist aber bei jeder Fahrt mit der Druckkammer eine ausgebildete Fachkraft dabei.

Das Innere der Druckkammer. Hier kann eine Lufthöhe von bis zu 8.000 Metern simuliert werden oder eine Tiefe von 14 Metern. Patienten bekommen 100 Prozent Sauerstoff durch die Masken. Wichtig sei diese Art der Behandlung unter anderem im Bereich Long Covid, dem diabetischen Fuß oder Migräne. | Foto: Schrofner
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Vertrag mit öffentlicher Hand gewünscht

Aktuell wird das Druckkammerzentrum privat betrieben und die Betriebskosten sind enorm. Die Verantwortlichen hoffen, dass in naher Zukunft ein Vertrag mit der öffentlichen Hand zustande kommt, um Unterstützung für die Behandlungen zu bekommen. "Das wäre sehr schön, wenn sich da eine Einigung erzielen ließe", betont auch Mairinger. Die Druckkammer kommt auch bei der Notfallmedizin zum Einsatz und man kann mit ihr auch den Druck in der Höhe simulieren (Hypobare Sauerstofftherapie).

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Das Innere der Druckkammer. Hier kann eine Lufthöhe von bis zu 8.000 Metern simuliert werden oder eine Tiefe von 14 Metern. Patienten bekommen 100 Prozent Sauerstoff durch die Masken. Wichtig sei diese Art der Behandlung unter anderem im Bereich Long Covid, dem diabetischen Fuß oder Migräne. | Foto: Schrofner
Marcus Mairinger, ärztliche Leiter der Druckkammer: "Indikationen zur Hyperbaren Sauerstofftherapie sind unter anderem das diabetische Fußsyndrom, Knochen-Erkrankungen und akute Innenohrfunktionsstörungen wie einem aktuen Hörsturz, der aber weniger als vier Wochen alt sein muss." | Foto: Schrofner
30 Tonnen wiegt die Druckkammer im Erdgeschoss des Gesundheitszentrums Salvida. | Foto: Schrofner
Das Salvida Gesundheitszentrum in der Guggenmoosstraße. Vergangenen Oktober ist es in Betrieb gegangen. | Foto: Schrofner
Die Pressluft-Behälter für die Druckkammer. | Foto: Schrofner
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