Jugendliche und ihre Süchte
Einweg-Vapes als Einstiegsdroge

- Vapes sind klein und praktisch.
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„Disposable Vapes“, „Einweg-E-Zigarretten“ oder „Wegwerf-Vapes“ - für die bunten Vapes kursieren unterschiedliche Bezeichnungen. Seit 2022 sind sie bei Jugendlichen im Trend, sie sind einfach in der Handhabung und kompakt und selbst nach nur einem Zug kann man sie schnell in der Jackentasche verstauen. Doch sind Einweg-Vapes wirklich eine gute Alternative zu Tabakzigaretten?
von Manu Bhachoo
SALZBURG. Von rund 15 Prozent im Jahr 2012 hat sich der Anteil junger Menschen zwischen 12 und 25 Jahren, die mindestens einmal eine E-Zigarette probiert haben, auf schockierende knapp 27 Prozent im Jahr 2021 erhöht – so die Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Vapes werden oft als weniger schädliche Alternative zum Rauchen, oft sogar als eine Ausstiegsoption betrachtet, um vom Rauchen loszukommen, doch oft passiert das Gegenteil.
Was sind Einweg-Vapes?
Die ersten Einweg-Vapes waren schon vor gut zehn Jahren als sogenannte „Cigalikes“ am Markt erhältlich. Im Laufe der Jahre wurden die Akkus leistungsfähiger und die Modelle moderner. Einweg-Vapes sind kurz gesagt die einfachste Form einer E-Zigarette. Es ist ein batteriebetriebenes Gerät, das eine Flüssigkeit (E-Liquid oder Vape-Juice) erhitzt und verdampft. Auf den ersten Blick wirkt das ganz harmlos: Es stinkt nicht und funktioniert auf Basis von Wasserdampf. Aktiviert werden die Vapes durch Zug am Mundstück – in der Regel hat man 500 bis 600 Züge, bis man den Vaporizer wegschmeißen muss.

- Viele Jugendliche nutzen Einweg-Vapes tagtäglich.
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Gesundheitliche Schäden
Die knallbunten Vapes stehen in den Kioskregalen direkt neben den Süßigkeiten – und sind damit für Jugendliche leicht zugänglich. Von süßen Geschmacksrichtungen wie „Cheesecake“ oder „Traube“ gibt es alles, doch egal wie süß der Inhalt auch sein mag, die Vapes enthalten meistens Nikotin. Wenn Nikotin enthalten ist, kann das Gift in Blut-, Urin- und in Speicheltests bis zu mehrere Wochen lang nachgewiesen werden. Jugendliche sehen das damit einhergehende Gesundheitsrisiko oft nicht ein. Berichten von Neurolog:innen und Fachärzt:innen zufolge ist das Dampfen im Allgemeinen mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Es führt oft zu Reizungen oder Mikroentzündungen in Hals, Rachen und Bronchien. Außerdem können die ausgestoßenen Aerosole das Herzkreislaufsystem schädigen und das Schlimmste: Daten deuten darauf hin, dass das Dampfen krebserregende Substanzen erzeugt. Auch das Risiko für Zahnprobleme wie Karies und Zahnfleischerkrankungen ist erhöht.

- Flüssigkeiten für die Vapes gibt es in unzähligen Sorten.
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- Beschwerden im Mund- und Rachenraum sind oft Folgen von Vapes.
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Umweltprobleme
Neben den Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind Vapes auch problematisch für die Umwelt. Die Vapes bestehen aus Plastik, Aluminium und einem Lithium-Ionen-Akku. Somit müssen sie ordnungsgemäß entsorgt werden, aber oft landen die E-Zigaretten im Restmüll. Doch sie werden nicht nur falsch entsorgt, Lithium ist auch noch eine wertvolle Ressource und die Einweg-Vapes nur für den einmaligen Gebrauch konzipiert. Zudem enthalten Vapes eine Vielzahl an schädlichen chemischen Inhaltsstoffen.
Verbote sind nicht ausreichend
Seit 2016 dürfen Einweg-Vapes zwar erst ab 18 Jahren gekauft werden, was aber viele Jugendliche nicht am Konsum hindert. Psycholog:innen würden sich daher Warnhinweise und abschreckende Bilder wie auf Zigarettenpackungen wünschen. Außerdem sollten Werbungen dafür auf den diversen Social Media-Plattformen verboten werden.

- Vapes sind klein und praktisch.
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