Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG insolvent

ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Wie der Kreditschutzverband von 1870 informiert, wurde am Dienstag, 9. Oktober, über das Vermögen der Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG aus St. Georgen an der Gusen das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet.
Gegenstand des Unternehmens sind der Betrieb von Steinbrüchen (Granitwerke), die Gewinnung, Erzeugung und Verarbeitung von Bruchschotter sowie die Be- und Verarbeitung von Marmor, Granit und anderen Steinarten. 109 Dienstnehmer, 63 Arbeiter und 46 Angestellte, sowie rund 360 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Die Höhe der Passiva liegt laut KSV bei rund 25,6 Millionen Euro, die Höhe der Überschuldung unter Zugrundelegung von Zerschlagungswerten bei rund 22,3 Millionen Euro.

Als Ursache der Insolvenz
werden rückläufiger Umsatz, hohe Instandhaltungskosten durch veraltete Maschinen sowie Konkurrenz durch Billiganbieter aus Fernost angegeben.

Das Traditionsunternehmen blickt laut KSV auf eine über 170-jährige bewegte Firmengeschichte zurück. Seit 1839 ist das Unternehmen im Familienbesitz und befasst sich mit der Verarbeitung von Naturstein für den Innen- und Außenbereich mit einem jährlichen Umsatz von zuletzt rund 19 Millionen Euro. Ab dem Jahr 2000 wurde der Betrieb nicht mehr von Familienangehörigen geleitet, sondern in ein managementgeführtes Unternehmen umgestaltet. Der Kundenstock besteht sowohl aus Privat- als auch aus gewerblichen Kunden. Die Orts- und Stadtplätze vieler österreichischer Gemeinden und Städte wurden vom Unternehmen mit Bodenbelag und -steinen ausgestattet.

Der Umsatz ist laut KSV in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken, worauf auch mit entsprechenden Anpassungen des Mitarbeiterstandes reagiert wurde. Die Produktionseinrichtungen in den Steinbrüchen und die Fertigungsmaschinen sind großteils veraltet, wodurch hohe Instandhaltungskosten und Reparaturen verursacht wurden.

Zudem machte sich am Markt durch Konkurrenzprodukte aus Fernost ein hoher preislicher Konkurrenzdruck bemerkbar.

Den Gläubigern wird im Rahmen dieses Verfahrens eine Sanierungsplanquote (30 Prozent, davon 5 Prozent zahlbar binnen zwei Wochen, 5 Prozent binnen acht Monaten, 5 Prozent binnen zwölf Monaten, 5 Prozent binnen 16 Monaten, 5 Prozent binnen 20 Monaten und 5 Prozent binnen 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplanes) angeboten.

Laut KSV ist geplant, im Zuge des Sanierungsverfahrens den Unternehmensbereich „Produktion von Küchenplatten“ zu schließen und mit weiteren strukturellen und organisatorischen Rationalisierungsmaßnahmen das Unternehmen wieder in die positive Ertragszone zu führen.

Über den eingebrachten Sanierungsplan wird am 21. Dezember beim Landesgericht Linz mit den Gläubigern verhandelt und abgestimmt. Die Mittel dafür sollen aus dem Fortbetrieb beziehungsweise mit Hilfe von dritter Seite aufgebracht werden. Betroffene Gläubiger können ihre Forderungen zu diesem Insolvenzverfahren über den KSV1870 bis zum 7. Dezember 2012 anmelden.

Beim gegenständlichen Verfahren handelt es sich laut Kreditschutzverband aus heutiger Sicht um die drittgrößte Insolvenz des heurigen Jahres in Oberösterreich.

Die Poschacher Baustoffhandel GmbH & Co KG, 4310 Mauthausen, Poschacherstraße 1, steht in keinerlei wirtschaftlichem Zusammenhang mit dem insolventen Unternehmen.

Update:

Leonhard Helbich-Poschacher meldet sich zu Wort:
"Leonhard Helbich-Poschacher, alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter der PBH Holding GmbH, Mauthausen, teilt mit, dass zwischen der seit 1. Oktober 2012 im Sanierungsverfahren (SV) mit Eigenverwaltung stehenden Firma Natursteinwerke Poschacher GmbH & Co KG in Langenstein und den Unternehmungen der PBH Holding GmbH wie Poschacher Baustoffhandel GmbH mit den Standorten Mauthausen und Ottensheim, Poschacher Dachdeckerei & Spenglerei GmbH, Donaupark KG, AustroDach Handels GmbH KEINE rechtlichen Verbindungen bestehen. Weiters gibt es auch keine finanziellen Verflechtungen.

Seit über 30 Jahren agieren beide Unternehmensgruppen völlig selbständig in der Baustoff-Branche beziehungsweise im Granitbereich.

Die Poschacher Baustoff Holding GmbH (PBH) mit ihren derzeit 180 Mitarbeitern durchstieß erstmals in ihrer Firmengeschichte (seit 1974) im Geschäftsjahr 2011 die 100-Millionen-Euro Marke. Die seit vielen Jahren sehr erfolgreich tätige Unternehmensgruppe hat eine äußerst fundierte finanzielle Basis und ist für die kommenden Jahre bestens aufgestellt."

Update2:

Stellungnahme auf der Homepage der Poschacher Natursteinwerke

vom 10. Oktober 2012:

"Sanierungsverfahren

Die Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG mit Sitz in St. Georgen an der Gusen, hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Den Gläubigern wird eine 30% Quote angeboten.

Der Familienbetrieb existiert seit 170 Jahren und betreibt 7 Steinbrüche, sowie eine Produktion am Hauptsitz des Unternehmens. Im Jahr 2000 hat sich die Eigentümerfamilie aus der Geschäftsführung zurückgezogen, und das Unternehmen wurde in eine managementgeführte Gesellschaft umgestaltet.

Die Insolvenzursachen

Hauptursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind die gestiegene preisliche Konkurrenz durch Billiganbieter aus Fernost, wodurch der Umsatz kontinuierlich gesunken ist, sowie strategische und operative Fehlentscheidungen der Geschäftsführung in den letzten Jahren.

Die Sanierungsmaßnahmen

Im Juli 2012 wurde die bestehende Geschäftsführung abberufen, und der Eigentümer Dr. Anton Helbich – Poschacher hat selbst die Geschäftsführung übernommen, und auf solche Situationen spezialisierte Unternehmensberater mit einer Analyse und Erstellung eines Sanierungskonzeptes beauftragt. Weiters ist seit Anfang Oktober 2012 ein in Sanierungsverfahren erfahrener Interimsmanager zur Unterstützung in der Geschäftsführung aktiv.

Die Maßnahmen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Kernkompetenz der Poschacher Natursteinwerke. Die Vertriebsorganisation wird neu strukturiert, eine Bereinigung des Produktportfolios wird stattfinden. Ineffiziente Produktionsschritte sollen ausgelagert werden, die Produktivität in den verbleibenden Produktionsstufen dadurch erhöht werden. Entsprechendes Know How und Kompetenzen im Steinmetz Bereich werden verstärkt.

In den letzten Jahren hat bereits ein deutlicher Personalabbau stattgefunden. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens sind daher keine bzw. nur sehr eingeschränkte Maßnahmen im Personalbereich geplant. Die vorhandenen Ressourcen werden durch Optimierung der Ablaufprozesse effizienter eingesetzt, mit dem Resultat einer höheren Produktivität und geringeren Verfahrenskosten.

Ziel des Sanierungsplanes ist die nachhaltige Verbesserung und das langfristige Bestehen des Traditionsbetriebes."


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