Jubiläum
Sachsen-Coburg & Gotha kaufte Schloss Greinburg vor 200 Jahren

- Seit Jahrhunderten thront das Schloss Greinburg, das älteste Wohnschloss Österreichs, majestätisch über der Donaustadt Grein.
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Jubiläum für Adelshaus Sachsen-Coburg und Gotha – kostenlose Besichtigungsmöglichkeit am 6. August.
GREIN. 1823 erwarb Herzog Ernst I. die Festung. "Seither ist Schloss Greinburg das Zuhause unserer Familie in Österreich", sagt Erbprinz Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha, Leiter der Stiftungsverwaltung. Das 200-Jahr-Jubiläum des Hauses möchte die Familie mit vielen Interessierten feiern: So lädt sie am Sonntag, 6. August, von 9 bis 17 Uhr zur kostenlosen Besichtigung des ältesten Wohnschlosses Österreichs.
Deutsche Adelsfamilie
Die Familie Sachsen-Coburg und Gotha lebt in Coburg. In der Stadt in Oberfranken befindet sich auch das in Familienbesitz befindliche Schloss Callenberg. Prinz Alexander wohnt am Greinburg-Anwesen. Familienoberhaupt ist Prinz Andreas, der heuer seinen 80er feierte. Einst stellte das Adelsgeschlecht die Herrscher der Königshäuser in Belgien, Portugal, Großbritannien und Bulgarien. Als kurzzeitige Eigentümerin der Greinburg ab 1893 scheint Königin Victoria von England auf.

- Beeindruckendes Diamantengewölbe aus spätem Mittelalter.
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Vor über 500 Jahren erbaut
Als Datum der Grundsteinlegung wird im Marktbuch der Stadt Grein 1491 genannt. In nur vier Jahren wurde die Burg Stettenfels, wie sie zuerst hieß, von den Brüdern Prüschenk errichtet. Seit 1533 ist der Name "Greinburg" bezeugt. Zur Geschichte gehören ein intensiver Ausbau unter Graf Meggau und die Besatzung durch die Sowjet-Armee nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 1970er/1980ern wurde das Schloss von Grund auf saniert.
Bis zu 15.000 Gäste im Jahr
Besuchen kann man das Schloss seit 1970, als im "kleinen Rittersaal" das oö. Schifffahrtsmuseum eröffnet wurde. 10.000 bis 15.000 Gäste kommen pro Jahr. Zu den Highlights zählt die "Sala Terrena" von 1625: Ein Theater mit Mosaiken aus geschätzt 22 Millionen Donaukieseln. Der "große Rittersaal" gehört zu den größten Renaissance-Sälen Österreichs. Ihn und weitere Räume kann man für Hochzeiten und Events mieten. Wie auch den Arkadenhof – aktuell hauchen die Donaufestwochen den historischen Mauern Leben ein. Im markanten Hof stechen 80 Geweihe ins Auge, die noch von den Vorbesitzern stammen. Neuestes Projekt: Eine PV-Anlage auf dem hofseitigen Dach des Wirtschaftsgebäudes.

- Der Arkadenhof
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6.500 Hektar Wald in OÖ
Auch die Ruinen Prandegg und Ruttenstein gehören zum Familienbesitz. Rund 20 Mitarbeiter sind in der Stiftung in Österreich beschäftigt. Bedeutender Wirtschaftszweig: Der Wald. "Die Stiftung ist dazu angehalten, die Substanz zu halten", sagt Forstdirektor Franz Gruber. Das betreffe Schloss und Grund. In Oberösterreich, in den Bezirken Perg und Freistadt, beträgt der Grundbesitz 6.500 Hektar. Rund 9.000 Hektar werden im deutschen Thüringen bewirtschaftet, dazu kommen Flächen in Tirol. Eine Herausforderung ergebe sich durch den Klimawandel, so Gruber. So werde der fichtendominierte Wald sukzessive auf Mischwald umgebaut.
Besichtigungsmöglichkeiten von 1. Mai bis 26. Oktober, Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr, Infos und virtueller Rundgang: schloss-greinburg.at
Infos zum Adelshaus: https://sachsen-coburg-gotha.de
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