Zum Jahreswechsel
"Prosit Neujahr" - Gedicht aus Münzbach
Altpfarrer Kurat Josef Grafeneder ist seit frühester Schulzeit immer wieder als Mundartdichter und Schriftsteller in Erscheinung getreten.
MÜNZBACH. Eine Sammlung seiner Texte aus der Advent- und Weihnachtszeit stellte das 2018 veröffentlichte Buch "Das Licht der Heimat" dar. Es enthält Texte, die in sechs Jahrzehnten von 1958 bis 2017 entstanden sind. Mit der Genehmigung des Autors dürfen wir wie schon in den Jahren davor ein Gedicht abdrucken. Es handelt diesmal vom Jahreswechsel.
Gedicht "Prosit Neujahr"
von Josef Grafeneder
Der Silvester-Feier
folgt ein neues Jahr.
Lüftet es den Schleier?
Keinen Kommentar!
Was wir dennoch hoffen,
ist ein frohes Fest.
Sonst bleibt alles offen.
Folgen wird der Rest.
Wenn die Gläser klingen
zum Prosit Neujahr,
will man sich umschlingen
wie ein liebend Paar.
Herrschen die Gefühle,
scheint die Welt so klar.
in der Alltagsmühle
sind sie nimmer wahr.
Noch sind alle Brüder
froh bei Bier und Wein.
Sitten werden rüder,
kehrt der Alltag ein.
Hört man 12 Uhr schlagen,
dröhnt die Pummerin.
Leuchtraketen jagen
übers Dorf dahin.
Feucht lässt man beginnen
dieses neue Jahr.
Es wird so verrinnen,
wie das letzte war.
Schon der erste Morgen
fällt sehr trostlos aus.
Müll ist zu entsorgen,
übel riecht's im Haus.
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