NEU IN PERG: Schuldenberater hilft beim Geld sparen

- Die Nachfrage in der Beratungsstelle Perg liegt bei 110 Neukontakten im Jahr
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Lebenserhaltungskosten steigen an. Neu: Budgetberatung für Menschen mit niedrigem Einkommen.
PERG (mikö). Neben der klassischen Schuldnerberatung wird in Perg seit Kurzem auch eine Budgetberatung angeboten. „Diese richtet sich an Personen, bei denen noch keine Überschuldung vorliegt, die aber eine Einkommensminderung erfahren oder Probleme bei der Haushalts-Budgetierung haben“, erklärt Thomas Pötscher von der Schuldnerberatung Perg. Personen mit niedrigem Einkommen, die Einsparungsmöglichkeiten besprechen möchten, können das Angebot in Anspruch nehmen.
Steigende Lebenserhaltungskosten - geringes Einkommen
Als Ursache für Budgetprobleme treten vermehrt die ständig steigenden Lebenserhaltungskosten auf. In der Regel ist dies mit einer unsicheren Situation am Arbeitsmarkt und geringem Einkommen verbunden. Diese Personengruppe trifft besonders hart, dass Unterstützungen wie die Wohnbeihilfe verringert werden. Hauptklienten der Schuldnerberatung sind nach wie vor Menschen mit Überschuldung. Ursachen: Meist mangelnde Budgetplanung und Einkommensverschlechterung. „Häufig liegt eine nur geringe berufliche Ausbildung vor. Das hat zur Folge, dass sich diese Personen in unsicheren Arbeitsverhältnissen mit geringem Einkommen befinden“, sagt Thomas Pötscher. In der Beratung wird über eine Haushaltsanalyse ein tragfähiger Haushaltsplan erstellt. In vom AMS geförderten Kursen werden für Betroffene oder gefährdete Personen Workshops zur Haushaltsplanung und Schuldenregulierung durchgeführt.
Ratschläge des Experten
Thomas Pötscher hat auch einige Ratschläge parat, wie Sie Schulden vermeiden: „Es beginnt meist mit dem Überziehen des Kontos. Wenn Ihr Konto über längere Zeit im Minus ist, ist zu prüfen, wohin das Geld geht. Führen Sie Buch über Einnahmen und Ausgaben. Der Kontoüberzug ist immer noch der Klassiker beim Einstieg in die Schuldenfalle. Wenn die ‚Plastikkarte‘ zu leichtfertig gezückt wird, geben Sie diese zurück. Gefährliche Finanzfallen sind Mitunterschriften für Kredit oder Bürgschaften. Ratenkäufe sollten vermieden werden, da diese Kredite in der Regel sehr teuer sind. Schuldenfalle sind auch Smartphones. Teure Handys werden um 0 Euro angeboten. Die Tarife verursachen oft monatliche Kosten von 50 bis 70 Euro über mehrere Jahre. Vor Aufnahme eines Kredites sollte die Leistbarkeit überprüft werden. Im Finanzplan sollte Spielraum für Unvorhersehbares wie Reparaturen eingeplant sein. Wenn ein Kredit läuft, ist die beste Sparform, den Kredit zurückzahlen.“
„Betreutes Konto“
Für Personen, die Schwierigkeiten haben, Zahlungsprioritäten zu erkennen, gibt es ein „Betreutes Konto“. Voraussetzung: Dass Klienten durch eine psychosoziale Einrichtung betreut werden. Infos bei der Schuldnerberatung, Bezirkshauptmannschaft Perg, MO 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr, Termine unter 0732/777734-0
Geld sparen zu Schulbeginn
Förderungen: Übersicht auf www.familienkarte.at unter „Förderungen“.
Verpflegung: Geben Sie Ihrem Kind eine Jause mit. Für die Mittagspause kann Schulausspeisung eine günstige Verpflegung sein.
Hefte & Co: Materialien aus dem vergangenem Schuljahr lassen sich weiterverwenden, soweit möglich und von Lehrern erwünscht. Schulsachen an Geschwister weitergeben.
Ausflüge: Überlegen Sie, wie viel Geld Ihr Kind auf Ausflug oder Schulsportwoche realistisch für Verpflegung brauchen wird. Tauschen Sie sich mit Eltern und Lehrern aus. Sonderausgaben sind vom Taschengeld zu bezahlen.
Schulweg: Nutzen Sie die Schülerfreifahrt oder erkundigen Sie sich, ob Fahrgemeinschaften möglich sind. Kürzere Distanzen mit Rad/zu Fuß zurücklegen.
Nachhilfe: Informieren Sie sich über verschiedene Anbieter. Dabei geht es nicht nur um Kosten. Auch Gruppengröße, Intensität und Erfahrungen anderer sind wichtig.
Markensachen und Gruppendruck: Muss das neue teure Smartphone sein? Reden Sie mit Ihrem Kind darüber! Fragen Sie, wozu es ein Handy braucht. Für den Anfang reicht meist ein Standardhandy mit Wertkartentarif aus.
Familienfinanzen: Reden Sie mit Ihrem Kind über finanzielle Möglichkeiten und Grenzen. Binden Sie es in Diskussionen und Entscheidungen ein. So fördern Sie das Verständnis für die familiären Finanzen. Versuchen Sie, Wertschätzung für gekaufte Schulsachen zu vermitteln. Manches davon soll mehrere Schuljahre halten.


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