Besucheransturm bei Eröffnung
KZ Gusen: Neues Infozentrum und Dokumentation vorgestellt

Barbara Glück (Direktorin KZ-Gedenkstätte Mauthausen) und Bgm. Christian Aufreiter aus Langenstein begrüßten rund 150 Besucher, die das neue Infozentrum regelrecht stürmten. | Foto: Eckhart Herbe
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  • Barbara Glück (Direktorin KZ-Gedenkstätte Mauthausen) und Bgm. Christian Aufreiter aus Langenstein begrüßten rund 150 Besucher, die das neue Infozentrum regelrecht stürmten.
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Mehr und mehr streift die KZ-Gedenkstätte Gusen ihr jahrzehntelanges "Hinterhofimage" ab und mutiert zur modernen Geschichts- und Bildungseinrichtung. Mit dem neu eröffneten Informationszentrum und einer umfassenden Dokumentation zum Lagerkomplex Gusen sind nun zwei weitere markante Wegmarken erreicht. Bei der offiziellen Präsentation konnten sich die Besucher auch über den aktuellen Status im Neugestaltungsprozess der Gedenkstätte ein Bild machen.

GUSEN. Anlässlich des Erscheinens der neuen Publikation Konzentrationslager Gusen 1939–1945 | Eine Dokumentation lud die KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 5. November ins neue Informationszentrum für die Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Gusen ein. Dieses hat im ehemaligen Gasthaus Floh, unmittelbar neben dem Memorial gelegen, einen idealen Standort gefunden, um den umfangreichen Prozess der Neugestaltung zu dokumentieren. Die Resonanz bei der Eröffnung war enorm: Etwa 150 Interessierte ließen das Gebäude aus allen Nähten platzen.

Neue Dokumentation beleuchtet Lagergeschichte 

Die Herausgeber Christian Dürr, Gregor Holzinger, Stephanie Kaiser und Ralf Lechner, alle in den Abteilungen Forschung, Sammlungen und Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen tätig, haben eine ausgesprochen interessante und vielschichtige Geschichtsdokumentation über das KZ Gusen zusammentragen und wissenschaftlich aufbereitet. Viele Hintergründe werden dadurch verständlich, in diesem Zusammenhang noch unbekannte Fakten und Ereignisse erstmals publiziert. 
Da die Gebäude in Gusen nach Kriegsende weitgehend abgetragen und die Flächen überbaut wurden, wurden viele Spuren vernichtet, während das Lager Mauthausen als Mahnmal erhalten blieb. Obwohl das KZ Gusen zeitweilig größer als das Hauptlager Mauthausen war und auch höhere Todeszahlen aufwies, blieb der Ort über Jahrzehnte vergessen. Neun Kapitel der neuen Dokumentation widmen sich daher nun der Entstehung des Lagers, beleuchten anhand teils neu entdeckter Originalquellen das Umfeld von Tätern und  Häftlingen. Ebenso steht die Zwangsarbeit, etwa für die Waffenproduktion der Steyr-Werke oder den Bau der Messerschmitt Düsenjäger im Stollensystem Bergkristall, im Fokus. Auch die Tage der Befreiung haben einen Schwerpunkt im Buch.
Die Doku ist im Buchhandel und im Buchshop der KZ-Gedenkstätte Mauthausen erhältlich.

Unverzichtbarer Beitrag vieler Initiativen

Tatkräftig unterstützt wurden die Historiker dabei von vielen internationalen Organisationen, Überlebenden des Lagers und regionalen Vereinen. Etwa dem Gedenkdienstkomitee Gusen mit Rudolf Haunschmied und Martha Gammer als prägende Figuren oder dem Papa Gruber Kreis der Pfarre St. Georgen/Gusen rund um Christoph Freudenthaler, Julia Mayr und Bernhard Mühleder. Eine Diskussionsrunde gemeinsam mit Historiker Bertrand Perz (Inst. f. Zeitgeschichte Universität Wien) reflektierte das lokale Erleben und oft kontroversielle Aufarbeiten über Jahrzehnte ignorierter NS-Geschichte in Gusen und St. Georgen.

Infozentrum neben Memorial

Der sich noch über Jahre hinziehende Beteiligungs- und Realisierungsprozess zur Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Gusen, welcher auch St. Georgener Areale, etwa die Bergkristall-Stollen, einbezieht, hat mit dem renovierten Gebäude an der Gusener Georgestraße ab sofort ein fixes Infozentrum. Es fungiert als lokaler Dreh- und Angelpunkt des europaweit ausgeschriebenen Projekts, verbindet und serviciert gleichermaßen nationale und internationale Experten, Besucher und lokale Bevölkerung. Mit einer laufend upgedateten Infoschiene wird der bewährte Weg intensiver Einbindung aller beteiligten Gruppen konsequent weiter beschritten .
Der aktuelle Endbericht zum Beteiligungs- und Masterplan, welcher bereits einen Ausblick auf die nun folgenden Projektphasen gibt, ist neben viele weitere Informationen auf der Homepage der KZ-Gedenkstätte Gusen abrufbar und nachfolgend verlinkt.

Informationszentrum KZ-Gedenkstätte Gusen
Georgestraße 5, 4222 Langenstein
Tel:  07238 2269-22
bernhard.muehleder@mauthausen-memorial.org
julius.sevcik@mauthausen-memorial.org
Das neue Infozentrum hat keine fixen Öffnungszeiten, ist i.a. von Montag bis Freitag aber besetzt. Das Besucherzentrum beim Memorial, Georgestraße 5, ist im Winter von 27.10.-28.02. Dienstag bis Sonntag 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, von 1.3. bis 26.10. täglich von 9:00 bis 17.00 Uhr.
Wer Standortkoordinator Bernhard Mühleder und Kommunikator Julius Sevcik im Infozentrum besuchen möchte, ist herzlich eingeladen, gleich nebenan vorbeizuschauen.

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