Freie Trauungen
Sandra Huber aus Perg gestaltet Lebensfeste

- Freie Trauung in der Toskana.
- Foto: Claudia Klassen/lichttrunken
- hochgeladen von Helene Leonhardsberger
Sandra Huber aus Perg begleitet Paare, Mütter und Kinder beim Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt. Seit vier Jahren gestaltet sie freie Trauungen.
PERG. Schwangerschaft, Geburt und Hochzeit zeigen den Beginn eines neuen Lebensabschnitts an. Religionen haben derartige Ereignisse schon vor langer Zeit ritualisiert – etwa mit Taufe, Firmung oder kirchlicher Trauung. "Die Idee, dass man Übergänge feiert, ist voll gut", findet Sandra Huber. Sie hat die Gestaltung von Lebensfesten zum Beruf gewählt. "Ich habe mich vor vier Jahren selbstständig gemacht, weil ich etwas tun wollte, wo mein Herz drinsteckt", erzählt die Pergerin. Schnell machte sie sich als freie Traurednerin einen Namen. Mittlerweile ist sie mit Paaren sogar schon ins Ausland gereist, um vor der Traumkulisse das Jawort zu zelebrieren.
Das Paar steht im Mittelpunkt
Eine freie Trauung kann in Österreich zwar keine rechtliche Eheschließung ersetzen. "Aber der formelle Akt am Standesamt ist vielen Leuten zu wenig", weiß Huber. Sie bereitet eine einstündige Zeremonie vor, die das Paar in den Mittelpunkt rückt – an der Location ihrer Wahl. "Das geht auch im eigenen Garten, möglich ist alles. Es geht um das ‚Ja‘ zueinander." Damit im entscheidenden Moment alles glatt läuft, brauche es gründliche Vorbereitung, Fingerspitzengefühl, Wetterglück und manchmal auch starke Nerven. "Ich stehe vorne und bin die Ruhe selbst. Von meinem früheren Beruf in der Personalabteilung einer Bank habe ich vieles mitgenommen, etwa Selbstsicherheit beim freien Reden und eine gute Menschenkenntnis."
Es geht um die Liebesgeschichte
Pompöse Hochzeiten liegen im Trend. Für Sandra Huber geht es allerdings bei einer Trauung nur um eins: die Liebe. "Die Liebesgeschichte eines Paares sichtbar zu machen, ist wunderschön, dabei erfahre ich oft ganz besondere Dinge. Das Paar soll bei der Trauung das Gefühl haben: Es geht wirklich um uns." Auch sie selbst und ihr Mann feierten nach einer "klassischen" großen Hochzeit später noch einmal im intimsten Rahmen ihre Liebe. Huber spricht von einer Art Domino-Effekt: "Wer bei einer freien Trauung dabei war, will das selber auch." Die Nachfrage ist bei der Pergerin mittlerweile so groß, dass sie ihr Wissen und ihre Erfahrung ab Herbst selbst in Kursen weitergeben will. Denn: "Eine freie Trauung ist so viel mehr als nur eine Rede."
Blessingway: Gestärkt in die Geburt
Ein anderes Ritual, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist die "Blessingway"-Feier für Schwangere. Mit einer herkömmlichen "Babyparty" samt Spielen und Geschenken hat das wenig zu tun. Eine Frau lässt sich gegen Ende der Schwangerschaft von Mutter, Schwestern und Freundinnen positiv bestärken, um Kraft und Fokus für die Geburt zu sammeln. Grundgedanke: Die werdende Mutter ist nicht allein.
Babys: Willkommen auf der Erde
Als Alternative, oft auch als Ergänzung zur kirchlichen Taufe veranstaltet Huber zudem sogenannte Willkommensfeiern: "Ein neuer Mensch wird in der Familie und auf der Erde begrüßt – ein ganz persönliches Fest für das Baby oder Kleinkind." Die Waldbaden-Trainerin gestaltet solche Rituale gerne naturnah, mit Einbindung der Elemente. Sie bietet auch Seminare als Auszeit vom Alltag an, die teilweise ganz im Freien stattfinden. "Das Mühlviertel ist so besonders und kraftvoll. Manche Leute fahren sogar sieben oder acht Stunden her, um bei meinen Seminaren in dieser Landschaft Kraft zu tanken."
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