zukunft.lehre.österreich
Unternehmen wollen auch 2021 weniger Lehrlinge anstellen

Die Corona-Pandemie gefährdet die Zukunft der Lehre. Zu den Auswirkungen auf Lehrbetriebe gab zukunft.lehre.österreich eine Studie in Auftrag.
von links: Anton Santner (Geschäftsführer P8 Marketing), David Pfarrhofer (Institutsvorstand von market Marktforschung), Robert Machtlinger (FACC AG), Mario Derntl (z.l.ö.-Generalsekretär) und Werner Steinecker (Generaldirektor Energie AG Oberösterreich und z.l.ö.-Präsident) bei einer Pressekonferenz | Foto: Stefanie Eder
  • Die Corona-Pandemie gefährdet die Zukunft der Lehre. Zu den Auswirkungen auf Lehrbetriebe gab zukunft.lehre.österreich eine Studie in Auftrag.
    von links: Anton Santner (Geschäftsführer P8 Marketing), David Pfarrhofer (Institutsvorstand von market Marktforschung), Robert Machtlinger (FACC AG), Mario Derntl (z.l.ö.-Generalsekretär) und Werner Steinecker (Generaldirektor Energie AG Oberösterreich und z.l.ö.-Präsident) bei einer Pressekonferenz
  • Foto: Stefanie Eder
  • hochgeladen von Katharina Wurzer

Die Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft, darunter auch die Lehrlingsausbildung. Laut einer in Auftrag gegebenen Studie von zukunft.lehre.österreich (z.l.ö.) stehen 10.000 Lehrstellenplätze auf dem Spiel. Die Hälfte der Lehrbetriebe fühlt sich von der Krise stark betroffen.

OÖ. Eine von z.l.ö. in Auftrag gegebene Studie des Marktforschungsinstituts market untersuchte die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die duale Ausbildung in Österreich. Befragt wurden 400 österreichische Ausbildungsbetriebe. Das Ergebnis: 2020/21 werden viele Lehrstellen vom Markt verschwinden. Besonders betroffen sind die Sparten Handel (-3.500 mögliche Lehrstellen), Gewerbe und Handwerk (-3.000), Tourismus und Freizeitwirtschaft (-2.000) und Industrie (-1.000). Die Hälfte der Lehrbetriebe fühlt sich von der Corona-Pandemie stark betroffen. Für ein Viertel der Unternehmen hat das Auswirkungen auf die künftige Anstellung von Lehrlingen. Knapp ein Drittel plant im kommenden Lehrjahr nur einen Lehrling anzustellen. Betriebe, die derzeit weniger als zehn Lehrlinge haben, verzichten für 2020/21 oft gänzlich auf die Einstellung neuer Lehrlinge. 

„Jeder dritte Lehrbetrieb, der dieses Jahr auf die Einstellung neuer Lehrlinge verzichtet, hat dies auch für 2021 so geplant und sieht sich mit einem langfristigen Ausstieg aus dem Modell der Lehre konfrontiert. Dadurch entsteht ein massiver und nachhaltiger Schaden für die duale Ausbildung“, führt Studienautor David Pfarrhofer aus.

2.000 Euro Prämie pro neuem Lehrling

Die generelle Entwicklung der wirtschaftlichen Lage sei noch schwer abschätzbar, ergänzt Robert Machtlinger, Vorstand der FACC AG. Die Zukunft dürfe dennoch nicht aus den Augen verloren werden. Die Bundesregierung hat Unternehmen 2.000 Euro Prämie pro neu eingestelltem Lehrling zugesagt. Dass diese Maßnahme etwas bewirken könnte, zeigt die Studie. Zwei Drittel der Befragten empfinden diese Option als interessant, ein Drittel als sehr interessant. Ein Viertel der Lehrbetriebe würde mit einer Unterstützung mehr Lehrlinge einstellen. 

„Es handelt sich um eine gute Maßnahme, mit welcher der negative Effekt von COVID-19 aufgehoben werden könnte und welche die Situation für viele Lehrbetriebe etwas erleichtern würde. Lehrplätze, die vorher gestrichen worden wären, könnten auf diese Weise gerettet werden“, meint Günther Ofner, Vorstand des Flughafens Wien. 

zukunft.lehre.österreich ist eine Initiative, die sich dafür einsetzt, den Stellenwert der Lehre in Erinnerung zu rufen. Dahinter stehen mehr als 60 Unternehmen wie die Energie AG, FACC und KTM.

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