Entspricht nicht Realität
Landwirtschaft kritisiert Debatte über "teure Lebensmittel"
Die Einkommensentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft habe sich im Vorjahr erneut eingetrübt, rechnet die Landwirtschaftskammer OÖ (LK OÖ) vor. Das gelte insbesondere für den Ackerbau und die Forstwirtschaft. Außerdem kritisiert die LK OÖ die "öffentliche Darstellung über zu teure Lebensmittel", die in keiner Weise der "wirtschaftlichen Realität" entspreche.
OÖ. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. Nach Eurostat-Auswertungen sind die Lebensmittelpreise in der EU bezogen auf das Basisjahr 2020 bis Jahresmitte 2023 im Durchschnitt um 29 Prozent angestiegen, in Deutschland lag der Preisanstieg sogar bei 32 Prozent, in Österreich hingegen bei deutlich unterdurchschnittlichen 24 Prozent, heißt es von der der LK OÖ. Der Anstieg der Lebensmittelpreise lag damit in Österreich innerhalb der EU an siebentniedrigster Stelle.
Mehr Transparenz bei Kennzeichnung gefordert
„Und während 2021 beim Lebensmitteleinkauf für 60 Prozent der Käufer das Qualitätsargument im Vordergrund stand, achteten im ersten Halbjahr des Vorjahres 58 Prozent der Konsumenten primär auf den Preis. Dies hängt auch damit zusammen, dass bezüglich Lebensmittelherkunft und auch Lebensmittelqualität noch immer keine vollständige Transparenz gegeben ist. Nach der Einführung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung muss diese nun dringend in weiteren Schritten auf verarbeitete Lebensmittel und die Gastronomie ausgeweitet werden“, sagt LK OÖ-Präsident Franz Waldenberger.
"Investitionen müssen gefördert werden"
Eine große wirtschaftliche Herausforderung für die Landwirte seien zudem die massiv gestiegene Baukosten sowie die steigenden Umwelt- und Tierwohlanforderungen für die tierhaltenden Betriebe. Diese Anforderungen würden vor allem in der Schweinehaltung sowie in der Rindermast zu einer schon seit Jahren extrem verhaltenen Investitionstätigkeit der bäuerlichen Betriebe führen. „Die Landwirtschaftskammer fordert daher ein Bündel von Maßnahmen, um dringend notwendige Investitionen in die heimische Ferkelproduktion aber auch in die Rindermast wieder wirksam anzukurbeln. Dazu braucht es auch gezielt höhere Anreize in der Investitionsförderung für diese Sparten", so Waldenberger.
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