Wirtschaft 2022
Holpriger Start mit Hoffnung auf „rasche Erholung“

Landeshauptmann Thomas Stelzer mit den Ökonomen Stefan Fink (l.) und Josef Baumgartner (r.). | Foto: OÖVP/Mayrhofer
  • Landeshauptmann Thomas Stelzer mit den Ökonomen Stefan Fink (l.) und Josef Baumgartner (r.).
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Die Omikron-Welle bremst die ursprünglichen Erwartungen an das Wirtschaftsjahr 2022. Auf längere Sicht soll der Klimawandel zur großen Chance für Oberösterreichs Wirtschaft werden.

OÖ. „Das Jahr hat holprig geendet und wir starten holprig“, sagt WIFO-Ökonom Josef Baumgartner. Eine „rasche Erholung“ der heimischen Wirtschaft sieht Baumgartner allerdings schon im zweiten Quartal. Ab dem Sommer sollten dann auch die nun teils noch bremsenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten nachlassen, was Güter- und Bauproduktion sowie industrienahe Dienstleistungsbereichen zugute kommen soll. Erst für 2023 sieht Baumgartner einen „moderaten Wachstumskurs“. Herausfordernd bleibe der Fachkräftemangel und die hohe Langzeitarbeitslosigkeit.

„Maßgeschneiderte Programme“ in Arbeit

„Im Dezember suchten 39.079 Menschen in Oberösterreich Arbeit. Bei 25.209 offenen Stellen könnten sechs von zehn Arbeitssuchenden sofort eine Stelle erhalten. Damit wird deutlich, dass der Fachkräftemangel uns auch 2022 stark begleiten wird“, erklärt Stelzer. Das Land OÖ will daher weiter auf Qualifizierung und Weiterbildung setzen – aktuell sei man dazu mit den Sozialpartnern und Stakeholdern im Gespräch um „maßgeschneiderte Programme“ zu erarbeiten.

Klimawandel als Chance

„Wir wollen am Weg aus der Krise die Chancen des Klimawandels für Oberösterreichs Wirtschaft und Beschäftigung nutzen, um europäische Spitzenregion durch Klimaschutz mit Hausverstand zu werden“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer. Wirtschaftskraft und Umweltschutz seien feste Bestandteile der DNA Oberösterreichs. „Wir haben daher die besten Voraussetzungen, um europaweit voranzugehen und uns klar abzuheben“, so Stelzer.

Sauber wachsen

Die Treibhausgas- Emissionen pro Wirtschaftseinheit sind seit 2000 laut den neuesten Daten des Umweltbundesamtes um fast die Hälfte zurückgegangen (2000-2019 um -47,1 Prozent). „Wir müssen weiter wachsen, denn Wachstum heißt Wohlstand und soziale Absicherung. Wir wollen dabei aber auch noch sauberer werden“, betont Stelzer und verweist auf die dahingehenden Investitionen Oberösterreichs im Jahr 2022 in den Klimaschutz in Höhe von insgesamt 449 Millionen Euro.

Fachkräftemangel als Risikofaktor

Allerdings, so gibt Ökonom Stefan Fink (KPMG, FH Campus Steyr, JKU) zu bedenken, stellt der Fachkräftemangel in sämtlichen Klimaschutz-relevanten Bereichen einen zentralen Risikofaktor dar: „Die signifikanten Beschäftigungspotenziale können nur mit entsprechend qualifizierten Arbeitskräften gehoben werden, was gezielte Initiativen im Aus- und Weiterbildungsbereich erfordert“, so Fink. Längerfristig große Chancen für Oberösterreich sieht Fink etwa im Export auf dem Umwelttechnologiesektor aber auch in der Mobilitätswende.

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