Energie AG-Bilanz 2023/24
Gewinn steigt, Strompreis sinkt
Die 5.200 Mitarbeiter starke Energie AG konnte im Geschäftsjahr 2023/24 trotz eines auf 3,16 Milliarden Euro gesunkenen Umsatzes ihren Gewinn steigern – den Erlösen aus der Stromerzeugung durch Wasserkraft sei Dank. Das nutzt das Unternehmen, um den Strompreis zu senken und kräftig zu investieren.
OBERÖSTERREICH. Stromerzeugung und Stromverkauf laufen in der Energie AG aus regulatorischen Gründen getrennt voneinander ab. Deshalb schrieb der Vertrieb im mit Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 sogar Verluste, denn: Auch wenn die Energie AG ihre eigenen Wasserkraftwerke betreibt, muss der Strom zu den aktuell gültigen Marktpreisen eingekauft werden.
Wasserkraft lieferte Gewinn
Hauptsächlich die Wasserkraftwerke machten dank guter Wasserführung das Minus im Vertrieb mehr als wett: Das EBIT (Erträge vor Zinsen und Steuern) stieg von 218,5 Millionen (2022/23) auf 398,2 Millionen Euro. Das sorgt nicht nur für eine höhere Dividende an die Eigentümer von 66,5 Millionen Euro (2022/23: 53,2 Mio. Euro).
Strompreis sinkt deutlich
„Wir haben immer versprochen, die Preise zu senken, wenn es uns möglich ist. Genau das haben wir 2024 bereits drei Mal gemacht, und zwar erheblich: einmal beim Strom und bei Gas sogar zweimal. Im April werden wir den Strompreis nochmals massiv reduzieren und dann zu den günstigsten Stromanbietern in Österreich zählen“, betont Energie AG-CEO Leonhard Schitter. Ab 1. April senkt die Energie AG den Preis für "Ökostrom Loyal" auf 12,93 Cent brutto pro Kilowattstunde und gibt eine Preisgarantie bis zum 31. März 2026. Das spare den Kunden bis zur Hälfte der Energiekosten – im Schnitt je nach Stromverbrauch eines Haushalts zwischen 160 und 300 Euro im Jahr. Mit der Preissenkung wird auch ein Teil der geschätzten 300 bis 500 Euro Kostensteigerung pro Haushalt wegen Wegfall der Strompreisbremse, steigende Netzkosten und Elektrizitätsabgabe abgefedert.
Halbe Milliarde für Erzeugung & Speicherung
Hat die Energie AG im Geschäftsjahr 2023/24 bereits 318,3 Millionen Euro und damit um die Hälfte mehr als 2022/23 investiert, so ist bis Ende September 2025 eine halbe Milliarde vorgesehen. Der Großteil davon entfällt auf zwei Projekte. Einerseits das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee. Andererseits auf den Neubau des Wasserkraftwerks Traunfall – Spatenstich dafür ist im kommenden Jahr. Im Kobernaußerwald sollen zudem bis 2030 bis zu 19 Windräder errichtet werden, die künftig 250 Gigawattstunden Strom erzeugen und damit den Bedarf von zehn Prozent der oö. Haushalt decken. „Die Energie AG gestaltet die klimaneutrale Zukunft aktiv als verlässliche Partnerin für Industrie, Unternehmen und Haushalte. Mit dem Ausbau der Produktion, der Netze und der Speicher treiben wir die Energiewende voran und forcieren schrittweise die Dekarbonisierung unserer Bestandsanlagen", so Technikvorstand Alexander Kirchner. "Es ist strategisches Ziel der Energie AG, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und die Energieproduktion nachhaltiger zu gestalten“, bekräftigt Energie AG-Finanzvorstand Andreas Kolar
101 Lehrlinge in Ausbildung
Von den aktuell 4.766 Mitarbeitern (Vorjahr 4.651) sind 101 Lehrlinge, 39 davon haben im September neu begonnen. Die Zahl weiblicher Lehrlinge hält sich mit sieben noch in Grenzen, dafür konnte laut laut Vorstandsvorsitzendem Schitter die Zahl der weiblichen Top-Führungskräfte deutlich gesteigert werden.
Mehr Strom aus Wasserkraft, Sonne & Biomasse
Weil die Flüsse im Geschäftsjahr 2023/24 um 8,2 Prozent mehr Wasser als im langjährigen Durchschnitt führen, stieg die Stromproduktion der Energie-AG-Wasserkraftwerke deutlich an. Auch die Stromproduktion aus Biomasse, biogenen Abfällen, Photovoltaik und Wind legte um ein Zehntel zu. Die Zahl der angeschlossenen PV-Anlagen ist von 61.700 auf 72.800 gestiegen – Leistung: rund 1.300 Megawatt.
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