Halbjahresbilanz 2023
Beteiligungen sorgen für satte Gewinne bei Raiffeisenlandesbank OÖ

Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. | Foto: RLB OÖ
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Was zum Halbjahr 2022 noch für rote Zahlen bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich gesorgt hat, bringt ihr ein Jahr später satte Gewinne: Die Beiteiligungen an großen Unternehmen wie der voestalpine AG.

OÖ. Mit 293,5 Millionen haben die Beteiligungen an insgesamt elf at-equity-bilanzierten Unternehmen (insbesondere RBI, voestalpine AG, RB Prag und Hypo OÖ) einen wichtigen Teil zum guten Halbjahresergebnis der Raiffeisenlandesbank (RLB) OÖ beigetragen. So auch der Zinsüberschuss von 289,3 Millionen Euro – 34,5 Prozent mehr als zum Halbjahr 2022. Beim Periodenüberschuss (nach Steuern), den man gemeinhin als Gewinn bezeichnen kann, stehen zum Halbjahr 2023 410,2 Millionen Euro wo im vergangenen Jahr noch minus 264 Millionen Euro standen.

„Die Bereitstellung von Eigenkapital ist für uns ein wesentliches strategisches Standbein und unterscheidet uns maßgeblich von anderen Banken. Wir wollen unser Beteiligungsportfolio weiterentwickeln und in definierten Wachstumssparten wesentlich ausbauen, dazu zählen die Branchen Energie und Umwelt, Lebensmittel sowie Gesundheit und Pflege“,

so RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller.

Übergewinnsteuer aus Schallers Sicht nicht gerechtfertigt

Von einer Übergewinnsteuer oder ähnlichem für österreichischen Banken – derzeit immer wieder Gegenstand hitziger Diskussionen – hält Schaller nichts. Er begründet das unter anderem mit großen Aufwendungen für Sonderabgaben von knapp zehn Milliarden Euro in den vergangenen 12 Jahren. Außerdem seien die Banken „in der Pandemiezeit wirklich starke Unterstützer der Allgemeinheit“ gewesen.

Starke Kernkapitalquote

Die Kernkapitalquote (CET 1 Ratio) in der Kreditinstitutsgruppe liegt mit 15 Prozent weiterhin auf gutem Niveau und deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen. „Würde man die Gewinne des ersten Halbjahres, die aufgrund regulatorischer Anforderungen erst am Jahresende anrechenbar sind, mitberücksichtigen, hätte sich sogar eine harte Kernkapitalquote von 16,4 Prozent ergeben“, so Heinrich Schaller. Eine starke Kernkapitalquote sei auch eine wichtige Basis dafür, Unternehmen weiterhin intensiv bei Expansionsschritten zu begleiten und Investitionen zu ermöglichen. Die Konzern-Bilanzsumme der Raiffeisenlandesbank OÖ befindet sich per Ende Juni 2023 bei 49,5 Milliarden Euro.

Rückgang bei Kundeneinlagen

Der Rückgang bei den Girokonto-Einlagen von vier Prozent zeige, dass die Menschen „offensichtlich mehr Geld brauchen, um das tägliche Leben zu bestreiten“, so Schaller – die Kontenrahmen der Kunden würden verstärkt ausgenutzt. Bei gleichzeitig zehn Prozent Plus bei den Spareinlagen ergibt sich ein 1,1-prozentiges Minus bei den Einlagen insgesamt: 13,7 Milliarden Euro Kundengelder liegen derzeit auf Konten der RLB OÖ. Die NPL-Ratio (Non Performing Loans Ratio), die das ausgefallene Kreditvolumen in Relation zum gesamten Kreditportfolio beschreibt, ist leicht gestiegen (31.12.2022: 2,38 Prozent) und auch die Insolvenzzahlen gehen laut Schaller nach oben.

Mitarbeiter, Filialen, Bankomaten

Die RLB OÖ verzeichnet im Vergleich zum Halbjahr 2022 einen Zwachs von 364 auf 7.262. Sowohl bei den Filialen (394), als auch bei der Anzahl der Bankomaten in Oberösterreich (554) hält die RLB OÖ in etwa das Niveau der vergangenen Jahre.

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