Ergebnis der AK-Wahl in Oberösterreich
Rot gewinnt, Blaue überholen die Schwarzen
Die Arbeiterkammer OÖ präsentierte am Freitag das endgültige Wahlergebnis der Arbeiterkammer-Wahl 2024. Die FSG erreicht trotz leichter Verluste eine Zweidrittelmehrheit. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer erzielen Zugewinne und verdrängen ÖAAB-FCG von Platz zwei.
OÖ. Die FSG mit Spitzenkandidat und AK OÖ-Präsident Andreas Stangl fällt von 71,01 Prozent auf 66,13 Prozent der Stimmen. Dennoch bleiben die Sozialdemokraten die dominierende Kraft in der oö. Arbeitnehmervertretung. "Beim ersten Antreten eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen, ist ein sensationelles Ergebnis. Das bestätigt unsere Arbeit, ein Wermutstropfen ist aber die geringe Wahlbeteiligung", so Stangl. Lediglich 35 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch – bei der letzten Wahl im Jahr 2019 lag die Wahlbeteiligung bei 41 Prozent.
"Wenig Interesse an Politik"
Stangl erklärt sich das geringe Interesse an der Wahl mit der Politikverdrossenheit der Bevölkerung. "Speziell Arbeitnehmer mit geringem Einkommen sehen keinen Sinn mehr, wählen zu gehen. Bei der schlechten Arbeit der Bundesregierung ist das aber kein Wunder." 570.000 Arbeitnehmer waren in Oberösterreich wahlberechtigt.
SPÖ-Landesparteivorsitzender Michael Lindner streicht die Arbeit der Gewerkschaften hervor. "Es sind die kräftigen Gehalts- und Lohnabschlüsse der Gewerkschaften, die die Löhne und Gehälter der Bevölkerung spürbar gegen die Teuerung abgesichert haben. Das schafft Vertrauen."
Freiheitliche holen zweiten Platz
Eine Veränderung gibt es auf Platz zwei: Die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (ÖAAB/FCG) musste Federn lassen und rutscht auf den dritten Platz (von 13,41 auf 11,11 Prozent). Überholt wird die ÖVP-Liste von den Freiheitlichen. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) verbessern sich um knapp 4,8 Prozent und belegen mit 14,98 Prozent den zweiten Platz.
FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner freut sich über den Stimmenzuwachs: "Wir konnten 14,98 Prozent, erstmals Platz zwei und ein Plus von fünf Mandaten erreichen. Es ist dem Spitzenkandidaten der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Gerhard Knoll und seinem Team gelungen, dass die Freiheitlichen Arbeitnehmer mit hinkünftig 16 Arbeiterkammerräten freiheitliche Werte wie Leistung, Verantwortung und Selbstbestimmung in der AK vertreten."
ÖAAB-FCG verlieren Stimmen
Mit einem Minus von 2,30 Prozent musste das ÖAAB-FCG-Team eine Niederlage einstecken. Die beiden Spitzenkandidaten Cornelia Pöttinger und Franz Lumetsberger erreichten nur 11,11 Prozent der Wählerstimmen. "Trotz des schwierigen Umfeldes ist das Ergebnis schmerzhaft und nicht zufriedenstellend. Wir bedanken uns für das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler und nehmen den Auftrag an und arbeiten weiter, um gemeinsam die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Familien und Pendlerinnen und Pendler zu vertreten."
ÖAAB-Landesobfrau Christine Haberlander zeigt sich kämpferisch: "Wir werden in den nächsten Jahren alles tun, um dieses Ergebnis das nächste Mal wieder zu ändern. Dafür beginnen wir ab heute zu arbeiten. Das ist ab heute unser Auftrag."
Die anderen Plätze: Die grünen Gewerkschafter/AUGE bleiben beinahe unverändert und kommen auf 3,94 Prozent, die PFG (Parteifreie Interessenvertretung) auf 2,44 Prozent und der Gewerkschaftliche Linksblock holt 1,41 Prozent der Stimmen.
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Für die Vollversammlung der Arbeiterkammer Oberösterreich bedeutet das Wahlergebnis in Mandaten:
- FSG 75 (-4)
- FA-FPÖ 16 (+5)
- ÖAAB/FCG 12 (-3)
- AUGE/UG 4 (+/-0)
- PFG 2 (+2)
- GLB 1 (gleich)
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