Familienbund und Land OÖ
Neues Streetwork-Angebot für digitalen Raum

Viele Mädchen und junge Frauen nutzten in der Pilotphase das digitale Streetwork-Angebot.  | Foto: PantherMedia/muro
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Snapchat, Instagram, TikTok oder WhatsApp – die Lebensrealität vieler junger Menschen findet im digitalen Raum statt. Unterschiedliche Strömungen und Gruppierungen nutzen diese Kanäle, um radikales Gedankengut zu verbreiten. Aus diesem Grund starteten der Familienbund OÖ und das Integrationsressort des Landes OÖ das Projekt "Digitales Streetwork" mit einem Schwerpunkt auf Extremismus und Radikalisierung. 

OÖ. "Wir dürfen junge Menschen mit den großen Herausforderungen der digitalen Welt nicht allein lassen. Deshalb betreten die Expertinnen und Experten unseres Projekts diese digitalen Räume, unterhalten sich dort mit den Jugendlichen und helfen verworrene Situationen und Probleme zu lösen", erklärt Familienbund-Obmann Martin Hajart. "Nach den Ausschreitungen in der Halloween-Nacht 2022 auf der Linzer Landstraße haben wir überlegt, was wir gegen Radikalisierung im Netz unternehmen können." 

Im neu gegründeten, digitalen Streetwork-Team sind aktuell zwei Sozialpädagogen, eine Sozialarbeiterin und eine Psychologin beschäftigt – alle vier bringen einen unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergrund mit. In der Testphase im April und Mai betreuten sie knapp 150 junge Klienten zwischen 12 und 26 Jahren. Themen wie Ausbildung, Identität, Weltanschauung, Gewalt und Finanzielles wurden am häufigsten besprochen. Die digitalen Streetworker sind jeden Tag bis in die späten Nachtstunden erreichbar – das Angebot ist kostenlos und anonym. "Damit kommen wir auch mit Leuten in Kontakt, die wir sonst nicht erreichen würden", so Projektleiter Efgani Dönmez. 

OÖ Familienbund-Obmann Martin Hajart, Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Projektleiter Efgani Dönmez. | Foto: OÖ Familienbund/Kraus
  • OÖ Familienbund-Obmann Martin Hajart, Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Projektleiter Efgani Dönmez.
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Social Media als Nährboden

Junge Menschen sind täglich mit inszenierten Beiträgen, nicht erfüllbaren Rollenbildern oder negativer Berichterstattung über wichtige Zukunftsthemen konfrontiert. Sechs von zehn Jugendliche geben an, dass ihnen die Spaltung der Gesellschaft durch Soziale Medien Sorgen bereite. Kritisch zu betrachten, ist vor allem die Plattform TikTok – hier sorgen ausgefeilte Algorithmen für einseitige Informationen und können somit zum Nährboden für Parallelgesellschaften, Radikalisierung und extreme Ansichten werden. 

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP): "Der digitale Raum darf nicht Brandbeschleuniger sein für Radikalisierung und Spaltung. Algorithmen im Netz fördern Extrempositionen an unterschiedlichen Rändern wie im Bereich Islamismus, aber im Gegenzug auch im Bereich Islamfeindlichkeit – dem wollen wir entgegenwirken." Das Integrationsressort des Landes OÖ stellt für das Projekt "Digitales Streetwork" ein Budget von 200.000 Euro zur Verfügung.

Mehr Infos auf: digital-streetwork.at

Viele Mädchen und junge Frauen nutzten in der Pilotphase das digitale Streetwork-Angebot.  | Foto: PantherMedia/muro
OÖ Familienbund-Obmann Martin Hajart, Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Projektleiter Efgani Dönmez. | Foto: OÖ Familienbund/Kraus

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