"Bayern hat sogar ein Schloss"
Drei Oberösterreicher waren für einen Monat EU-Praktikanten
OÖ (sje). Jasmin Dobetsberger (28) ist Assistentin im Büro des Landeshauptmanns Thomas Stelzer, Christine Richtsfeld (29) arbeitet für die Abteilung Gebäude- und Beschaffungsmanagement der Oö. Landesregierung, und Thorsten Huber (37) ist Vermessungstechniker für das Land OÖ: Sie alle eint ein Praktikum bei der Europäischen Union.
Interessante EU-Momente
Im Gespräch schildern die Praktikanten ihre interessantesten Momente in Brüssel. "Ich fand es sehr eindrucksvoll, als ich das erste Mal in einem Ausschusssitzungssaal gesessen bin und eine hitzige Diskussion ausgebrochen ist. Da wird in allen Sprachen wild durcheinander geschimpft. Das war sehr spannend mitzuverfolgen", so Dobetsberger. Richtsfeld erlebte hingegen einen historischen Moment: "Bei mir war es der Brexit. Ich war genau zu dem Zeitpunkt dort, als der Beschluss festgelegt wurde. Der Auflauf vor der Kommission war ein Wahnsinn, so etwas habe ich noch nie gesehen." Spannend war es für Dobetsberger zu sehen, wie die anderen Bundesländer arbeiten: "Oberösterreich hat das kleinste Büro von den Bundesländern. Tirol hat ein eigenes Haus mit zwei Stockwerken und Bayern hat sogar ein kleines Schloss mit Weißwurst-Veranstaltungen."
Brüssel schläft nicht
Neben den Meetings und Veranstaltungen gab es auch viel außerhalb der Sitzungssäle zu sehen. Richtsfeld: „Jeden Donnerstag war ein Fest für alle Praktikanten am Place de Luxemburg vor dem Parlament. Da wird der ganze Kreisverkehr gesperrt und man lernt die Kollegen aus allen Ländern kennen.“ In seiner Freizeit kann man Brüssel erkunden oder eine Fahrt durch Belgien machen. „Der Zug ist am Wochenende um die Hälfte billiger, da kommt man mit nur sieben Euro an die Ostsee", so Huber. "Man verbindet Brüssel immer mit Anzugträgern und Gesetzen, aber die Stadt ist wirklich cool. Es gibt gutes Essen und viel zu sehen. Die Stadt lebt und es wird einem nie langweilig", fasst Dobetsberger das Praktikum und die Stadt Brüssel zusammen. Für die Drei waren die vier Wochen fast zu wenig und sie würden die Zeit in Brüssel gerne wiederholen.
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