Für Risikopatienten
Neue Covid-Therapien bald in ganz Oberösterreich
Gegen Corona gibt es ein immer größeres Angebot an wirksamen Medikamenten. Nach einer Pilotphase wird die Verteilung mit Unterstützung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nun landesweit ausgerollt.
OÖ. Von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) werden laufend neue Medikamente für die Behandlung von Covid-Patienten zugelassen. Diese stehen auch in Oberösterreich zur Vermeidung schwerer Covid-19 Krankheitsverläufe zur Verfügung und werden bereits in den Krankenanstalten bei Höchstrisikopatientinnen und -patienten eingesetzt. Auf Grundlage der erzielten Erfolge, soll die Medikamentöse-Therapie schrittweise in allen oberösterreichischen Versorgungsregionen von Krankenanstalten angeboten werden.
Zuweisung vom Hausarzt
Die Zuweisung von Patientinnen und Patienten erfolgt ab sofort über die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte entsprechend der gemeinsam festgelegten Risikofaktoren: Bei Feststellung der Infektion erhalten die Betroffenen zeitgleich mit dem Absonderungsbescheid eine Information von der Behörde sich, bei Vorhandensein gewisser Risikofaktoren, bei der behandelnden Hausärztin bzw. dem Hausarzt zu einer Besprechung zu melden und Möglichkeiten abzuklären. „Die Hausärztinnen und Hausärzte kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten und können daher optimal beratend zur Seite stehen bzw. auch am besten von den Vorteilen überzeugen, wenn Skepsis besteht“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP).
„Behandlung nur in den ersten Tagen sinnvoll“
Wichtig sei es, keine Zeit zu verlieren, wie Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich, erklärt: „Betroffene Patienten sollten sich unbedingt bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt zur Beratung melden. Eine Behandlung ist nur in den ersten fünf bis maximal sieben Tagen sinnvoll.“
Spitäler entlasten
Mit den Medikamenten lassen sich schwere Verläufe verhindern. Das entlastet die Spitäler und die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeite. „Wir sehen auch bei Omikron, insbesondere bei Ungeimpften, leider sehr schwere Verläufe. Mit den uns jetzt auch für den ambulanten Bereich zur Verfügung stehenden Medikamenten werden wir die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe in einer sogenannten Postexpositionsprophylaxe verringern können“, so Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums.
Behandlung in abgeschirmter Ambulanz
Die Corona-positiven Patientinnen und Patienten, die nach Beratung durch Hausärztin oder Hausarzt an das Krankenhaus überwiesen wurden, werden in einer vom üblichen Spitalsbetrieb abgeschirmten Ambulanz unter ärztlicher Aufsicht mit einem der neuen Corona-Medikamente behandelt. Im Falle einer Infusionstherapie erfolgt nach der rund 30 minütigen Infusion eine zumindest 30 minütige Beobachtung.
Auch präventiv einsetzbar
Das Konzept sieht auch vor, Menschen, die etwa aufgrund von Erkrankungen schwer immunsupprimiert sind, zu behandeln, auch wenn noch keine Infektion stattgefunden hat. Denn in diesen Fällen ist es so, dass sie trotz Impfung nicht immer einen ausreichenden Schutz vor schweren Krankheitsverläufen aufbauen können. Diese sogenannte Präexpositionsprophylaxe, d.h. die Verabreichung des Medikaments vor einer möglichen Infektion, wird von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten direkt den betroffenen Patientinnen und Patienten angeboten. „Allgemein gilt jedoch, dass die Impfung weiterhin der beste und verträglichste medikamentöse Schutz vor Covid ist“, so Königswieser.
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