Konzert am Familienfest
"Kein Höflichkeitsapplaus" für Bluatschink
Am 2. Juli treten Bluatschink am Familienfest der BezirksRundSchau und Kinderfreunde OÖ powered by Linz AG auf. Im Interview verrät das Duo, wie aus dem Kinderschreck "Bluatschink" ein Held der Kinderlieder wurde.
Was hat Bluatschink dazu bewegt Kinderlieder zu machen?
Bluatschink:Das Bluatschink-Projekt wurde 1990 aus der Taufe gehoben, um den Naturfluss Lech vor der Verbauung zu retten. Da war dieses Fabeltier, das angeblich im Lech sitzt und kleine Kinder frisst perfekt. Denn wir haben den Bluatschink vom Kinderschreck zum Umweltanwalt gemacht. Und darauf haben sehr viele Kinder in unserem Heimat-Tal positiv reagiert, weil sie sich gefreut haben, dass sie da jetzt so tolle Unterstützung beim Thema „Umweltschutz“ bekamen. Wenn es darum geht, die Menschen auf die Besonderheiten des eigenen Tales aufmerksam zu machen, war uns klar, dass man damit gar nicht früh genug anfangen kann. Und daher haben wir bereits 1991 Konzerte an den Schulen in unserer Region gespielt und es sind nach und nach eigene Lieder für Kinder entstanden.
Wieviele Kinder-CDs sind von euch schon erschienen? Ist ein neues Album geplant?
Es sind inzwischen bereits neun Kinder-CDs erschienen - dazu auch noch Bücher, Musicals und DVDs. Die erste CD „Poppele“ erschien bereits 1995 und das neueste Werk „Affenstarke Lieder“ haben wir während der Corona-Zwangspause produziert. Mit diesem Programm gehen wir jetzt mal auf Tournee, denn gerade die Kinderlieder brauchen unbedingt dieses Wechselspiel zwischen Musiker und Publikum beim Live-Konzert.
Was ist das besondere an Familienkonzerten?
Während es bei den Erwachsenen-Konzerten viel Geschick braucht, um das Publikum aus der Reserve zu locken und vom passiven Zuhören zum Selber-Singen und Mitmachen zu bringen, ist das beim Kinderkonzert genau umgekehrt: Wenn man da nicht bei jedem Lied irgendetwas eingebaut hat, bei dem die Kleinen selbst aktiv werden können, dann sind sie nicht zufrieden. Ich habe mal den Satz geprägt: „Kinder kennen keinen Höflichkeits-Applaus!“ Wenn es ihnen nicht gefällt, dann lassen sie dich einfach auf der Bühne stehen und wenden sich anderen Dingen zu. Das ist uns zum Glück noch nicht passiert, weil wir bei unserem Programm ganz bewusst aufs Mitmachen und vor allem auch aufs Mitsingen Wert legen. Und dann kommt die wirkliche Stärke des Kinder-Publikums zum Tragen: Wenn man sie nämlich begeistern kann, dann kommen da 150 Prozent an Emotionen zurück. Und das springt dann auch auf die anwesenden Erwachsenen über - da ist dann eine positive Energie in der Luft, die ist einfach herrlich.
Der schönste Moment auf der Bühne?
Da gibt es so unglaublich viele wunderbare Erlebnisse, dass es schwer ist, hier „den schönsten Moment“ zu benennen. Was das wirklich Tolle ist, ist die Vielfalt an Erfahrungen, die wir in unserer Karriere machen durften. Da spielt man an einem Tag vor 40.000 Leuten auf der Donau-Insel und am Tag danach vor 70 Leuten auf irgendeiner ausverkauften Kleinkunst-Bühne - unterschiedlicher geht es gar nicht, aber beides ist wunderbar. Und hier kommt auch noch das Kinder-Programm ins Spiel - denn da gibt man oft am Vormittag noch ein Konzert für eine Schule samt Kindergarten und am Abend spielt man ein Konzert für die Erwachsenen, wo man bei einem komplett anderen Programm auf einmal spürt, dass vor allem die ruhigen, nachdenklichen Songs Gänsehaut beim Publikum erzeugen. Diese Vielfalt macht es aus - da möchten wir nicht eine Facette missen.
Euer Lieblingskinderlied?
Naja, das allererste ausgesprochene Kinderlied war „Poppele - Waggele - Schnaggele“ und das wird immer etwas Besonderes bleiben. Aber der erste wirkliche Kinderlieder-Hit war das Lied vom „Breitmaulfrosch“. Und auch wenn da jetzt so viele neue Lieder dazu gekommen sind wie „Ritter Rüdiger“ oder das Lied vom Babydrachen „Juhui“ - der Breitmaulfrosch darf eigentlich bei keinem Kinderkonzert fehlen.
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