Drei Viertel der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen

Im Zeitraum 2021 bis 2024 kamen 63 Menschen mit dem Motorrad bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich ums Leben. | Foto: Nikolai Ulltang/pexels
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  • Im Zeitraum 2021 bis 2024 kamen 63 Menschen mit dem Motorrad bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich ums Leben.
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Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in den vergangenen Jahren drei Viertel der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen passierten.  Bei jenen tödlichen Motorradunfällen, die laut Polizei von den Motorradfahrern verursacht wurden, war die nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache. Bei den von Unfallgegnern verursachten tödlichen Motorradunfällen war Vorrangverletzung die häufigste Unfallursache.

NÖ. Die Motorradsaison beginnt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ hat die Motorradunfälle der vergangenen Jahre analysiert. Im Vorjahr kamen zwölf Menschen mit dem Motorrad bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich ums Leben, um drei weniger als im Jahr 2023, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.  Im Zeitraum 2021 bis 2024 kamen 63 Menschen mit dem Motorrad bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich ums Leben.

78 Prozent auf Freilandstraßen

78 Prozent der tödlichen Motorradunfälle passierten auf Freilandstraßen, 14 Prozent im Ortsgebiet und acht Prozent auf Autobahnen und Schnellstraßen. Eine Detail-Analyse des VCÖ auf Basis von Daten der Statistik Austria für den Zeitraum 2021 bis 2023 zeigt, dass sich 90 Prozent der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen auf Abschnitten mit Tempolimit 100 ereigneten.

Weiteres Ergebnis: Rund 70 Prozent der tödlichen Motorradunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 wurden laut Polizei von den Motorradfahrern verursacht. 36 Motorradfahrer kamen dabei ums Leben. Das Tempo war dabei die Hauptunfallursache, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Zwei Drittel dieser tödlichen Unfälle passierten wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Zweithäufigste Ursache waren Unachtsamkeit und Ablenkung sowie Überholen mit jeweils elf Prozent.

Die am stärksten betroffene Altersgruppe bei tödlichen Motorradunfällen sind die 50- bis 64-Jährigen. | Foto: Guduru Ajay bhargav/pexels
  • Die am stärksten betroffene Altersgruppe bei tödlichen Motorradunfällen sind die 50- bis 64-Jährigen.
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Unachtsamkeit und Ablenkung

15 Motorradfahrer verloren zwischen 2021 und 2023 bei Verkehrsunfällen ihr Leben, die von den Unfallgegnern verursacht wurden, informiert der VCÖ. Bei diesen Unfällen war Vorrangverletzung mit 67 Prozent die Hauptursache, 13 Prozent dieser Unfälle wurden durch Unachtsamkeit und Ablenkung ausgelöst.

"Bei der Verkehrssicherheitsarbeit ist stärker auf die Hauptunfallursachen zu fokussieren. Gerade auf den gefährlichen Freilandstraßen kann mit Tempolimit 80 statt 100, verstärkten Geschwindigkeitskontrollen und dem Rückbau von Raserstrecken insgesamt die Zahl schwerer Unfälle reduziert und Menschenleben gerettet werden", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Zudem ist die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr zu erhöhen. Unfälle durch Vorrangverletzung stehen auch im Zusammenhang mit Unachtsamkeit.

"Wenn Motorradfahrer übersehen werden, zeigt das, dass das Bewusstsein zu schärfen ist, dass beim Lenken von Kfz die volle Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen zu richten ist. Beim Linksabbiegen ist der Schulterblick unverzichtbar. Und so wie "Don't drink & drive" ist auch das Motto "Don't use your phone & drive" zu beherzigen", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Foto: einsatzdoku.at

Mehr Tempo erhöht Risiko

Im drei Jahreszeitraum 2021 bis 2023 wurden zudem 856 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich schwer verletzt. Während bei den tödlich Verunglückten 98 Prozent Männer waren, war der Anteil der Männer bei den Schwerverletzten mit 86 Prozent niedriger und war bei den leicht Verletzten mit 82 Prozent am niedrigsten, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Mit dem Tempo steigt das Risiko, schwer oder gar tödlich verletzt zu werden.

Durch das Fahrverhalten kann man das Unfallrisiko und die Unfallschwere reduzieren, erinnert der VCÖ: Tempolimits unbedingt einhalten, keine riskanten Überholmanöver, das Motto "gleiten statt rasen" beherzigen, mit voller Aufmerksamkeit fahren, in Kurven besonders achtsam sein.

Die am stärksten betroffene Altersgruppe bei tödlichen Motorradunfällen sind die 50- bis 64-Jährigen: 43 Prozent der zwischen 2021 und 2024 tödlich verunglückten Motorradfahrer waren zwischen 50 und 64 Jahre. 33 Prozent der Todesopfer waren zwischen 31 und 49 Jahre, 13 Prozent waren 30 Jahre oder jünger und elf Prozent gehörten der Generation 65 plus an, so die VCÖ-Analyse.

Statistik/Zur Sache

VCÖ: In den vergangenen vier Jahren 63 tödliche Motorradunfälle in Niederösterreich
Jahr 2024: 12 tödlich verunglückte Motorradfahrer
Jahr 2023: 15
Jahr 2022: 16
Jahr 2021: 20

Zeitraum 2021 - 2024: 63 Todesopfer
Quelle: Statistik Austria, BMI, VCÖ 2025

VCÖ: Drei Viertel der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen (Unfallort der tödlichen Motorradunfälle in NÖ, 2021 - 2024)

Autobahnen und Schnellstraßen: 7,9 Prozent (5 Todesopfer)

Ortsgebiet: 14,3 Prozent (9 Todesopfer)

Freilandstraßen: 77,8 Prozent (49 Todesopfer)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025


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