Linza G'schicht
Eine Angelrute nach Maß

Wer eine echte Postlbauer will, braucht schon ein wenig Geduld, Wartezeiten von sechs bis acht Monaten sind normal. Und der Preis? Auf Anfrage! Vierstellig muss man aber rechnen, bei 60 Stunden reiner Handarbeit für jedes Stück ist das auch kaum verwunderlich. | Foto: BRS
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  • Wer eine echte Postlbauer will, braucht schon ein wenig Geduld, Wartezeiten von sechs bis acht Monaten sind normal. Und der Preis? Auf Anfrage! Vierstellig muss man aber rechnen, bei 60 Stunden reiner Handarbeit für jedes Stück ist das auch kaum verwunderlich.
  • Foto: BRS
  • hochgeladen von Felix Aschermayer

Im Linzer Süden entstehen, in reiner Handarbeit, spezielle Angelruten, die in ganz Europa ihresgleichen suchen und die Herzen von Fliegenfischern höher schlagen lassen.

LINZ. "Wenn du das machst, mache ich mit", waren vor 15 Jahren die Worte von Peter Postlbauers Frau, mit denen alles begann – sie meinte das Fliegenfischen. Wenig später bekam er, zu seinem 50er, eine sogenannte "Gespliesste" – der Rolls-Royce unter den Angelruten. Handgefertigt aus dem "Holz" einer speziellen Bambussorte, sehr edel und sehr teuer. Heute zählt Postlbauer selbst zu gerade mal einer Handvoll Rutenbauern in Österreich, die dieses außergewöhnliche Handwerk beherrschen und seine exklusiven Ruten – von denen nur knapp zehn Stück jedes Jahr seine Manufaktur verlassen – mit zu den Besten, die in Europa erhältlich sind. Geplant sei das alles nicht gewesen: "Die besten Dinge im Leben sind mir einfach passiert", erzählt der 63-Jährige, bei dem man sofort spürt, dass er für seine Leidenschaft brennt, mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht. "Ich fragte mich damals, was, wenn der Rute etwas zustößt, wer repariert mir das und ist das dann ordentlich gemacht?" Und weil Postlbauer, so sagt es seine Frau über ihn, aus allem eine Wissenschaft machen muss, gab es nur eine logische Konsequenz: Er belegte einen Kurs, lernte die Grundlagen des traditionellen Rutenbaus und kam "mit einem Kopf voller Fragen und noch mehr Ideen nach Hause".

"Da verliere ich mich richtig"

Also richtete sich Postlbauer im Keller eine Werkstatt ein und begann mit der Entwicklung eigener Modelle. "Fünf Jahre hat es gebraucht, bis ich gesagt habe, ich bin zufrieden". Körpermaße, die Größe der Hände oder an welchem Gewässer ein Kunde fischt, fließen entscheidend in den Entstehungsprozess mit ein. "Eine Gespliesste ist etwas Persönliches, die gibt es immer nur einmal auf der Welt, fast wie ein Maßanzug. Ich muss mich daher auch mit meinen Kunden verstehen, sonst passt es einfach nicht". Und passen muss es auch für Postlbauer: "Ich arbeite nur, wenn ich gut drauf bin, das merkt man, glaube ich, dafür dann auch am fertigen Stück". Mehr als 60 Stunden hobeln, schleifen, leimen und lackieren stecken in jedem der individuell gefertigten Meisterwerke. Dabei komme er richtig zur Ruhe: "Da vergesse ich sogar aufs Essen und Trinken, da verliere ich mich richtig drin. Wenn man mir das nehmen würde, könnt man mich auch sterben lassen."

"Ich habe wirklich die beste Frau"

Und seine Frau? Die hat natürlich ihre ganz persönliche Rute bekommen, verziert mit Schmucksteinen und einem Holz für das Griffstück, dass er nie wieder für jemanden anderen verwenden wird, "das habe ich ihr versprochen". Kein Wunder bei so viel Verständnis für die zeitintensive Leidenschaft ihres Mannes. "Ich habe wirklich die beste Frau, schimpfen tut sie eigentlich nur, wenn ich vor lauter Zeit in der Werkstatt, vergesse auch mal wieder fischen zu gehen", sagt Postlbauer und lacht.


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