Bezirk Liezen
Immer mehr Betriebe setzen auf Arbeitskräfte aus Nepal

Weil der Arbeitskräftebedarf im Tourismus nicht mehr mit Personen aus Österreich oder der Europäischen Union abgedeckt werden kann, setzen viele Betriebe vermehrt auf Arbeitskräfte aus Nepal. | Foto: Pixabay
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Im Bezirk Liezen sorgen mittlerweile immer mehr Arbeitskräfte aus Nepal für Entlastung in einer angespannten Arbeitsmarktsituation. Für die Wintersaison 2024/2025 wurden 164 Beschäftigungsbewilligungen für nepalesische Arbeitskräfte erteilt – ein deutliches Zeichen für den anhaltenden Fachkräftemangel in der Region. Doch welche Faktoren tragen zu diesem Trend bei, und was macht Nepalesen so wertvoll für die regionale Wirtschaft?

BEZIRK LIEZEN. "Die Nepalesen arbeiten hauptsächlich in Hilfsbereichen im Tourismus, sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison. Anfangs waren sie vorwiegend auf Skihütten beschäftigt", erklärt Brigitte Wasmer, AMS-Liezen-Leiterin. Die Bereitstellung von Kost und Unterkunft erleichtere laut Wasmer die Integration dieser Arbeitskräfte in den Alltag ländlicher Regionen. Sie sprechen vorwiegend Englisch, aber auch Deutsch.

Neben dem demografischen Wandel: Warum ist es deiner Meinung nach so schwer, Arbeitskräfte zu finden?

Fachkräftemangel und Ersatzkraftverfahren

"Da immer ein Arbeitskräftemangel im Tourismus vorhanden ist, der nicht mehr mit Österreicherinnen und Österreichern oder EU/EWR-Bürgerinnen und -Bürgern abgedeckt werden kann, müssen immer mehr Betriebe auf Drittstaatenangehörige zugreifen", führt Wasmer weiter aus. Bevor jedoch eine Bewilligung erteilt wird, durchläuft jeder Betrieb ein sogenanntes Ersatzkraftverfahren. Dabei wird geprüft, ob die offene Stelle nicht durch lokale oder europäische Arbeitskräfte besetzt werden kann. "Erst wenn diese Option entfällt, erhalten Betriebe die Genehmigung, Drittstaatenangehörige zu beschäftigen", so die Arbeitsmarkt-Expertin.

Wie Brigitte Wasmer, AMS-Liezen-Leiterin, betont, wurden für die kommende Wintersaison 164 Beschäftigungsbewilligungen für nepalesische Arbeitskräfte erteilt. | Foto: photoINstyle.at
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Auch Christian Hollinger, Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer Ennstal/Salzkammergut, hebt die Bedeutung nepalesischer Arbeitskräfte hervor: "Die Region Liezen, insbesondere das Ennstal, das Ausseerland und die Gesäuse-Region, sieht sich wie viele ländliche Gebiete in Österreich mit einem erheblichen Fachkräftemangel konfrontiert. Besonders im Gastgewerbe und in der Hotellerie ist es schwierig, ausreichend qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden. Nepalesische Arbeitskräfte zeichnen sich durch ihre Zuverlässigkeit, Fleiß und ihre starke Arbeitsmoral aus."

Nepalesen arbeiten dort, wo andere nicht wollen

Darüber hinaus sind viele Nepalesen bereit, in abgelegenen Regionen zu arbeiten, wo es für lokale Arbeitskräfte oft unattraktiv ist. "In der Gastronomie sind nepalesische Arbeitskräfte häufig anzutreffen. Zudem übernehmen sie Aufgaben in der Logistik, Reinigung und im internen Transport, was insbesondere für die Sauberkeit und Ordnung im Tourismus von großer Bedeutung ist", erläutert Hollinger weiter.

Für Christian Hollinger von der Wirtschaftskammer steht fest: "Besonders arbeitswillige und dringend benötigte Fachkräfte, wie etwa Nepalesen, sollten nicht durch übermäßige bürokratische Hürden in ihrer Einsatzfähigkeit eingeschränkt werden." | Foto: Foto Steinfisch
  • Für Christian Hollinger von der Wirtschaftskammer steht fest: "Besonders arbeitswillige und dringend benötigte Fachkräfte, wie etwa Nepalesen, sollten nicht durch übermäßige bürokratische Hürden in ihrer Einsatzfähigkeit eingeschränkt werden."
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Der Austausch zwischen bereits in Österreich tätigen Nepalesen und ihren Angehörigen in Nepal fördert zudem die Rekrutierung neuer Arbeitskräfte. "Ohne diese Fachkräfte wäre vieles nicht zu bewältigen und in der gewohnten Qualität nicht aufrechtzuerhalten", resümiert Hollinger.

Forderung zum Abbau der Bürokratie

Er mahnt jedoch: "Der Bedarf an Arbeitskräften aus Drittstaaten ist groß und kann mit den bestehenden Kontingenten kaum gedeckt werden. Besonders arbeitswillige und dringend benötigte Fachkräfte, wie etwa Nepalesen, sollten nicht durch übermäßige bürokratische Hürden in ihrer Einsatzfähigkeit eingeschränkt werden."

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