Schladming-Appartements

250 Objekte, 365 Tage und über 1.600 Betten

Die Full-Service-Agentur Schladming-Appartements betreut rund 250 Objekte von Aich bis zur Reiteralm. Neben Chalets oder Aparthotels kümmert sich das Team rund um Gründerin und Geschäftsführerin Maria Gruber auch um viele Wohnungen und Appartements von kleinen Vermietern oder Zweitwohnsitzbesitzern. In Zukunft soll der komplette Buchungsprozess digitalisiert werden.

SCHLADMING. 2003 gründete Maria Gruber die erste Appartement-Vermietung in der Region Schladming-Dachstein. Im Jahr 2025 zeichnet das Unternehmen, das 365 Tage im Jahr erreichbar ist, bereits für über 1.600 Betten verantwortlich. Im MeinBezirk-Interview spricht Gruber über ihr Portfolio, die Zukunft des Tourismus und warum die KI demnächst die Urlaubsplanung übernehmen wird.

• Wofür steht Schladming-Appartements? Was bietet ihr an?

Maria Gruber: Wir sind eine Full-Service-Agentur und kümmern uns um die Gäste – von den ersten Infos vorab, über die Buchung bis hin zum Check-out oder der Reinigung. In Summe sind das um die 250 Objekte und über 1.600 Betten: von kleinen Zweier-Appartements bis hin zu Chalets für zwölf Personen, von schlicht bis Luxus. Es ist alles dabei.

• Betreibt das Unternehmen auch eigene Hotels?

Das Aparthotel "Chalets Coburg" mit 21 Appartements steht in unserem Eigentum. Hier wollen wir den "Medical Tourismus" forcieren, also eine Kombination aus Genuss und Achtsamkeit. Neben einem beheizten Outdoor-Pool entsteht unter anderem ein Gym und Räume für Workouts und Retreats. Außerdem wird man zu Beginn des Aufenthaltes von einem Arzt untersucht, um herauszufinden, welches Stresslevel ich habe und welche Aktivitäten mir guttun – beispielsweise Radfahren oder Wandern. Am Ende des Urlaubs erfolgt dann eine neuerliche Untersuchung.

• Wie viele Angestellte zählt das Unternehmen?

Wir haben 20 Mitarbeiter – das sind alles Jahresstellen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass fast alle Mitarbeiter schon sehr lange dabei sind. Wir wollen aber auch ein attraktiver Arbeitgeber sein, deswegen wird bei uns die Vier-Tage-Woche gelebt.

• Ist allgemein ein Trend erkennbar – nämlich weg von Hotels und hin zu Appartements?

Ja, aufgrund von Angebot und Nachfrage. Es werden ja immer weniger Hotels gebaut, außer im Fünf-Sterne-Bereich. Der Preis ist ein anderer Grund für diese Entwicklung. Zudem haben sich die Bedürfnisse der Gäste geändert: Freiheit und Platz werden gewünscht, fixe Zeiten fürs Essen eher weniger.

• Welche Unterschiede ergeben sich für Sommer und Winter hinsichtlich der Auslastung?

Der vergangene Sommer war für uns der beste seit Beginn. Allerdings macht der Preis auch nur einen Bruchteil von dem aus, was im Winter verlangt wird. Im Vergleich dazu: Lebensmittel und Restaurants haben immer den selben Preis. Generell sind die Märkte sehr volatil. Im Sommer kommen zum Beispiel viele Araber und Israelis zu uns. Seit dem Angriffskrieg ist die Anzahl der israelischen Gäste aber gesunken. Zum Winter: Die Weihnachtsferien sind allgemein immer gut und an den Wochenenden sind wir auch immer voll.

• Was sind die Hauptmärkte?

Deutschland, Österreich, Tschechien, Niederlande und eben Israel und arabische Länder im Sommer. Im Winter verbringen auch viele Gäste aus osteuropäischen Ländern ihren Urlaub bei uns. Engländer und Amerikaner, aber auch Dänen, kommen leider wieder weniger.

• Was lässt sich über die Aufenthaltsdauer sagen?

Sie verkürzt sich ständig. Im Winter beträgt sie durchschnittlich 4,6 Tage und im Sommer 5,2 Tage. Der Trend geht nach unten, auch wegen der Teuerung. Im Sommer ist unsere Region oft der Zweiturlaub, da viele ihren "großen" Urlaub im Süden verbringen. Die Buchung erfolgt mittlerweile oft erst sechs Wochen vor dem Urlaub selbst.

• Wie wird von den Gästen die Region wahrgenommen?

Sehr gut. Das liegt auch daran, dass uns Schladming-Dachstein sehr unterstützt und viel Geld in Großveranstaltungen und Marketing investiert. Ich habe auch viele Freunde aus Hotellerie und Tourismus aus anderen Regionen, die uns dafür beneiden. In den Zwischensaisonen, wo teilweise die Sommercard nicht gilt, gehört aber noch die Infrastruktur ausgebaut: Es fahren weniger Busse und viele Restaurants haben geschlossen.

• Wie rüstet sich Schladming-Appartements für die Zukunft?

Wir haben im Mai eine Systemumstellung vor uns, der gesamte Prozess soll auf ein neues Level gehoben werden. Wir werden alles digitalisieren, weil in den nächsten Jahren nicht mehr über Google, sondern über ChatGPT gebucht wird. Alle Infos über die Unterkunft, vom Check-in bis zur Abreise, sind dann auf einer App gebündelt. Ziel soll es sein, dass der Gast alles am Handy und dadurch den größtmöglichen Nutzen und Komfort hat. Außerdem können wir auch schneller und effizienter arbeiten. Wir hatten schon immer die innovativsten Konzepte und investieren viel in Technik und Marketing, denn das ist das Wichtigste.

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