Tag der Abschiede in Bad Aussee
Die dritte ordentliche Gemeinderatssitzung der Alpenstadt war von Nachdenklichkeit geprägt.
"Heit homma is G'sch... banondt ..." Mit diesen ungewöhnlich markigen Worten fasste Bürgermeister Franz Frosch am vergangenen Dienstagabend den "Bericht des Bürgermeisters" zusammen. Aber diese "blumige" Situationsbeschreibung rührte nicht etwa von besonders hitzigen Diskussionen oder großen politischen Hürden her, sondern weil man in der ersten Phase der Sitzung gemeinsam Abschied nahm. Zum einen vom auf tragische Weise tödlich verunglückten Bürgermeister der Nachbargemeinde Altaussee - Herbert Pichler; zum andern von zwei langjährigen Gemeinderats-Kollegen - Johanna Köberl und Walter Machart - die ihren Abschied von der Kommunalpolitik genommen hatten.
"Wenn das Schicksal so gnadenlos zuschlägt wie beim Herbert, dann wird einem wieder bewusst, dass das Wichtigste im Leben ist, ein Mensch zu bleiben", philosophierte das Ausseer Gemeindeoberhaupt nach der stehenden Schweigeminute für den Verunglückten. Und auch die Verabschiedung von Johanna Köberl und Walter Machart waren von bittersüßem Charakter.
Für lange, freundschaftliche und produktive Jahre im Gemeinderat der Stadt erhielten beide Geschenke und Applaus. "Mein politisches Leben endet heute völlig", kommentierte Johanna Köberl, deren Bundesratsmandat ebenfalls am selben Abend auslief.
Bauangelegenheiten
Nur zwei öffentliche Tagesordnungspunkte kamen im weiteren Verlauf der Sitzung zur Abstimmung.
Dabei handelte es sich um eine Modifikation des Bebauungsplanes auf den Fröhlich'schen Gründen und die Bekanntmachung der Vergaben an Professionisten für die Neuerrichtung der Volksschule. In letzterem Falle sorgte die Preisaufstellung für die geplante Tiefgarage unter der Bildungseinrichtung für Diskussionen, obwohl man sich - laut Architektin Caroline Rodlauer - insgesamt sogar leicht unter den vorangeschlagenen Finanzierungssummen für das Millionen-Bauprojekt bewege. Der Antrag wurde mit knapper Mehrheit angenommen.
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