Rauchfrei im Trend
Vapes und Snus verdrängen klassische Zigaretten
In den letzten Jahren hat sich der Tabakmarkt deutlich verändert. Die klassische Zigarette verliert zunehmend an Beliebtheit, während moderne Alternativen wie Vapes, E-Zigaretten und Snus immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten ansprechen.
REGION. Michael Sulzbacher, Trafikant in Liezen, beobachtet diesen Wandel aus erster Hand: „Der Verkauf von Zigaretten ist spürbar zurückgegangen. Besonders bei jungen Leuten im Alter von 18 bis 30 Jahren fällt mir auf, dass sie immer weniger zur klassischen Zigarette greifen und stattdessen vermehrt zu Alternativen wie Vapes oder Snus wechseln“, erklärt Sulzbacher. Immer mehr Menschen, vor allem in der jüngeren Generation, suchen nach Möglichkeiten, ihre Rauchgewohnheiten zu verändern oder zu reduzieren, und viele sehen in diesen neuen Produkten eine weniger schädliche Option.
"Können nahezu unsichtbar konsumiert werden"
Sulzbacher führt weiter aus, dass die Vielfalt der Alternativen ein wesentlicher Faktor für deren Popularität ist. „Die Aromen in Vapes – Mango, Erdbeere, Pfirsich – sprechen viele an. Diese Geschmacksrichtungen sind besonders bei den jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten sehr gefragt und bieten ein angenehmes Dampferlebnis, das oft als weniger ‚kratzig‘ empfunden wird als der Geschmack von Tabak“, sagt der Trafikant. Ein weiterer Vorteil der Alternativen ist ihre Diskretion: „Snus und Nikotin-Pouches sind vor allem deshalb so beliebt, weil sie praktisch und nahezu unsichtbar konsumiert werden können, ohne dass der unangenehme Zigarettengeruch entsteht.“
Sulzbacher ist überzeugt, dass diese Produkte viele Menschen, die das Rauchen reduzieren oder ganz aufhören möchten, unterstützen können. „Für viele meiner Kunden, die sich von der klassischen Zigarette verabschieden wollen, sind Vapes und Snus eine hilfreichere Übergangslösung. Sie empfinden diese Produkte als weniger schädlich und als einen ersten Schritt in Richtung eines rauchfreien Lebens.“
Gesundheitliche Bedenken
Trotz der wachsenden Beliebtheit dieser Alternativen warnt Klaus Karrer, Arzt aus Schladming, vor einer zu rosigen Vorstellung von deren Unbedenklichkeit. „Vapes enthalten zwar keine Verbrennungsprodukte wie Teer und Kohlenmonoxid, die bei herkömmlichen Zigaretten das größte gesundheitliche Risiko darstellen, aber sie sind nicht risikofrei“, erklärt Dr. Karrer. Das in E-Zigaretten enthaltene Nikotin sei nach wie vor ein starkes Suchtmittel, das das Herz-Kreislaufsystem belastet. Zudem gibt es immer noch viele Unklarheiten über die langfristigen Auswirkungen der Aromen und Zusatzstoffe in den Flüssigkeiten. „Wir wissen noch zu wenig darüber, wie sich das Inhalieren der verschiedenen Aromastoffe langfristig auf die Gesundheit auswirkt“, so Karrer.
Auch Snus, das in vielen skandinavischen Ländern eine weitverbreitete Alternative zur Zigarette darstellt, ist für Karrer kein harmloses Produkt. „Snus belastet nicht die Lunge, da es nicht geraucht wird, aber der Nikotinanteil ist hoch, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht“, warnt der Arzt. „Darüber hinaus kann der langfristige Gebrauch von Snus das Risiko für Krebs im Mund- und Rachenraum erhöhen. Auch Zahn- und Zahnfleischprobleme sind häufige Folgen.“ Karrer betont, dass der Konsum von Snus – obwohl er in vielen Kreisen als weniger schädlich angesehen wird – nicht ohne ernste gesundheitliche Folgen bleibt.
Keine risikofreien Produkte
Die Frage, ob Vapes und Snus langfristig eine echte Alternative zum Rauchen darstellen, beantwortet Karrer mit Vorsicht: „Vapes und Snus können sicherlich dazu beitragen, das Rauchen zu reduzieren, aber sie sind keine risikofreien Produkte. Sie sollten bestenfalls als Übergangslösung dienen.“ Der Arzt empfiehlt allen Konsumenten, die mit dem Rauchen aufhören möchten, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um eine langfristige Nikotinentwöhnung zu erreichen. „Die beste Option bleibt der vollständige Verzicht auf Nikotin. Es ist wichtig, dass Menschen sich über die Risiken der verschiedenen Produkte informieren und gesunde Entscheidungen treffen."
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