Ärztemangel
Schwer besetzbare Kassenpraxen im Bezirk Leibnitz

- ÄK-Präsident Herwig Lindner, STGKK-Generaldirektorin Andrea Hirschenberger, ÄK-Steiermark-Vizepräsident Norbert Meindl und STGKK-Obmann Josef Harb.
- Foto: Schiffer
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Steiermärkische Gebietskrankenkasse und Ärztekammer haben ein in Österreich bisher einzigartiges Konzept entwickelt, um die medizinische Versorgung zu sichern. Ärzte, die eine schwer zu besetzende Kassenstelle übernehmen, erhalten eine attraktive Starthilfe: 70.000 Euro für eine Einzelpraxis und sogar 105.000 Euro für eine Gruppenpraxis – insgesamt nimmt die steirische GKK für die Stärkung der ärztlichen Versorgung 3,85 Millionen Euro in die Hand. Offene Planstellen gibt es in Leutschach und Leibnitz.
Die Steiermärkische Gebietskrankenkasse und die Ärztekammer setzen in der Steiermark neue Akzente zur Stärkung der ärztlichen Versorgung.
STGKK-Obmann Josef Harb: „Wir wissen, dass es immer schwieriger wird, Ärzte für die Arbeit in ländlichen oder strukturschwachen Regionen zu begeistern. Unser gemeinsam mit der Ärztekammer erarbeitetes Paket sieht erstmals attraktive finanzielle Anreize für interessierte Ärzte vor, eine Kassenstelle zu übernehmen. Eine Maßnahme in dieser Größenordnung hat es in Österreich bislang noch nicht gegeben.“
Der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner: „Vor allem junge Ärzte brauchen Impulse, um sich für Kassenpraxen zu bewerben. Diese Starthilfe ist ein wichtiger Beitrag, um die Bereitschaft der Ärzte, in die Kassenpraxis zu gehen, zu erhöhen.“Andrea Hirschenberger, Generaldirektorin der STGKK, erläutert die Details: „Die STGKK investiert in den kommenden zweieinhalb Jahren insgesamt 3,85 Millionen Euro in diese Startförderungen. In einer ersten Phase werden 16 Planstellen ausgeschrieben, die bis-lang trotz intensiver Bemühungen nicht zu besetzen waren.“
Das betrifft die Planstellen für Allgemeinmedizin in Dechantskirchen, Grafendorf, Fohnsdorf, Friedberg, Knittelfeld, Langenwang, Leutschach, Trofaiach und Voitsberg, die Planstellen für Kinder- und Jugendheilkunde in Bruck, Deutschlandsberg und Leoben sowie die Gynäkologie-Planstellen in Judenburg, Leibnitz, Murau und Zeltweg. Hirschenberger: „Die Höhe der Förderung beläuft sich auf 70.000 Euro für Einzelordinationen und Jobsharing-Gruppenpraxen, 35.000 Euro für eine Übergabepraxis und 105.000 Euro für eine neu gegründete Gruppenpraxis.“
Der Obmann der niedergelassenen Ärzte, Ärztekammer-Vizepräsident Norbert Meindl: „Diese Startprämie ergänzt das Maßnahmenpaket, das wir bereits entwickelt haben, um die Attraktivität von kassenärztlichen Stellen zu erhöhen. Da ist einmal die Verbesserung des Kassenvertrages vor allem in den sensiblen Bereichen Allgemeinmedizin. Kinder- und Jugendheilkunde sowie Gynäkologie. Da ist die Möglichkeit, Kassenstellen zu teilen, das sogenannte Jobsharing. Und da ist die Freiwilligkeit bei Bereitschafts-diensten, die es ab April geben wird.“


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