Skandal um verdorbenes Fleisch
Prozess um Gammelfleisch schlägt weiter hohe Wellen

- Der VGT weist auf die bisherigen Aufdeckungen zu diesem Betrieb in den Jahren 2015 und 2019 hin. Tierqual muss Konsequenzen haben!
- Foto: VTG
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Der Prozess um den südsteirischen Gammelfleisch-Skandal zieht sich bereits über etliche Monate. Ein weiterer Prozesstag begann heute im Landesgericht für Strafsachen in Graz.
Nach dem aufgedecktem Fleischskandal, der im Herbst 2019 in einem Betrieb in einem Schlachtbetrieb in der Südsteiermark aufgedeckt wurde, ist der Prozess noch immer nicht abgeschlossen. Angeklagt ist immer noch der ehemalige Betreiber, der in den Jahren vor dem Gammelfleisch-Skandal 2019 immer wieder auch wegen Tierschutzübertretungen kritisiert wurde.
Hautnah verfolgt wird der Prozess auch vom "Verein gegen Tierfabriken", der auch heute Aktivisten in den Gerichtssaal entsandte.
Missstände sind groß
Dutzende Zeugen und Zeuginnen wurden bisher befragt – aus Tierschutz- und Hygienesicht zeigen sich grobe Probleme im Kontrollsystem.
Amtliche Kontrollorgane berichteten im Zeugenstand von rund 30 Anzeigen gegen den Betrieb pro Jahr. "Ein ehemaliger Fleischabnehmer schilderte, dass es Gammelfleisch-Vorfälle bereits vor Jahren gab. Die Hygiene im Betrieb wurde auf Nachfragen des Richterduos wiederholt als mangelhaft beschrieben", betont der VTG und unterstreicht: "Auch Tierqual-Aufdeckungen gab es in dem Betrieb schon 2015 und erneut 2019. Beide Male wurde unter anderem auch das fehlende Einschreiten der amtlichen Tierärzte bei Tierschutz-Übertretungen kritisiert."
VGT-Aktivistin Lena Remich:
"Dieser Fall ist zwar besonders beispielhaft für das Versagen des Kontrollsystems auf der ganzen Länge, doch vermuten wir dahinter systematische Probleme. Immer wieder kommt es zu groben Übertretungen und massivem Tierleid in Schlachthöfen. Die anwesenden Kontrollorgane können oder wollen hier aber offenbar nicht konsequent einschreiten. Wir fordern eine kritische Analyse des gesamten Kontrollapparats und eine umfassende Verbesserung dieses Systems!"

- Tierschützer des VGT demonstrierten heute erneut vor Prozessbeginn. Sie fordern Verbesserungen des Kontrollsystems.
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Der VGT erarbeitet derzeit mit Experten und Veterinären ein ausführliches Maßnahmenpaket für Verbesserungen im Schlachthof-Kontrollwesen, das der Öffentlichkeit und den Behörden demnächst präsentiert werden soll.


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