Tipps zum Fahrradkauf
"Radschläge" von den Profis
Augen auf beim Fahrradkauf! Profis erklären, worauf man achten sollte, wenn man sich ein neues „Stahlross“ zulegt.
LAVANTTAL. Mit den schon etwas höheren Temperaturen steigt in der Bevölkerung die Lust, sich im Freien zu bewegen. Aufgrund der noch immer vorherrschenden Einschränkungen in der Freizeitgestaltung stellt für viele das Radfahren ein verlockende Alternativ zu anderen Sportarten oder Beschäftigungen dar, die derzeit nicht möglich sind.
Unbedingt selbst probieren
Den Fahrrad-Boom spüren auch die heimischen Händler: „Die Nachfrage war schon im Vorjahr gewaltig und ist nach wie vor ungebrochen“, freut sich etwa Karl Oberländer vom Fachgeschäft „Das Rad“ in Maria Rojach. Sein oberstes Credo: Ein Fahrrad muss bei einem kompetenten Fachhändler ausprobiert und gekauft werden. Internetkäufe führen laut Oberländers Erfahrungen in den meisten Fällen zu Enttäuschungen. „Man muss das Rad auf jeden Fall selbst ausprobieren.“
Vielfach falsche Beratung
Eine wichtige Rolle kommt hierbei auch der Beratung zu: „Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass den Menschen in 70 bis 80 Prozent der Fälle das falsche Rad verkauft wird.“ Zu groß, zu klein, nicht für den richtigen Zweck geeignet, nicht mit der richtigen Federung – alles Fälle, die regelmäßig vorkommen. Hinzu kommt, dass ein Fahrrad auch auf die individuellen körperlichen Problemfelder des zukünftigen Fahrrads angepasst sein muss. „Hat man beispielsweise Probleme mit dem Kreuz, braucht man ein gefedertes Rad. Es gibt mittlerweile unzählige Möglichkeiten – da kommt es eben wieder auf die Beratung an“, so Oberländer.
Naben- oder Kettenschaltung
Mit über 60 Jahren Firmengeschichte weiß man bei Zweirad Scharf in Wolfsberg, wie der Hase läuft – oder besser: wie das Radl fährt. „Die erste Frage lautet immer: Wofür wird das Fahrrad benötigt“, erklärt Seniorchef Eduard Scharf. „Wenn man es nur für Einkaufsfahrten braucht, wird man sich eher für ein Trekkingrad mit Nabenschaltung entscheiden, mit dem man auch Stand einen leichten Gang einlegen und damit leichter anfahren kann. Zum Bergfahren eigenen sich Mountainbikes mit widerstandsfähigen Kettenschaltungen.“
Beratung ist wichtig
Allerdings: Rund 70 Prozent der erwachsenen Kunden greifen heute lieber zum E-Bike, weil damit auch Ziele leicht erreichbar werden, die man früher gar nicht ins Auge gefasst hätte. Beim E-Bike-Kauf lauern jedoch einige Stolpersteine, wie Scharf weiß: „Eine fachmännische und kompetente Beratung beim E-Bike-Kauf dauert mindestens eine halbe Stunde. Da geht es um Fragen wie Handhabung, Pflege, Ladedauer und -zeitpunkt und Fahrstil. Bei Internetkäufen entgehen dem Kunden wichtige Infos.“
Budgetfrage
Egal ob E-Bike oder herkömmliches Rad, der Griff zum Markenmodell ist anzuraten. Nicht nur hinsichtlich der bewährten Qualität, sondern auch, weil eventuell gebrauchte Ersatzteile leichter zu bekommen sind. Preislich gibt es im Fachhandel für jedes Budget das richtige Rad und nach oben gibt es wie erwartet kaum Grenzen, doch Scharf nennt einen Orientierungswert: „Bei normalen Rädern muss man mit 500 Euro rechnen, um etwas Ordentliches zu bekommen, bei E-Bikes mit 3.000 Euro.“
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