Millionenprojekt
Gülletechnik-Unternehmen "Perwolf" baut in Reichenfels
Das Obdacher Gülletechnik-Unternehmen Perwolf siedelt nach Reichenfels. Vier Millionen Euro werden investiert.
REICHENFELS. Seit 2007 ist die von Johannes Zechner ins Leben gerufene Firma Perwolf bereits im Geschäft. Zechner übernahm damals Gülleverschlauchungen für landwirtschaftliche Betriebe in der Umgebung und wollte diese Tätigkeit auf professionelle Beine stellen. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen, dem Zechner den Vulgonamen seines eigenen Hofes „Perwolf“ verlieh, 16 Mitarbeiter.
2,8 Hektar Grund
Weil der Firmenstandort mittlerweile aus allen Nähten platzt, machte man sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Fündig wurde man in Reichenfels. Ein rund 2,8 Hektar großer Grund direkt an der Obdacher Straße in unmittelbarer Nähe zur kärntnerisch-steirischen Grenze südlich der Firma „Eduard Papst Hackk Express“ wurde angekauft, spätestens im Sommer sollen hier die Bagger auffahren. Geplant ist die Errichtung einer rund 3.500 Quadratmeter großen Fertigungshalle und eines angrenzenden Bürogebäudes samt einer Ausstellungsfläche mit Landmaschinen mit insgesamt etwa 700 Quadratmetern.
Umzug noch heuer
„Aktuell sind wir noch damit beschäftigt, mit dem Land Kärnten verschiedene Varianten für die Anbindung an die Bundesstraße durchzusprechen, aber wir sind auf einem guten Weg“, meint Thomas Fössl, der vor eineinhalb Jahren als zweiter Geschäftsführer bei Perwolf eingestiegen ist. „Wenn alles klappt, soll die Produktion noch in diesem Jahr an den neuen Standort verlegt werden. Die Büroräumlichkeiten werden dann im Frühjahr 2025 bezogen.“ Rund vier Millionen Euro werden in den neuen Standort investiert.
Starkes Wachstum
Auch Personal wird gesucht: „Wir gehen davon aus, dass wir bis 2026 an die 35 Mitarbeiter beschäftigen werden. Die Gülletechnikbranche floriert, wir sind stark im Wachstum begriffen“, so Fössl. Gebraucht werden sowohl Montagemitarbeiter für die Anbringung der Anlagen bei den Kunden vor Ort als auch Produktions- und Verkaufsmitarbeiter.
Bodennahe Ausbringung
Die Hauptgeschäftsfelder von Perwolf liegen einerseits in der Gülleaufbereitung – hierfür werden Rührwerke, Pumpen und Separatoren vertrieben –, andererseits in der Gülleausbringung. Ein Spezialgebiet davon sind Verschlauchungen, die es dem Landwirt in Kombination mit Hochleistungspumpen erlauben, die Gülle bis zu einer Entfernung von fünf Kilometern von seinem Hof auf die Ackerflächen zu pumpen. Dort werden sie mithilfe entsprechender Schleppschuhe bzw. Schleppschläuche möglichst bodennah ausgebracht. Die Vorteile: „Man braucht kein Güllefass mehr, spart sich immens viel Zeit und erhält eine bessere Düngewirkung, weil die Gülle um 70 Prozent weniger Ammoniak verliert als bei der traditionellen Ausbringung. Es gelangen mehr Nährstoffe direkt in den Boden“, erklärt Fössl. Ein angenehmer Nebeneffekt: Die Geruchemissionen werden um bis zu 70 Prozent reduziert und die Bodenverdichtung fällt weit weniger stark aus als bei der Benutzung tonnenschwerer Fässer.
International tätig
Beliefert werden von Perwolf große landwirtschaftliche Betriebe im gesamten deutschsprachigen Raum sowie in Baltikum, Rumänien und Frankreich. In der Regel handelt es sich dabei um Betriebe mit Flächen von mindestens 1.000 Hektar.
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