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"Schwabenkinder – Über die Berge ins Ungewisse"

- Schwabenkinder: Ihr Weg führte sie über tief verschneite Berge hin zur Bodensee-Region und darüber hinaus ins Schwabenland.
- Foto: ServusTV / BummFilm
- hochgeladen von Othmar Kolp
In vielen Bergregionen Österreichs, der Schweiz und Südtirols zwang die bittere Armut Menschen jahrhundertelang, ihre Kinder in ins Schwabenland als billige Arbeitskräfte zu schicken. Tobias Moretti erzählt in der "Bergwelten"-Sendung am Montag, 19. Dezember 2022, ab 20:15 Uhr die berührende Geschichte der "Schwabenkinder“.
BEZIRK LANDECK. Alljährlich im März machten sich Scharen von Kindern, zwischen sechs und 15 Jahre alt und oftmals nur in unzureichendem Schuhwerk und Kleidung,auf einen beschwerlichen Fußmarsch. Ihr Weg führte sie über tief verschneite Berge hin zur Bodensee-Region und darüber hinaus ins Schwabenland. Hilfsgeistliche, sogenannte “Kooperatoren“, führten diese Kindergruppen. Sie sollten sie sicher zu ihren Arbeitsstätten, reichen Bauern in Oberschwaben, bringen.

- Die Route der Schwabenkinder aus dem Paznaun führt am Kopssee beim Zeinisjoch vorbei.
- Foto: ServusTV / BummFilm
- hochgeladen von Othmar Kolp
Billige Arbeitskräfte ohne Rechte
Nach den Naturgewalten am Weg – Schnee, Lawinen, Unwetter – erwarteten die Kinder oftmals Gewalt und Ausbeutung am fremden Hof. Denn in der oberschwäbischen Reichstadt Ravensburg wurden sie auf einem “Hütekindermarkt“ – nichts anderes als ein Sklavenmarkt für Kinder – als billige Arbeitskräfte angepriesen und verkauft, ohne Rechte, ohne die Möglichkeit eine Schule zu besuchen, ohne Kontakt zu den Eltern.
Manche Kinder trafen es gut, sie fanden nette Bauersleute. Für viele begann nun aber ein bitterer Leidensweg. Sie wurden schlecht behandelt und waren schutzlos den Launen ihrer “Eigentümer“ ausgeliefert. Viele blieben für ihr ganzes Leben traumatisiert. Eines hatten aber alle gemeinsam: bitteres Heimweh nach Eltern, Geschwistern und – die Sehnsucht nach der Heimat in den Bergen.

- Schwabenkinder Reanactment-Dreharbeiten.
- Foto: ServusTV / BummFilm
- hochgeladen von Othmar Kolp
Erinnerung an traurige Schicksale
Bis ins 20. Jahrhundert gab es diese Art von Kinderhandel, geboren aus Not und Verzweiflung. Die letzten Zeitzeugen sind noch nicht lange tot, und seit einiger Zeit wird vor allem in den betroffenen Gebieten an die traurigen Schicksale dieser Kinder erinnern, die in den Familien häufig aus Scham verschwiegen wurden. Doch ihre Geschichten gehören zum historischen Erbe unseres Landes.

- Im erfolgreichen Spielfilm “Schwabenkinder“ verkörperte Tobias Moretti eine der Hauptrollen.
- Foto: ServusTV / BummFilm
- hochgeladen von Othmar Kolp
Im erfolgreichen Spielfilm “Schwabenkinder“ verkörperte Tobias Moretti eine der Hauptrollen. In dieser “Bergwelten“-Sendung erzählt er – zusammen mit Betroffenen und Fachleuten – die berührende Geschichte der Schwabenkinder, die lange keine Stimme hatten.
"Es ist für uns heute kaum vorstellbar wie selbstverständlich und verbreitet dieser Kinderhandel über Jahrhunderte im Alpenraum gewesen ist. Verursacht durch Armut, durch Hunger der kleinen Bergbauern, die nicht einmal das Nötigste zum Überleben ihrer Familien erwirtschaften haben können",
erklärt Tobias Moretti. Glücklicherweise sind diese Zeiten heute vorbei, aber die Geschichte der Schwabenkinder sollte nicht vergessen werden.
Zu sehen ist "Bergwelten"-Sendung "Schwabenkinder – Über die Berge ins Ungewisse" am Montag, 19. Dezember 2022, ab 20:15 Uhr auf ServusTV.

- Schwabenkinder: Ihr Weg führte sie über tief verschneite Berge hin zur Bodensee-Region und darüber hinaus ins Schwabenland.
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