Arbeitsmarkt
Kubin folgt Stürz als neuer Leiter des AMS Landeck – mit VIDEO
LANDECK (otko). AMS-Leiter Günther Stürz tritt in den wohl verdienten Ruhestand. Sein Nachfolger ab 1. April ist Gerhard Kubin. Dringlichste Aufgabe ist derzeit die Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Krise.
Erfahrener Mitarbeiter neuer AMS-Leiter
Einen Führungswechsel gibt es mit 1. April beim AMS Landeck. Günther Stürz verabschiedet sich nach 43 Jahren in den wohl verdienten Ruhestand. Seit 1. September 2009 leitete er die regionale Geschäftsstelle, zuvor war er seit 1996 als Stellvertreter tätig.
Mit Gerhard Kubin übernimmt ein erfahrener Mitarbeiter die Leitung. Nach zwölf Jahren Tätigkeit in der Anzeigeabteilung von Medienunternehmen startete er 2004 seine Laufbahn beim AMS. Zuletzt war er in der regionalen Geschäftsstelle für die Führung der Beratungszone und als stellvertretender Abteilungsleiter Service für Unternehmer zuständig. Carmen Praxmarer und Andreas Kopp unterstützen Kubin weiterhin als AMS-Leiter-StellvertreterInnen.
Bewährtes Team für die Zukunft
"Durch Corona und die ganze Abwicklung habe ich mich nicht wirklich mit der Pension beschäftigt. Mit dem guten und bewährten Team ist das AMS Landeck auch in Zukunft gut aufgestellt. Ich übergebe nun das Zepter an Gerhard Kubin und begebe mich in meiner Altersteilzeit in die Freizeitphase",
verabschiedete sich der scheidendeAMS-Leiter Stürz im Rahmen eines Pressegesprächs am 29. März.
Corona-Krise als große Herausforderung
In der Zeit von Günther Stürz beim Arbeitsmarktservice gab es einige Krisen und Tiefpunkte zu bewältigen. Bei der Lawinenkatastrophe 1999 in Galtür war die Wintersaison Ende Februar zum großen Teil beendet. Auch beim Hochwasser 2005 ging von einem auf den anderen Tag nichts mehr. Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 traf den Bezirk nicht so stark, da der Tourismus weiterhin lief. Trotzdem gab es bis weit in die 2010er Jahre hinein eine hohe Arbeitslosigkeit. Schließlich wurde 2019 das beste Jahr mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit im Bezirk Landeck seit über 30 Jahren verzeichnet.
In der Corona-Krise schnellte die Arbeitslosigkeit im April 2020 auf einen neuen Rekordwert. Im April 2020 waren 5.009 Arbeitslose gemeldet. Durch einen relativ guten Sommer sankt die Zahl dann wieder auf 1.135. "Wir haben ein Jahr der Extremen hinter uns. Die Hauptaufgabe des AMS war es die Leute finanziell und sozial abzusichern. Wir hatten im letzten Jahr eine wahnsinnige Aufgabe zu erledigen", so Stürz.
Ein großer Aufbruch bei den KundInnen und MitarbeiterInnen war auch die Übersiedlung in das jetzige Gebäude in der Innstraße. Zuvor war das AMS auf zwei Standorten verteilt. "Wir sind nun noch näher an den KundInnen und haben die Dienstleistungen forciert. Erfreulich ist auch der Zuwachs an MitarbeiterInnen von 15 auf jetzt 30 bis 32 bzw. 27 Vollzeitäquivalente. Das AMS ist ein toller Arbeitsplatz, der auch jungen Leuten eine Beschäftigung bietet", schwärmte Stürz zum Abschied.
Hoffen auf gute Sommersaison
Als dringlichste Aufgabe sieht der neue AMS-Leiter die Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Krise sowie eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Derzeit sind rund 4.500 Personen arbeitslos. Trotz der hohen Arbeitslosenzahlen passen aber das Angebot und die Nachfrage nicht zusammen. Während es im Tourismus viele Arbeitslose gibt, werden im Handwerk und Gewerbe Mitarbeiter gesucht.
"Die finanzielle Belastung der arbeitslos gemeldeten Personen nimmt zu und wir merken dies bei den Gesprächen. Die Leute nehmen das AMS oft als Anlaufstelle für all ihre Probleme in Anspruch. Dazu kommt durch den Ausfall der Wintersaison die immer größer werdende Zahl von Notstandshilfebeziehern",
zeigt Kubin die aktuellen Probleme auf. Sollte auch die Sommersaison ausfallen, würden im Juni/Juli noch mehr Arbeitslose in die Notstandhilfe fallen. Dies würde nochmals eine Flut von Anträgen für das AMS bedeuten. "Ohne Tourismus würden wir bei rund 3.500 Arbeitslosen im Sommer liegen, was ein Wahnsinn wäre. Trotzdem gehen wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft und gehen von keinen bzw. hoffentlich nur geringen Steigerungen bei den Arbeitslosenzahlen aus", so Kubin.
Im Rahmen der Corona-Joboffensive wird derzeit sehr viel gefördert. Mit Höherqualifizierungen im Gastgewerbe und Umschulungen (Pflege, IT-Bereich) soll vor allem dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Jugendliche, Ältere und vor allem Frauen als Verlierer der Pandemie müssen unterstützt und gefördert werden. Zumindest etwas Positives brachte Corona mit sich: "Die Digitalisierung hat zugenommen. Viele Sachen werden von zu Hause aus bequem über das eAMS-Konto erledigt."
Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.