Neujahrsempfang
Wirtschaftskammer Kufstein ortet 2025 Licht & Schatten

Die Bilanz der Wirtschaftskammer zum Jahresauftakt bringt Licht und Schatten – auch im Bezirk Kufstein.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Der Bezirk Kufstein hat den besten Wert in Tirol, 90 Prozent der Unternehmer im Bezirk zeigen sich mit dem Standort zufrieden. Dennoch gibt es Baustellen: 40 Prozent produzieren schon im Ausland.

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Wie geht es den Betrieben, wie geht es der Wirtschaft? Diese Fragen stellt sich die Wirtschaftskammer (WK) traditionsgemäß zu Beginn des Jahres, wenn der Neujahrsempfang in den Bezirkskammern stattfindet.

"Gemischt" ins neue Jahr

So auch am Mittwoch, den 15. Jänner, beim Neujahrsempfang 2025 in der WK Kufstein. WK-Präsidentin Barbara Thaler und Manfred Hautz, WK-Obmann für den Bezirk Kufstein, gaben an diesem Abend einen Überblick und Ausblick für den Wirtschaftsstandort Tirol. Dieser beinhaltet sprichwörtlich Licht und Schatten, wie es Thaler formulierte. "Wir starten relativ gemischt ins neue Jahr 2025", erklärt Thaler. Gemischt deswegen, weil es immer schwieriger wird, die Frage zu beantworten, wie es "der Tiroler Wirtschaft" geht. Die Lage ist je nach Branche unterschiedlich. Während also der Tourismus und Handel gut bilanzieren, sieht es beispielsweise in der Industrie oder Baubranche anders aus. Laut der Konjunkturumfrage der WK Tirol stellen Arbeitskosten (83 Prozent), Arbeitskräftemangel (51 Prozent), Energiekosten (46 Prozent) und Bürokratie (44 Prozent) im Bundesland Tirol die größten Probleme der Betriebe dar. 

Wie zufrieden bist du mit dem Bezirk Kufstein als Wirtschaftsstandort?

90 Prozent mit Bezirk zufrieden

Dabei sieht es für den Bezirk Kufstein in wirtschaftlicher Hinsicht noch relativ gut aus, das belegen Zahlen und eine Umfrage der Wirtschaftskammer im Bezirk. "Die Zufriedenheit mit Kufstein als Wirtschaftsstandort liegt fast bei 90 Prozent. Das ist der beste Wert in Tirol", erklärte WK-Bezirksobmann Manfred Hautz im Rahmen des Neujahrsempfangs. Wirklich unzufrieden sind nur knapp 2 Prozent.
Die WK hat im Bezirk Kufstein nun auch erstmals erhoben, wie es um geplante Erweiterungen bei den Unternehmen steht: 36 Prozent wollen ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot erweitern, 30 Prozent neue Mitarbeiter aufnehmen, 15 Prozent neue Geschäftsfelder erschließen. "Das zeigt: Unser Standort ist hoch attraktiv und auch hoch aktiv", so Hautz in seiner Neujahrsrede. 

Direktorin Evelyn Geiger-Anker, WK-Präsidentin Barbara Thaler, WK-Bezirksobmann Manfred Hautz und Bezirksstellenleiter Peter Wachter (v.l.) blicken in Kufstein auf das Wirtschaftsjahr 2025.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Direktorin Evelyn Geiger-Anker, WK-Präsidentin Barbara Thaler, WK-Bezirksobmann Manfred Hautz und Bezirksstellenleiter Peter Wachter (v.l.) blicken in Kufstein auf das Wirtschaftsjahr 2025.
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40 Prozent produzieren im Ausland

Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf und Baustellen im Bezirk. Als "erschütternd" bezeichnet Hautz die Tatsache, dass bereits 40 Prozent der teils produzierenden Firmen sich im Ausland orientieren und mittlerweile dort produzieren bzw. einen Teil ihres Unternehmens dorthin verlegt haben. "Das macht uns richtig Sorge und das ist ein massiver Standortwettbewerb", so Hautz. 
Für WK-Obmann Manfred Hautz ist ein "Riesenthema" auch jenes der Betriebsnachfolgen. "Die junge Generation wiegt genau ab, ob es sich auszahlt, das eigene Familienunternehmen weiterzuführen, oder sich in die Unselbstständigkeit mit einer 30h Arbeitswoche mit Homeoffice und sechs Wochen Urlaub zu verabschieden", sagt Hautz. Bei den derzeit herrschenden leistungsfeindlichen Rahmenbedingungen wolle aber niemand mehr Unternehmerin bzw. Unternehmer werden. "Wir haben die Angebote, was Unterstützung bei Betriebsübergaben betrifft, massiv erhöht", sagt Thaler. Wer eine Beratung für eine Betriebsübergabe bei der WK in Anspruch nehmen möchte, sollte frühzeitig das Angebot nutzen, so der Aufruft der Wirtschaftskammer. 

"Die junge Generation wiegt genau ab, ob es sich auszahlt, das eigene Familienunternehmen weiterzuführen, oder sich in die Unselbstständigkeit mit einer 30h Arbeitswoche mit Homeoffice und sechs Wochen Urlaub zu verabschieden", sagt Manfred Hautz.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Was die WK fordert

Die WK fordert konkrete Maßnahmen. Eine der Kernforderungen: den Arbeitsmarkt international öffnen. „Wir müssen den Arbeitsmarkt für internationale Fachkräfte noch stärker öffnen. Die Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein wichtiges Werkzeug, das wir unseren Betrieben durch gezielte Beratung zugänglich machen. Doch gleichzeitig ist eine Aufstockung der Saisonierskontingente für Drittstaaten zwingend notwendig“, betont Manfred Hautz, WK-Bezirksobmann für Kufstein. 
Für eine Weiterentwicklung der Wirtschaft brauche es aber auch verfügbare Gewerbeflächen. Deswegen sollten laut Hautz "gewerbliche Vorsorgeflächen" im Raumordnungsplan Beachtung finden. Zu guter Letzt fordert die WK einen Bürokratieabbau. „Unsere Unternehmen im Bezirk investieren zu viel Zeit in überbordende Berichtspflichten. Die immer weiter ausufernde Bürokratie ist eine der größten Hürden für die wirtschaftliche Entwicklung“, betont der WK-Bezirksobmann. Um die Leistungsfähigkeit der Betriebe zu steigern und die nachhaltige Transformation im Bezirk voranzutreiben, braucht es eine konsequente Entlastung durch Bürokratieabbau. „Das Prinzip muss lauten: So viel Verwaltung wie nötig, so wenig wie möglich“, fordert Hautz.

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Prosit Neujahr wünschten: BH Kurt Berek, LR Mario Gerber, WK-Bezirksobmann Manfred Hautz, WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker, WK-Präsidentin Barbara Thaler, WK-Vizepräsident Anton Rieder und WK-Vizepräsident Martin Wetscher (v.l.).  | Foto: WK Kufstein
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