Kriminalität
Bezirk Kufstein verzeichnet 2024 höchste Aufklärungsrate

- Die Zahlen der Delikte für den Bezirk Kufstein liegen vor: Das Bezirkspolizeikommando Kufstein zieht für das Jahr 2024 in Sachen Kriminalität Bilanz.
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Polizei zieht Bilanz: Mehr Delikte, die höchste Aufklärungsrate in Tirol und weniger Diebstähle – das bringt die Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres im Bezirk Kufstein.
KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Die Polizei im Bezirk Kufstein zeigt sich zufrieden. Die Zahlen rund um die Kriminalität für das Jahr 2024 sind da und sie weisen erneut eine hohe Aufklärungsrate auf.
Allgemein: Mehr angezeigte Delikte
Ein Trend, der aus den Vorjahren bleibt, ist der allgemeine Anstieg von Delikten, die angezeigt wurden. Im Bezirk gab es 2024 insgesamt 5.114 Delikte mit Anzeige. Die Polizei konnte davon immerhin 3.296 Delikte aufklären und kommt damit auf eine Aufklärungsquote von 64,5 Prozent. Das ist einerseits eine leichte Steigerung zum Jahr 2023, wo man im Bezirk bei 62,7 Prozent lag. Andererseits liegt die Polizei im Bezirk Kufstein damit im Bezirksvergleich auf Platz eins - konnte also am "meisten" aufklären. Die Quote im ganzen Bundesland Tirol liegt bei 60,1 Prozent.

- Die Polizei verzeichnete 2024 im Bezirk Kufstein erneut mehr Delikte als im Vorjahr.
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Leichter Anstieg bei Mord und Co
Einen leichten Anstieg gab es im Bezirk Kufstein 2024 zudem bei "Strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben" – damit sind einerseits Mord, Totschlag und Co gemeint, andererseits auch etwa Verkehrsunfälle, bei denen jemand durch Fahrlässigkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers verletzt wird. Im vergangenen Jahr lagen diese insgesamt bei 1.051 Fällen, was ein Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zu 2023 ist.
Bei den "vorsätzlichen Körperverletzungen" gab es einen höheren Anstieg: Nach 470 Fällen im Jahr 2023 verzeichnete die Polizei hier im Vorjahr 534 Anzeigen.
Internetkriminalität bleibt Thema
Einen leichten Rückgang gab es indes bei Diebstählen, Einbruchsdiebstählen, Sachbeschädigung und Betrug. Diese laufen unter dem Bereich "Strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen", wobei es hier insgesamt einen Rückgang von 4 Prozent gibt.
Der Cyber Crime (Internetkriminalität) beschäftigt die Polizei auch weiterhin. Hier gab es hinsichtlich der Bewertung der Zahlen eine neue, statistische Zuteilung. Bei den IT-Delikten (wie etwa widerrechtlicher Zugriff auf ein Computersystem) gab es im letzten Jahr 211 Delikte, was 59,8 Prozent mehr als im Vorjahr sind - zurückzuführen auf oben erwähnte neue Zuteilung von Delikten. Es fallen also mehr in diese Kategorie. Bei Cyber Crime im weiteren Sinne (wenn der "Tatort" für den Betrug im Internet zu verorten ist) gab es einen Rückgang von -19,4 Prozent auf 357 Fälle. Alles in allem ist die Anzahl der Fälle hier also in etwa gleich geblieben. "Cybercrime bleibt weiterhin ein sehr großes und wichtiges Deliktfeld", sagt Hptm Christoph Moser, Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter und Leiter des Referats für Kriminalangelegenheiten.

- Die Polizei hat im Bezirk Kufstein weiterhin mit mehr Internetkriminalität zu kämpfen – und zwar bei Cyber Crime im engeren Sinne (IT-Delikte).
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Mehr Drogen und Co, aber auch mehr Kontrolle
Mehr Anzeigen gab es 2024 auch beim Thema Suchtmittel. 591 Fälle wurden zur Anzeige gebracht, was einem Plus von 24,4 Prozent entspricht. Die Polizei konnte von den 591 Anzeigen 97,3 Prozent klären.
Zuletzt war die Stadt Kufstein im März dieses Jahres wegen dem laut Abwasserstudie höchsten, verzeichneten Pro-Kopf-Kokainverbrauch in die Schlagzeilen geraten. "Bereits seit der ersten Veröffentlichung der Abwasserstatistik polizeilich mit in unser Tätigkeitsfeld mitaufgenommen", erklärt Moser.
Das Thema Suchtmittel und Drogen stellt für die Polizei also einen Schwerpunkt dar und man kontrolliert hier nun auch verstärkt. Deswegen bedeuten höhere Zahlen in diesem Bereich nicht unbedingt, dass die Kriminalität hier gestiegen sei, betont man seitens der Polizei. "Die Zahl der Suchtgiftdelikte ist seit drei Jahren im Steigen. Das ist für mich die Bestätigung, dass unsere Arbeit und Schwerpunktsetzung in diesem Bereich fruchtet", erklärt Moser. Ob sich der aufsehenerregende Schlag gegen die Drogenkriminalität im September mit 19 Festnahmen (MEINBEZIRK berichtete) positiv auswirken werde, müsse man erst abwarten.
2025 Jugend im Fokus
2025 will die Polizei im Bezirk aber abseits des Drogen- und Suchtmittelthemas noch weitere Schwerpunkte setzen. Einer davon ist die Prävention von Gewalt in der Privatsphäre – ein Schwerpunkt, den die Polizei in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen verfolgt und durch öffentliche Veranstaltungen in die Breite tragen will.
Aber auch Jugendkriminalität wird im heurigen Jahr ein Schwerpunkt sein. Hier gab es 2024 grundsätzlich einen Rückgang — nur bei Delikten von 10- bis 14-Jährigen wurde ein Anstieg auf 100 Anzeigen verzeichnet. Es gebe keine Gruppierungen wie Jugendbanden, die gezielt Straftaten verüben, betont Moser. Dennoch wird die Polizei hier 2025 ein wachsames Auge behalten.
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