Am Wörthersee
Bundesforste errichten Schutzzaun für Flora und Fauna

- v.l.: Antje Güttler, ÖBf-Betriebsleiterin, und Silvia Häusl-Benz, Bürgermeisterin Pörtschach, vor dem neuen Schilfschutzzaun am Wörthersee.
- Foto: ÖBf/M. Stabentheiner
- hochgeladen von Evelyn Wanz
Gefährdetes Naturkleinod in Pörtschach wird durch insgesamt 56 Meter langen Zaun aus unbehandeltem Lärchenholz vor Wellenschlag geschützt.
KLAGENFURT. Von Rohrdommeln über Rotfedern bis hin zu Laubfröschen: Für zahlreiche Vogelfamilien, Fische und Amphibien sind Schilfgürtel ein bedeutender Lebensraum. Sie finden dort Verstecke, Nahrung und geeignete Brutplätze. In den letzten Jahrzehnten sind die Schilfbestände in Österreich allerdings deutlich zurückgegangen – unter anderem auch im Uferbereich des Wörthersees.
Boote am Einfahren gehindert
Eine der Hauptursachen dafür ist der Wellenschlag, der durch Motorboote und andere Wasserfahrzeuge ausgelöst wird. Die Österreichischen Bundesforste haben daher in enger Abstimmung mit der Gemeinde Pörtschach sowie der Naturschutz-und Wasserrechtsbehörde des Landes Kärnten einen neuen Schilfschutzzaun am Wörthersee errichtet. Dieser trägt dazu bei, dass die Wellen gebrochen und Boote nicht in die sensiblen Schilfzonen einfahren können.
"Ökologische Wasserreinigung"
"Schilfgürtel leisten einen unersetzlichen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität. Außerdem sorgen sie dank ihrer Filterfunktion für eine ökologische Wasserreinigung. Daher setzen wir alles daran, möglichst viele der noch bestehenden natürlichen Uferstreifen an unseren Gewässern zu erhalten", so Antje Güttler, ÖBf-Betriebsleiterin Kärnten-Lungau.
20.000 Euro für Errichtung
Für den neuen Schilfschutzzaun wurden Holzpiloten aus unbehandeltem Lärchenholz in den See beim Edelweißbad in Pörtschach eingebracht und unter Wasser mit Brettern verbunden. Der westliche Teil des Schilfschutzzaunes hat eine Länge von 24 Metern, im östlichen Teil sind es 32 Meter. Insgesamt wurden rund 20.000 Euro in die Errichtung des neuen Schilfschutzzaunes investiert. "Dass eine intensive touristische Nutzung oftmals eine Herausforderung für Naturräume darstellt, liegt auf der Hand. Durch diesen mit natürlichen Materialien erbauten Zaun wird einerseits die Uferzone und somit das Ökosystem geschützt und andererseits der freie See- und Badezugang im beliebten Edelweißbad weiterhin für Einheimische und Gäste ermöglicht", ergänzt Silvia Häusl-Benz, Bürgermeisterin der Gemeinde Pörtschach.
Lebensraum geschaffen
Die Bundesforste setzen sich seit Jahren dafür ein, möglichst viele der noch bestehenden natürlichen Uferstreifen an ÖBf-Gewässern zu erhalten. So wurde beispielsweise erst 2019 ein weitgehend naturbelassenes, fast 500 m² großes Grundstück am Nordufer des Wörthersees im Gemeindegebiet von Techelsberg aus privater Hand angekauft. In einem groß angelegten Naturschutzprojekt wird seither das Wachstum der gefährdeten Schilfbestände entlang der 200 Meter langen Uferlinie wieder gefördert und so wertvoller Lebensraum für den tierischen Nachwuchs im und am See geschaffen.
Bunte Artenvielfalt im Schilfgürtel
Die Unterwasserzone des Schilfröhrichts und die angrenzenden ufernahen Flachwasserareale im Wörthersee dienen zahlreichen Fischarten wie Hecht, Wels, Karpfen, Bitterling, Rotfeder und Lauben als Laichhabitat, Kinderstube und Versteck. Viele Arten finden dort auch die meiste Nahrung. Darüber hinaus ist der Schilfgürtel das Zuhause von unzähligen Vogelfamilien wie Rohrdommel, Purpurreiher, Haubentaucher und Blässhuhn. Aber auch Amphibien wie Teich- und Laubfrösche oder Reptilien wie Ringel- und Würfelnattern finden beispielsweise im Schilf bzw. in den ufernahen Bereichen des Schilfröhrichts ihren Lebensraum.





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.