Neue Gentechnikverordnung
Warum man bei "Krünzeug" auf samenfeste Sorten setzt

Monika Schütz, Eva Seebacher, Annika Hammer, Elias Schröckenfuchs, Andreas Hoffmann (stehend v.li.).
Vorne v.li.: Resi Scharschinger, Kathi Klinglmayr, Christine Dopler, Max Schopper | Foto: Krünzeug
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  • Monika Schütz, Eva Seebacher, Annika Hammer, Elias Schröckenfuchs, Andreas Hoffmann (stehend v.li.).
    Vorne v.li.: Resi Scharschinger, Kathi Klinglmayr, Christine Dopler, Max Schopper
  • Foto: Krünzeug
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Das EU-Parlament lockerte die Regelungen für Pflanzen, die mit dem Verfahren der Neuen Gentechnik (NGT-Pflanzen) verändert wurden. Die Sortenvielfalt ist von solchen Regelungen bedroht. Unter anderem, weil die Ansprüche des Handels, nach einer Konformität mit Hybrid- und NGT-Pflanzen, immer höher werden. Die Standards, die daraus entstehen, können mit samenfesten Pflanzen nicht erreicht werden.

KREMSTAL. Davon lässt sich die im Folgenden vorgestellte kleine Landwirtschaft im Kremstal nicht unterkriegen. Neben politisches Engagement, setzt diese Gemüsegemeinschaft auf Direktvermarktung, samenfeste Sorten und bemüht sich um den Erhalt alter Sorten.

Ein sehr motiviertes Team begann 2013 die Gärtnerei „Daxanbau“ in Inzersdorf aufzubauen, sie hatten das Ziel die Region mit saisonalem, vielfältigem und frischem Biogemüse zu versorgen. Dieses Vorhaben gelang und legte den Grundstein für gesundes, bodenschonend angebautes Biogemüse.

Die „Krünzeug GesbR“ (2019 gegründet – geschrieben mit "K" für Kremstal) werkt auf diesem halben Hektar Ackerfläche und in unbeheizten Folientunneln. Ein langsam und stetig gewachsenes Team von heuer neun nebenberuflich agierenden Menschen freut sich schon in die nächste Saison zu starten. Eine Krünzeug-Gärtnerin erzählt: „Es macht Spaß, im Team zu arbeiten. Das hat uns über Krankenstände und andere Unannehmlichkeiten hinweg gerettet und ermöglicht, dass wir alle mal in der Hauptsaison Urlaub machen können.“ Zusätzlich freut sich das Team über jede Unterstützung. Gerne werden Praktikanten aufgenommen oder andere Interessierte, die mithelfen möchten.

Erstes Sommergemüse keimt

Der Saisonstart hat im Kleinen schon begonnen, die ersten Sommergemüse keimen. Es werden nur samenfeste Sorten verwendet, das Saatgut kann somit bei einigen Kulturen selbst abgenommen werden. Bei den sonst üblichen Hybridpflanzen ist das nicht der Fall. Damit werden teilweise kleinere Früchte und geringerer Ertrag in Kauf genommen. Was nicht selbst abzunehmen ist, wird bei Reinsaat oder Bingenheimer Saatgut, zwei führenden Biosaatgut-Herstellern, bestellt. Die „Gemüsewerkstatt – Lukas Pöschko“ beliefert das Krünzeug zusätzlich mit Bio-Jungpflanzen.

Das Krünzeug-Team hat sich auf ein vielfältiges Angebot an Feingemüse spezialisiert. Der Erhalt samenfester Sorten ist eine Priorität der Landwirtschaft in der Au. Lagergemüse wird aufgrund der Strukturen weniger angebaut, um dies trotzdem anbieten zu können, wird von der Gärtnerei Wild-Obermayr in Niederneukirchen und von den Baldingers aus Wartberg, ein Teil der Lagerware zugekauft.

Statement für Ernährungssouveränität

Die Vorbereitung des Gemüses findet am Hof Deckersberg statt, nicht weit von den Tunneln und Flächen in der Au entfernt. Dort befinden sich zusätzliche Anbauflächen sowie ein Wasch- und Sortierraum. Die „Kistl-Kunden“ können dort aus einer extra für diesen Zweck gezimmerten Abholstation ab Freitag 14 Uhr ihre Gemüsekiste abholen.

Dem Krünzeug-Team ist es wichtig, mit dem Gemüse auch politisch ein Statement für Ernährungssouveränität zu setzen. Die Gärtnerei ist dafür Mitglied bei Bio Austria und ÖBV Via Campesina. Das Krünzeug-Team engagiert sich, die Vorteile der Direktvermarktung zu bewerben unter anderem um eine Arten- und Geschmacksvielfalt zu erhalten. Vorrangige Priorität im Anbau hat der Boden. Er wird so behandelt, dass auch künftige Generationen darauf Lebensmittel anbauen können.

Wo kann man das Gemüse beziehen?

1. Freitagvormittag am Frischemarkt in Kirchdorf an der Krems
2. Freitagnachmittag bei der Foodcoop GüterWeGe (www.gueterwege.at)
3. Wöchentlich oder 14-tägig als Gemüsekistl

Alle Infos dazu sind auf der Homepage kruenzeug.at zu finden.

Monika Schütz, Eva Seebacher, Annika Hammer, Elias Schröckenfuchs, Andreas Hoffmann (stehend v.li.).
Vorne v.li.: Resi Scharschinger, Kathi Klinglmayr, Christine Dopler, Max Schopper | Foto: Krünzeug
Dem Krünzeug-Team ist es wichtig, mit dem Gemüse auch politisch ein Statement für Ernährungssouveränität zu setzen.  | Foto: Krünzeug
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