Prekäre Lawinensituation
"Kritisches lawinenaktives Wochenende steht uns bevor"

- Am 14. Jänner 2021 wurden auf der Wurzeralm zwei Männer von einem Schneebrett verschüttet.
- Foto: Bergrettung OÖ
- hochgeladen von Martina Weymayer
Obwohl die Neuschneemengen der vergangenen Tage bei uns nicht die Ausmaße wie in Westösterreich erreicht haben, warnt der Lawinenreferent der Bergrettung OÖ, Bergführer Heli Steinmaßl aus Spital am Pyhrn, vor einer prekären Lawinensituation am Wochenende. Vor allem der Wind und der ungünstige Schneedeckenaufbau sind ein Problem.
SPITAL AM PYHRN. Spätestens nach dem Lawinenunfall am Donnerstag im freien Gelände auf der Wurzeralm ist die Ernsthaftigkeit der Lage klargeworden. Bei dem Unfall ist eine Person ganz und eine teilweise verschüttet worden. Es war zu einer Fernauslösung einer Lawine gekommen.
Heli Steinmaßl warnt: „Ein sehr kritisches lawinenaktives Wochenende steht uns bevor. Der seit Dienstag gefallene Neuschnee liegt auf einer sehr ungünstigen Unterlage! Der extrem schneearme Winterverlauf und die vergangenen drei kalten Wochen haben den alten Schnee zu einer reifartigen Schicht umgewandelt. Zusätzlich ist ein massiver Oberfächenreif entstanden. Dieser Reif wurde kalt eingeschneit und bindet sich mit dem Neuschnee nur extrem schlecht. Darüber hinaus herrschte beim Schneefall eisiger Nordwind, diese Verfrachtungen verschärfen die Lage noch mehr."
Kritische Unterlage im ganzen Winter
Die kritische Unterlage, fährt Steinmaßl fort, bleibt uns vermutlich den ganzen Winter erhalten, "beziehungsweise solange, bis eine markante Wetteränderung die Lawinensituation entspannt“.
Im Gelände sicher verhallten
Natürlich muss die Notfallausrüstung mit dabei sein: Lawinenverschütetensuchgerät (Piepser), Schaufel und Sonde und evtl Airbag. Jeder Hang über 30 Grad Steilheit ist derzeit eine potenzielle Gefahr! Dieses Wochenende sind Hänge mit einer Neigung von über 30 Grad am besten zu meiden! In steilen Hängen müssen in der Gruppe unbedingt Abstände (mindestens 10 Meter Entlastungsabstände) gehalten werden. Im Moment ist auch es auch im Wald nicht viel sicherer. Das Wichtigste im Moment ist wohl ein defensives Verhalten bei Skitouren!
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