Ehrenamtlicher Einsatz für Naturschutz und Artenvielfalt
Vom 27. Mai bis 1. Juni 2013 setzen sich 14 Frauen und Männer im Alter von 29 bis 71 Jahren im Rahmen eines Bergwaldprojektes des Österreichischen Alpenvereins ehrenamtlich für den Schutz der Alpen ein.
SPITAL AM PYHRN. Die Teilnehmer des Projektes reisten aus ganz Österreich, der Schweiz und Ungarn auf den Archehof Thurner-Gut in Spital am Pyhrn (OÖ) an.
Zu den Arbeiten der Projektteilnehmer zählen die Pflege von Wald-, Weide- und Almflächen, das Reparieren von Weidezäunen und das Instandsetzen von alten Holzgebäuden. Dass dabei auch alte Handwerkstechniken zur Anwendung kommen und damit vor dem Vergessen bewahrt werden, finden die Projektteilnehmer, besonders Marion Engel spannend.
„Sehr wichtig ist der Einsatz von freiwilligen Helfern bei arbeitsintensiven Tätigkeiten wie dem Schwenden – also dem Roden von Pflanzen, die von Tieren nicht gefressen werden von Alm- und Hochwiesen. Diese Arbeiten sind notwendig, um diese Flächen vor dem Zuwuchs zu schützen und so für die Nachwelt zu erhalten“, so der oberösterreichische Naturschutzbund-Obmann Josef Limberger.
„Durch die Alm- und Weidepflege der Freiwilligen des Alpenvereins wird es uns erleichtert, alte vom Aussterben bedrohte Nutztiere zu halten und zu züchten“, erzählt Siegi Ellmauer, „darum sind wir für die ehrenamtliche Hilfe der Alpenvereinsmitglieder sehr dankbar. Mit ihrer Arbeit tragen sie dazu bei, die Artenvielfalt auch bei Nutztieren zu sichern.“
Dankbar ist auch der Bürgermeister von Spital am Pyhrn, der sich darüber freut, dass die Familie Ellmauer den Thurnerhof in einen guten, naturnahen Bewirtschaftungszustand bringt und die Alm- und Weideflächen vor dem Zuwuchs schützt. „Schön, dass es noch Menschen mit Idealen gibt, die wertvolles Kulturgut für die nachfolgenden Generationen erhalten,“ resümiert Ägidius Exenberger auch in Hinblick auf die ehrenamtlichen Helfer vom OeAV.
Um diese Bergwaldprojekte des OeAV noch bekannter zu machen und den Umweltschutzgedanken noch besser in der Öffentlichkeit zu verankern, erklärte sich der Schiabfahrtsweltmeister Hannes Trinkl spontan dazu bereit, an dem Naturschutz- Pressegespräch des OeAV teilzunehmen. Hannes Trinkl weiß, dass die Arbeit im Wald und auf der Alm nicht nur dem Naturschutz dient. Als er nach einer schweren Verletzung an seiner Rückkehr an die Weltspitze arbeitete, stellte er fest wie viel Kraft bei der Arbeit im Wald sowohl körperlich als auch mental gesammelt werden kann.
Dass die Bergwaldprojekte des OeAV durchaus mehr Bekanntheit vertragen können, bestätigt die Naturschutzbeauftragte des OeAV, Sektion Spital am Pyhrn, Elisabeth Patz. Für sie dienen die Bergwaldprojekte auch dazu den Projektteilnehmern wieder einen Zugang zur Natur zu ermöglichen und ihre Freizeit sinnvoll gestalten zu können.
„Dort mit schaffender Hand gemeinsam zu arbeiten, wo von anderen nur leere Versprechen zu hören sind, ist mein Bestreben. Mich ehrenamtlich für die Artenvielfalt und für den Naturschutz einzusetzen, etwas besseres kann ich mir für meinen Urlaub nicht vorstellen, sagt der Projektteilnehmer Alfred aus Tirol.
„Zurzeit laufen seitens des Tourismusverbandes Pyhrn-Priel Überlegungen, wie dieses Arbeiten in der Natur und für die Natur als touristisches Produkt für die Region genutzt werden kann“, verrät Jürgen Seebacher vom Tourismusverband. Tourismus steht für ihn in im Alpenjuwel Pyhrn-Priel im Einklang mit dem Naturschutzgedanken.
Alle am Pressegespräch teilnehmenden Personen streichen die Wichtigkeit solcher Projekte für die Region hervor und loben die perfekte Zusammenarbeit zwischen Gastgeberfamilie, OeAV, dem Lebensministerium, Mercedes und dem langjährigen OeAV-Partner bei Umweltbaustellen und Bergwaldprojekten Almdudler.
Untergebracht sind die Projektteilnehmer im Gästehaus des Thurner-Gutes. Verpflegt werden Sie von der Hausherrin Johanna. Ein Projektteilnehmerin aus Wien meint: „Es ist einfach toll, einmal dem Büroalltag zu entfliehen und etwas Sinnvolles in seiner Freizeit zu machen“. Die Bergwaldprojektleiterin Marion Engel freut sich, dass die Zusammenarbeit in der Gruppe bei jedem Projekt sehr harmonisch abläuft: „Es ist immer wieder erstaunlich und erfreulich, wie schnell die Gruppe zusammenwächst und was wir gemeinsam in einer Woche für den Umweltschutz leisten.
Fotos: J. Haijes, M. Scharfmüller, D. Treitler, M. Weymayer
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