Gesundheit
Tipps zur Rauchentwöhnung von einer Hypnose-Trainerin

- Hypnose-Trainerin Anita Pizzinini gibt nützliche Tipps wie man sich das Rauchen abgewöhnen kann.
- Foto: Mario Pizzinini
- hochgeladen von David Zennebe
INNSBRUCK. Diplom-Hypnosetrainerin & coach Anita Pizzinini im BezirksBlätter Innsbruck Interview über Methoden der Rauchentwöhnung, das persönliche Hinterfragen von Gewohnheiten, den bereits vergessenen Geschmackssinn von Ex-Rauchern und einen vorwurfsfreien Zugang zu diesem Thema.
BezirksBlätter Innsbruck: Sie sind unter anderem Diplom-Hypnosetrainerin & coach. Zu Ihnen kommen auch Menschen, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen. Welche Methoden gibt es in der Hypnose, die helfen können mit dem Rauchen aufzuhören?
Anita Pizzinini: Raucherentwöhnung mit Hypnose hat sich aufgrund der Effektivität bereits sehr gut etabliert und ist ein wesentlicher Teil in meiner Praxis. Aus meiner langjährigen Erfahrung mit Rauchern ist Hypnose eine sehr schnelle und effektive Möglichkeit sich von der Abhängigkeit der Zigarette zu befreien. Immer wieder scheitern Menschen bei der Raucherentwöhnung aus eigener Motivation. Meist wird das Suchtverhalten nur auf Essen, Süßigkeiten zwischendurch oder auf E-Zigaretten umgelagert. Auch mit Nikotinpflastern- und kaugummis alleine schaffen nicht alle Menschen die Entwöhnung. Das Verlangen nach einer Zigarette ist meist stärker, als die Vernunft. Die langjährigen Angewohnheiten sind im Unterbewusstsein gespeichert und können mithilfe von Hypnose dort relativ schnell verändert werden.
Es wird auf eine Veränderung der Gewohnheiten hingearbeitet und eine Gleichgültigkeit gegenüber den Zigaretten eingeleitet, was dazu führt, dass das Verlangen nach Nikotin ganz von selbst nachlässt. Aufgrund dieser Gleichgültigkeit werden auch keine Ersatzprodukte benötigt. Aus diesem Grund werden Entzugserscheinungen und Gewichtszunahme zur Ausnahme.
Welche Tipps haben Sie ganz allgemein für Menschen, die dieses Laster beenden wollen?
Ein ganz wichtiger Punkt ist die eigene Haltung zu diesem Thema. Ebenso die Bereitschaft sowie der Wille sich selbst verändern zu wollen und Verantwortung zu übernehmen. Auch Hypnose ist nur eine Hilfe zur Selbsthilfe und im Idealfall Teamwork.
Sehr hilfreich ist die genaue und bewusste Selbstbeobachtung und das persönliche Hinterfragen von Gepflogenheiten, wie zum Beispiel: Wann und warum rauche ich? Rauche ich alleine? In welcher Gesellschaft rauche ich in der Regel? Was verändert sich wirklich im Geist und im Körper während ich an der Zigarette ziehe? Ist es Genuss oder nur mehr Gewohnheit? Welche Emotionen löst das Rauchen in mir aus?
Den Fokus bewusst auf positive und angenehme Dinge zu lenken, die nicht in Zusammenhang mit Zigaretten stehen, ist wesentlich.
Gibt es außer den gesundheitlichen Vorteilen Ihrer Meinung nach noch andere gute Gründe das Rauchen aufzugeben?
Klienten erzählen von mehr Lebensenergie, sie fühlen sich freier und unabhängiger. Die ständigen Gedanken genug Zigaretten vorrätig haben zu müssen, die Suche nach einem Feuerzeug, die Sorge eine Rauchpause zu versäumen, nerven nicht mehr. Auch den Geruch der Haut und des Atems empfinden einige Raucher selbst als unangenehm und genießen die Veränderung. Abhängig von der individuellen medizinischen Vorgeschichte können sich Verbesserungen des Geruchsinns und des Geschmacksinns einstellen. Klienten freuen sich über den schon vergessenen Geschmack diverser Lebensmittel, auf eine klare Stimme und über weniger Husten. Eine verbesserte Atmung führt zu mehr Leistung bei Bewegung, was sich wiederum vorteilhaft auf die Lebensqualität und Lebensenergie auswirkt.
Nikotin soll laut einigen Studien abhängiger machen als manche harte Drogen. Können Sie das aufgrund Ihrer Arbeit bestätigen?
Zigaretten sind ausser Alkohol und im Gegensatz zu anderen Suchtmitteln gesellschaftlich akzeptiert und überall erhältlich. Sie dienen manchmal nur der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und Gemeinschaft. Speziell in Firmen sind die Raucherpausen gesellschaftliche Fixpunkte oder auch eine Möglichkeit sich zurückzuziehen. Teils existiert auch noch das alte Bild von cool und lässig. Es ist hauptsächlich eine langjährige und unter anderem positiv verknüpfte Gewohnheit sowie häufig Teil der Persönlichkeit. Das Rauchen macht meiner Erfahrung nach körperlich nicht so stark abhängig wie Alkohol und diverse Drogen.
Anhand meiner Arbeit mit Rauchern kann ich nur berichten, dass es sehr wichtig ist, einen objektiven und vorwurfsfreien Zugang zu diesem Thema zu haben und zwar von beiden Seiten: aus Sicht des Klienten selbst und aus Sicht des Hypnosetrainers beziehungsweise Coaches.
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