Kritik an Dosierampeln in Hall
Umlandgemeinden befürchten mehr Verkehr

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Umlandgemeinden stehen der intelligenten Ampelsteuerung skeptisch gegenüber. | Foto: Kendlbacher
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Die Stadtführung von Hall plant den Verkehr durch intellegente Ampeln an den Ortsgrenzen zu regulieren und Staus dorthin zu verlagern. Doch in den umliegenden Gemeinden stößt dieses Vorhaben auf starken Widerstand – sie befürchten, dass der Ausweichverkehr ihre Straßen überlastet.

HALL. Die Stadt Hall plant, wie bereits kürzlich berichtet, eine einschneidende Maßnahme zur Verkehrslenkung. An den Ortsgrenzen soll mithilfe einer intelligenten Ampelsteuerung der Verkehr reguliert werden und so Staus aus dem Stadtzentrum fernhalten. Doch dieser Plan sorgt in den Nachbargemeinden für Unmut. In den Gemeinden Thaur, Mils und Absam regt sich Widerstand – dort befürchtet man eine Überlastung der eigenen Straßen durch Ausweichverkehr. MeinBezirk hat sich bei der zuständigen Abteilung vom Land Tirol informiert und sich bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden umgehört. Die Abteilung Landesstraßen und Radwege betont, dass verkehrssteuernde Maßnahmen in einer Gemeinde Auswirkungen auf Nachbarorte haben können und empfiehlt daher eine enge Abstimmung. „Allgemein ist zu berücksichtigen, dass Maßnahmen zur Verkehrssteuerung in einer Gemeinde direkte Auswirkungen auf die umliegenden Orte haben können, weshalb eine enge Abstimmung und eine gemeinsame Entscheidungsfindung im Interesse aller Beteiligten liegen sollten. Maßnahmen, die Auswirkungen auf Nachbargemeinden haben, setzen daher aus Sicht des Landes einen entsprechenden Beschluss des Planungsverbandes voraus. Auf dieser Basis könnte über die weitere Vorgangsweise entschieden werden", so die Stellungnahme vom Land Tirol.

Kritik aus den Gemeinden

Für Absams Bürgermeister Manfred Schafferer ist die geplante Ampelregelung keine Option. „Die Maßnahme ist für mich keine echte Lösung, sondern lediglich eine Verlagerung des Problems. Wenn die Ampeln aktiv sind, mag es am Knotenpunkt in Hall ruhiger sein – dafür staut es sich dann auf der Salzbergstraße. Wir brauchen eine gesamtheitliche Lösung, auch wenn sie mehr kostet.“ Schafferer erinnert an die frühere Idee der „Spange Ost“, die der Region seiner Meinung nach gutgetan hätte: „Dann wäre das Thema heute vielleicht nicht so gravierend.“ Auch Thaur sieht die Pläne kritisch. Bürgermeister Martin Plank warnt vor den negativen Auswirkungen: „Uns gefällt dieser Plan natürlich nicht! Der Ausbau der Jägerstraße wird zusätzlichen Verkehr anziehen, auch die Kreuzung beim Essacherweg ist betroffen.“ Zwar könne eine Dosierampel im Norden Halls für Entlastung sorgen, doch es drohten massive Verdrängungseffekte. „Die Verkehrsachse über die Dörferstraße, wo in Absam Tempo 30 gilt, weiter über den Essacherweg bis zur Brücke und zum Autobahnzubringer Hall-West würde noch stärker belastet – und dort haben wir zu Stoßzeiten ohnehin täglich Stau.“ Plank plädiert für viele kleine Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Verkehrssituation. Ein Lösungsansatz sei der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, wo in Thaur bereits erste Schritte gesetzt wurden. In Mils sieht man die Situation etwas gelassener. Bürgermeisterin Daniela Kampfl meint: „Ob die Milser auf der Bundesstraße östlich von Hall oder erst am Unteren Stadtplatz im Stau stehen, ist relativ egal.“ Für sie ist es entscheidend, dass der Verkehr an der kritischen Kreuzung beim Reschenhof nicht zum Stillstand kommt.


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