Pflegeberatung vor Ort
100 Tage Community Nurses Hall – eine erste Bilanz
Viele ältere Menschen wollen möglichst lange selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben. Um dies zu ermöglichen, gibt es die „Community Nurses“ in Hall, die nach mehr als drei Monaten im Einsatz ihre erste Bilanz ziehen.
HALL. Mit Larissa van Stipelen und Ramona Madersbacher hat die Stadt seit kurzem zwei Community Nurses, die mit Rat und Tat beratend ihren Patienten zur Seite stehen. Durch die kürzliche Etablierung des EU-geförderten Projekts „Community Nurses" (CN) wurde eine niederschwellige Anlauf- und Beratungsstelle sowie eine wohnortnahe, neu strukturierte, patientenbasierte Primärversorgung geschaffen. Diese soll unter anderem der Identifikation von verdeckten Gesundheitsproblemen und -risiken oder Pflegebedarf dienen und die Menschen vor Ort bestmöglich bei Gesundheitsfragen beraten. Das Angebot richtet sich dabei insbesondere an die Altersgruppe 75+ und deren pflegende Angehörige sowie Menschen in pflegerischen Akut- und Notsituationen. Nach rund 100 Tagen im Einsatz zieht die Leiterin Viktoria Selb eine erste Bilanz: „Unsere beiden Community Nurses sind sehr ausgelastet in ihrer täglichen Arbeit. Das heißt, das Angebot wird sehr gut angenommen. Rund 80 Prozent waren bisher akute Probleme und in 20 Prozent der Fälle wurde präventiv gearbeitet. Grundsätzlich läuft die übergreifende Zusammenarbeit mit dem Sprengel, dem Krankenhaus oder anderen Dienstleistern sehr gut."
Beratung vor Ort
Eine Community Nurse übernimmt unterschiedliche Aufgaben, die sowohl niedergelassen angeboten werden als auch aufsuchend erfolgen. Dazu zählen Beratungen für Betroffene und deren Familienangehörige, die Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung der Selbstständigkeit sowie Gesundheitskompetenz und das strukturierte Erfassen und Aufzeigen gesundheitsbezogener Bedarfe. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau einer Netzwerkstruktur sowie die Durchführung von präventiven Hausbesuchen zu Hause. Die zwei Krankenschwestern sind derzeit nur in den zwei Stadtteilen Altstadt und Schönegg im Einsatz. „Was wir allerdings jetzt nach 100 Tagen sehen, ist, dass der Bedarf nicht nur für die zwei Stadtteile, sondern für ganz Hall da wäre. Es kommen immer wieder Anfragen aus anderen Stadtteilen und wir versuchen natürlich, auch diesen Leuten bestmöglich zu helfen, wenn es akut ist. Man sieht, dass so eine Dienstleistung wichtig ist – es ist toll, dass wir das in Hall haben", so Selb über das Projekt, das von der EU finanziert wird. Die Etablierung der CN erfolgt im Rahmen eines EU-Projekts und ist vorerst bis Ende 2024 befristet. „Sollte das Projekt in Zukunft von der Gemeinde weiter getragen werden, wäre es sicher sinnvoll, wenn man die ganze Stadt mit reinnimmt und den Stellen entsprechend anpasst", so Selb abschließend.
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