Obst nutzen, nicht verfaulen lassen
Burgenländische Streuobstbestände schwinden
Die Streuobstbestände im Burgenland werden nicht nur flächenmäßig immer weniger, sie bleiben häufig auch völlig ungenutzt. Derzeit gibt es laut Schätzungen des Produzentenvereins "Wiesenintiative" noch etwa ein Viertel des einstigen Streuobstwiesenbestandes. "Leider wird nur ein sehr geringer Anteil des Obstes verwertet, ein Großteil verfault in den Gärten", sagt Geschäftsführerin Brigitte Gerger.
800.000 Euro gehen verloren
Alleine im Südburgenland seien das etwa 8.000 Tonnen Äpfel. "Selbst wenn man nur einen Pressobstpreis von 10 Cent pro Kilo ansetzt, ist das ein Wertschöpfungspotential von 800.000 Euro, das jährlich verloren geht", rechnet Gerger vor. Durch die Erzeugung von Veredelungsprodukten könne man die Wertschöpfung noch zusätzlich steigern.
240.000 Obstbäume
In etwa 2.800 Hektar burgenländischen Streuobstwiesen stehen rund 240.000 Bäume, der Großteil davon im Südburgenland. 135.000 sind Apfelbäume, 60.000 Zwetschkenbäume, der Rest verteilt sich auf andere Obstarten.
40 Prämierungen
Zehn Produzenten, die sich dieser Verwertung von Streuobst bewusst widmen, haben bei der heurigen burgenländischen Landesprämierung von Obsterzeugnissen insgesamt 40 Prämierungen geholt:
- Daniela und Julian Dorfmeister aus Schattendorf
- Harald Rathmanner aus Neutal
- Biohof Pomper aus Neuberg
- Familie Hoffmann aus Tobaj
- Thomas Murlasits aus St. Michael
- Walter Strobl aus Gaas
- Brigitte Gerger aus Burgauberg
- Thomas Froschauer aus Rohrbrunn
- Erich und Andrea Hirmann aus Rudersdorf
- Martina Neumann aus Maria Bild
Die Produzentengruppe der Wieseninitiative besteht aus 25 Mitgliedern. "Ihre Produkte müssen nachweislich aus Streuobst produziert werden und müssen einer Qualitätskontrolle standhalten", erläutert Gerger.
Bewirtschaftung muss sich rechnen
Insgesamt hat der Verein bereits 1.300 Mitglieder. Sie wollen Wiesen und Streuobstwiesen im Burgenland erhalten, nutzen und Obst aus den naturbelassenen Flächen verarbeiten. "Nur wenn sich die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen wieder rechnet, werden diese auf Dauer erhalten bleiben, und das ist unser erklärtes Ziel", betont Gerger.
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