Neue Abteilung
Start für Akutgeriatrie im Krankenhaus Güssing

- In der neuen Abteilung sollen ältere Menschen nach schweren Operationen oder Krankheiten mobilisiert und unterstützt werden.
- Foto: Carina Fenz
- hochgeladen von Martin Wurglits
Das Krankenhaus Güssing hat eine neue Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation in Betrieb genommen. Sie verfügt in der Anfangsphase über acht stationäre Betten, im Oktober kommen vier ambulante Behandlungsplätze hinzu. Bis Mitte 2023 soll die volle Kapazität von 24 stationären Betten und vier ambulanten Plätzen erreicht sein, gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bekannt. Die Umbauten im Spitalsgebäude sollen bis Mai 2023 abgeschlossen sein.
In der neuen Abteilung, geleitet von Primar René Fallent und Oberärztin Gerlinde Berlakovits, sollen Menschen ab 65 Jahren nach schweren Operationen oder Krankheiten in einem dreiwöchigen Programm auf dem Weg zurück unterstützt werden. Anmelden können sich Patienten in Abstimmung mit ihrem behandelnden Arzt.
Chirurgie zweigeteilt
Die Chirurgie in Güssing wird sich in Zukunft auf terminlich planbare Operationen konzentrieren. Komplexe chirurgische Eingriffe seien hingegen besser in Oberwart aufgehoben, erklärte Hubert Eisl, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft KRAGES. Für das Brustgesundheitszentrum wurde nach den personellen Turbulenzen der letzten Monate mit dem Wiener Oberarzt Gerhard Hochwarter ein neuer Leiter gefunden. Es soll künftig mit anderen chirurgischen und gynäkologischen Abteilungen kooperieren. Neu ist das Angebot der plastischen Chirurgie nach Operationen.
Unfallambulanz rund um die Uhr
Das Krankenhaus Güssing verfüge weiterhin über eine Akut- und Basisversorgung sowie über eine rund um die Uhr geöffnete Unfallambulanz, betonte Gerhard Puhr, der ärztlicher Direktor des Spitals. Ambulant behandelt werden hier alle Unfälle und Verletzungen, solange keine Operation unter Narkose notwendig ist.
Es fehlt an Personal
Was der KRAGES derzeit am meisten unter den Nägeln brennt, ist der Personalmangel. "Wir haben Schwierigkeiten, den Stellenplan in Güssing zu besetzen", räumte Doskozil ein. Vor allem an Anästhesisten fehle es. "Offene Stellen gibt es in allen Abteilungen. Wir können mit dem vorhandenen Personal aber das gebotene Mindestmaß der Versorgung aufrechterhalten", betonte Puhr. Auch in der Chirurgie, die in den letzten Monaten von einem Ärzte-Exodus betroffen war, gebe es noch offene Stellen.
"Manche Ärzte übernehmen sogar Nachtdienste in ihrer Freizeit. Wir versuchen alles, um ein Zusperren von Abteilungen zu verhindern", bekräftige Puhr.
Doskozil erinnerte daran, dass das Land die Ausbildung von 55 Ärzten an der Donauuniversität in Krems finanziere. Der Studienstart erfolgt im September.
ÖVP kritisiert Bettenstreichungen
Von der ÖVP kommt Kritik an der Umstrukturierung der burgenländischen Spitalslandschaft. "Landeshauptmann Doskozil präsentiert den Beginn vom Ende einer regional vollwertigen Gesundheitsversorgung. Es wird nur mehr zwei Schwerpunktspitäler geben. Die Leistungen in den übrigen drei Spitälern werden reduziert, Angebote sowie mehr als 140 Betten gestrichen. Das erzeugt ein gefährliches Ungleichgewicht in der regionalen Gesundheitsversorgung", befürchtet ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. Das Burgenland brauche fünf vollwertige Spitäler.





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