Nach Absage in letzter Minute
Arztsuche für Güssing geht von vorne los

- Die vakante Kassenstelle für Allgemeinmedizin in Güssing bleibt weiter unbesetzt, nachdem eine Ärztin trotz langer Verhandlungen ihre Bewerbung zurückgezogen hat.
- Foto: Martin Wurglits
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Die Suche nach Allgemeinmediziner bzw. einer Allgemeinmedizinerin für Güssing geht notgedrungen weiter. Eine Bewerberin für die seit 2022 unbesetzte Kassenstelle, mit der man in intensiven Verhandlungen stand, habe ihre Bewerbung zurückgezogen, berichtete Bürgermeister Vinzenz Knor heute, Dienstag.
Trotz 320.000 Euro Förderung
Der Schritt sei aus wirtschaftlichen Gründen gesetzt worden, hieß es in einem Schreiben der Aspirantin an Gesundheitskasse und Ärztekammer. Dabei konnte die Stadtgemeinde Güssing laut Knor Förderungen von insgesamt 320.000 Euro zusagen: 60.000 Euro aus der Ordinationsförderung des Landes Burgenland, eine Verdoppelung dieses Betrags durch die Stadtgemeinde, 100.000 Euro aus dem Gesundheitsreform-Paket des Bundes und ein Mietzuschuss von je 20.000 Euro auf fünf Jahre, dazu ein Zusatzvertrag als Schul- und Gemeindeärztin. Nachdem die Verhandlungen mit dem vorigen Arzt Klaus Wehle über den Ankauf von dessen Ordination erfolglos blieben, hat die Gemeinde obendrein zugesichert, die ehemalige Ordination des Frauenarztes Klaus Wohlgenannt baulich zu adaptieren.
"Waren guter Dinge"
"Die Absage kommt für uns völlig überraschend, denn wir hatten mit der Ärztin eine ausgezeichnete Gesprächsbasis und waren guter Dinge, mit unseren Zusagen ein gutes Angebot gemacht zu haben", erklärte Knor. "Hier liegt ein Systemversagen vor, wenn wir zum wiederholten Male eine Abfuhr erhalten, weil sich eine Ordination ohne Hausapotheke nicht rechne."
Die Kassenstelle für Güssing wurde bereits 17 Mal erfolglos ausgeschrieben. Ausschreibung Nr. 18 dürfte bald folgen.
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